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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Christus.
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II) Weil er die wesentlichen Theile eines Menschen, nämlich Seele. Matth. 26, 38. Luc. 23, 46. und Leib, Joh. 2, 21. Joh. 20. 24 f. Ebr. 2, 14. hat.
a) Röm. 9, 5. lß. ß.)
Denn es ist Ein GOtt und Ein Mittler zwischen GOtt und den Menschen, nämlich der Mensch Christus IGsuZ, 1 Tim.
8. 9. Christus hat also zwei Naturen, die gött-liche und die menschlich^ und ist doch nur Eine Person, und also nur Ein Christus; denn die Naturen sind so genau verbunden, verknüpft und vereinigt, daß nur Eine Person, auf eine unaussprechliche Art, daraus geworden, und diese heißt man Oea^.5(»cl)7ro5, Gatlmensch. Christus selbst bezeichnet diese doppelte Natur, Joh. 5,27. Die Vereinigung aber wird die persönliche Vereinigung, Röm, 9, 5. 1 Tim. 2, 5. genannt. Es hat Christus zwar eine doppelte Substanz oder Wesen, aber keine zweifache Subsistenz oder Selbstftändigkeit. In ihm (Christus) wohnet die ganze Fülle der Gottheit, Col.
2, 9.
Der Vater hat ihm (dem Sohne) Macht gegeben, auch das Gericht zu halten, darum, daß er des Menschen Sohn ist, Joh. b, Z?.
§. 10. Er wird auch in der Schrift a) bald GOttes, Röm. 1, 3. 4. b) bald des Menschen Sohn genannt, Matth. 18, 11. c. 25, 31. c. 26, 2.24.
a) Petrus sprach: du bist Christus, des lebendigen GOttes
Sohn, Matth. 16, 16. Luc. 9, 20. Wie dünket euch um Christo? Wes Sohn ist er? Sie sprachen:
Davids. Er aber sprach: wie nennet ihn denn David im Geist
einen HErrn? Matth. 22, 42. Nadbi, du bist GOttes Sohn, du bist der König von Israel,
Joh. i, 49. Martha sprach: HErr, ja ich glaube, daß du bist Christus,
der Sohn GOtteZ, dex in die Welt gekommen ist, Joh.
11, 27.
Und wir haben geglaubet und erkannt, dah du bist Christus, der
Sohn des lebendigen GOttes, Joh. 6, 69. Diese aber sind geschrieben, daß ihr glaubet, IEsus sei Christ,
der Sohn GOttes, und daß ihr durch den Glauben das Leben
habet in seinem Namen, Joh. 20, 31. d) Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei? Matth.
16, 13. Er wird 82 Mal des Menschen Sohn in der Schrift
genannt.
§. 11. Es kommt ihm also eine doppelte Gebnrt zu, I) die ewige, von. seinem himmlischen Vater (8. 5.) Ps. 2, ^. Joh. 1, 14. Ebr. 1. 3. II) die zeitliche von der Inngfrau Maria, wunderbar durch Neberschattung des heiligen Geistes empfangen und geboren, Esa. 11,1. Ier. 23, 5 f. Luc. 1, 31. Gal. 4, 4. Von beiden Geburten zugleich siehe Esa. 9, 6. Mich. 5, 1.
z. 12. Wie es mit der ewigen Geburt zugegangen, wissen wir nicht, Esa. 45, 15. Ps. 139, 6. Huiä 8it nasei, yuiä proo688U8, ws uvsoirs suw. pro-ks38U8. (Hob. Hkläne.) So viel ist fest zu halten, daß das Sein des Sohnes nicht etwas Zufälliges, sondern etwas nothwendig in GOtt Gegründetes und also Ewiges ist. Was seine Menschwerdung, oder seine menschliche Geburt anlangt, so ist diese auf übernatürliche Weise geschehen, damit er von aller sündlichen Befleckung rein geboren würde, und als der Eine Heilige und Nnsündliche unsers Geschlechts, als der zweite geistlicheAdam Allen vorleuchten konnte. In dem Leibe der Jungfrau Maria aber hat der heilige Geist diejenigen Theilchen, aus denen der Leib Christi hat sollen gebildet werden, von allen sündlichen Theilen abgesondert, geheiligt, so disponirt, solche an den gehörigen Ort gebracht, daß eine lebendige Frucht daraus geworden, welche wunderbarer Weise hat können als ein heiliger, unschuldiger, unbefleckter und von den Sünden abgesonderter ge-
boren werden, Ebr. 2,14. Joh. 1, 14. Gal. 4, 4.
