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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Denken - Denkzettel.
W5
Denken
8. 1. Denken ist die thätige Wirkung des Verstandes. I) Sich Vorstellung, Einbildung, Gedanken von einer Sache machen, Matth. H, 9. Luc. 3, 15. Rom. 2, 3. Iac. 1, 7.
Abraham dachte: vielleicht ist keine Gottesfurcht an diesen
Orten, i Mos. 20, 11. Jacob, Laban möchte seine Töchter von ihm reißen, i Mos.
31, 31. Josephs Vrüder sollen nicht denken, daß er zürne, daß sie ihn
in Egypten verkauft, 1 Mos. 45, 5. Aber sein Herz (Jacobs) gedachte gar viel anders (da fiel er
in nne Ohnmacht), 1 Mos. 45, 26. Ich dachte: laß die Jahre reden, Hiob 32, 7. Ich lehre sie, und stärke ihren Arm, aber sie denken Böses
von mir, Hos. 7, 15.
Wer kann denken, was GOtt will? Weish. 9, 13. Verlaß dich nicht auf deinen Reichthum, und denke nicht, ich
habe genug für mich <zu leben), Sir. 5, 1. Folge deinem Muthwillen nicht - und denke nicht, wer will
mir wehren? v. 2. 3.
Denke nicht, ich habe wohl mehr gesündigt :c., v. 4. Mancher karget - und denkt, er habe was vor sich gebracht,
Sir. 11, 17. 18.
Warum denket ihr so Arges in eurem Herzen? Matth. 9, 4. Was denket ihr in eurem Herzen? Luc. 5, 22.
§. 2. II) Sich erinnern, und was in Vergessenheit gerathen, wieder ins Gedächtniß bringen. Tob. 2, 5. A.G. II, 16.
Ich denke der alten Zeit, der vorigen Jahre, Ps. 77, 6. Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel, Pf. 77, 7. Da dachte Petrus an die Worte IEsu, Matth. 26, 75. Ein Weib aber - wenn sie das Kind geboren, denket sie nicht mehr an die Angst :c., Joh. 16, 21.
§. 3. III) Nachdenken, überlegen, und einen Schluß machen, 2 Kön. 16, 15. Esa. 44, 19. Sir. 7, 30. c. 23, 28. Luc. 18, 4. 2 Cor. 2, 1.
Nun möget ihr denken, was euch zu thun sei, Nicht. 18, 14. Da dachte ich in meinem Herzen, daß solches auch eitel sei,
Pred. 2, 15. Ich denke aber, es ist meine Plage, ich muß sie leiden, Ier.
10, 19.
Jerusalem denkt in dieser Zeit, wie elend und verlassen sie
ist, und wie viel Gutes sie von Alters her gehabt hat,
Klaget. 1, 7. Denket, daß der HErr helfen kann, und fürchtet ihn mit Ernst,
Weish. 1, 1.
Denket und tauft Weisheit, Sir. 51, 33. Nicht daß wir tüchtig sind von uns selber, Etwas zu denken
(in geistlichen Dingen, oamit unsern und andern Seelen zu
rathen) als von uns selber, 2 Cor. 3, 5.
H. 4. IV) Seine Gedanken so auf etwas richten, daß mau dahin trachtet, wie es auch zur Ausübung gebracht werde, A.G. 5, 33.
Sie rath schlagen mit einander wider mich, und denken mir
das Leben zu nehmen, Pf. 3l, 14. Alle, die mich hassen, raunen mit einander wider mich, und
denken Böses über mich, Ps. 41, 8. Die Verächter denken nur zu freveln, Sprw. 13, 2. Die Gutes denken, denen wird Treue und Güte widerfahren,
Sprw. 14, 22.
Wer mit den Augen winkt, denkt nichts Gutes, Sprw. iß, 30. Die Gottlosen denken nur Schaden zu thun (werden ordent-
lich nur ärger), Sprw. 21, 12.
Sie denkt nach einem Acker und kauft ihn, Sprw. 31, 16. Denn er (der Reiche) denkt nicht viel an des Elenden Leben,
Pred. 5, 19. Sie denken nicht darauf (ihre bösen Thaten lassen es nicht zu),
daß sie sich kehreten zu ihrem GOtt, Hof. 5, 4. Und denke Keiner wider seinen Bruder etwas Arges in seinem
Herzen, Zach. 7, 10. 8, 17.
§. 5. Van GBtt a), welcher, menschlicher Weise zu reden, an uns gedenkt, wenn er seine Gnade, väterliche Liebe und Vorsorge an den Menschen beweist; besonders, wenn er nach schwerer Plage und Vedrängniß, in welchen er die Menschen vergessen zu haben schien, sich ihrer wiederum annimmt, und sie mit Wohlthaten überschüttet b). Mithin ist dieses Denken GOttes kein bloß immanentes in GOtt, sondern ein wirksames, wobei er es den Menschen
innerlich fühlen läßt, wie GOtt liebend seiner gedenke, und gnädig für ihn sorge. Es ist höchst nöthig für unsere Ermunterung und Beruhigung, von diesem Denken GOttes an uns eine zweifellose Gewißheit zn erringen, und dasselbe immer sich lebhaft vorzustellen; vorzüglich beim Gebete; sowie es auch uus ernstlich auffordert, gegenseitig immer an GOtt zu denken. Der HErr denkt öfter an uns, als wir an ihn! Hiob 14, 13. (S. Gedenken.)
a) Was gilt es, es soll gehen, wie ich denke, Esa. 14, 24. Was ich denke, das thue ich auch, Esa. 46, 11.
b) Der HErr denket an uns und segnet uns, Ps. 115, 12. Denn er gedachte an uns, da wir unterdrückt waren, Pf.
136, 23. vergl. L Mos. 3, 7. 8. Wenn Trübsal da ist, so denkest du an deine Barmherzigkeit,
Hab. 4, (3) 2. Gedenke mein GOtt mir daran, und tilge nicht aus meine
Barmherzigkeit, die ich an meines GOttes Hause und an
seiner Huth gethan habe, Neh. 13, 14. Ist nicht Ephraim mein theurer Sohn, und mein trautes
Kind? denn ich gedenke noch wohl daran, was ic., Ier.
31, 30. Er denket der Barmherzigkeit, und hilft seinem Diener Israel
auf, Luc. i, 54.
§. 6. Der Sünden gedenkt GOtt, wenn er sie zurechnet, und weqen Uubußfertigkeit mit gerechter Strafe heimsucht, Gzech. 21, 23. 24. HErr, zürne nicht so sehr, und denke nicht ewig der Sünden,
Esa. 64, 9. Darum will ihrer der HErr nicht, fondern er denkt nur an
ihre Missethat und will ihre Sünde heimsuchen, Ier. 14, 19. Denn ihre Sünden reichen bis an den Himmel, und GOtt
denkt an ihre Frevel, Offb. 16, 5.
§. 7. Wir sollen an GOtt denken, nicht daß wir ihn bloß im Gedächtniß haben, sondern dabei in eine heilige Verwunderung gerissen werden, mit Demuth, festem Vertrauen und seliger Hoffnung, auf seine