Seine menschliche Natur ist der unsern gleich so^aova'ios) die Sünde allein ausgenommen, wider die Manichäer uuo Valentinianer, welche die wahre Menschheit Ehristi leugnen, und ihm nur einen Schatten des Leibes zuschreiben.
z. 13. Nach dieser Gemeinschaft der Naturen (z. 8.) kann ich sagen: der Mensch Christus IGsus ist GOtt, oder hat eine göttliche Natur, und der GOtt Christus ist eiu wahrer Mensch, oder hat eine menschliche Natur, Ier. 23, 5. Matth. 16,16. Matth. 22, 45. Luc. 1, 32. Röm. 1, 3. A.G. 20, 28. 1 Joh. 1, 7.
z. 14. Aus dieser persönlichen Bereinigung (z. 8. 12.) der zwei Naturen entsteht die Mittheilung der Eigenschaften, da eine jede Natur die ihr zuge-hörigeu Eigeuschafteu der andern mittheilt nno gleichsam beiden gemein macht, z. B. durch sein Blut hat Christus seine Gemeinde erlöset, GOtt hat kein Blut; und da es nuu Christo, als dem wahren GOtt (§. 6) zugeschrieben wird, so folgt, daß die menschlichen Eigenschaften der göttlichen Natur mitgetheilt werden. (Wider die Calvinisten.)
§. 15. Christus hätte bei dem völligen Gebrauch der göttlichen Majestät nicht sterben können, daher erniedrigte er sich nach der menschlichen Natur, nach welcher er auch wieder erhöht wurde; denn die göttliche leidet keine Veränderung. Daher haben wir zweierlei Stand von Christo, nämlich den Stand der Erniedrigung; und den Stand der Erhöhung. Jener besteht darin, daß Christus sich des unbeschränkten Gebrauchs und der vollen Offenbarung seiner majestätisch-göttlichen Kraft enthalten hat, und in Knechtsgestalt seinem Vater bis zum Tode gehorsam war; dieser darin, daß Christus den völligen Gebrauch seiner Majestät wieder angenommen, und nun, sitzend zur rechten Hand GOttes, Alles allgegenwärtig regiert und beherrscht. Im Stande der Erniedrigung mnßte Christus hier leben, um als Heiland wirken, kämpfen, leiden und sterben zu können, und einen Glauben zu erzeugen, der nicht durch den Glanz seiner Majestät erzwuugen, sondern aus freier Ehrfurcht entsprungen war. Die Erhöhung mutzte erfolgeu, da sie ihm gebührte, und zu seiner Auszeichnung und zur unumschränkten und fortgehenden Ausführung seines Heilandsamtes erforderlich war, so wie sie ein Unterpfand der Verherrlichung aller Gläubigen ist.
Ein Jeglicher sei gesinnet, wie IEsus Christus auch war, welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt ers nicht für einen Raub, GOtt gleich sein (ist er nicht gleich zugefahren, der ihm mitgetheilten göttlichen Herrlichkeit nach seiner menschlichen Natur begierig zu gebrauchen); sondern äußerte (f. äußern, S. 31.) sich selbst und nahm KnechtZgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch, und an Geberden als ein Mensch erfunden: Er erniedrigte sich selbst, und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch GOtt erhöhet, Phil. L, 6-3.
§. 16. Das Amt des Gottmenschen Christi ist
dreifach, I) das Prophetische, da er den Menschen den Rath und Willen GOttes von dem ewigen Heil verkündigt, und den Weg zur Seligkeit zeigt, theils in selbsteigener höchster Person, da Er sein heiligstes Lehramt auf Erden führte, theils durch seine Jünger und Apostel, durch rechtschaffene Lehrer und Prediger bis ans Ende der Welt. Christus aber war deswegen kein neuer Gefetzgeber, Röm. 3, 31. sondern das Gesetz bleibt eine Regel heiligen Lebens. Er heißt der große Prophet, Luc. 7, 16. Joh. 6, 14. vgl. 5 Mos. 18,15. Matth. 21, 11. c. 7, 29. Von diesem seinem Proptzetenamt siehe Esa. 11, 2. cap.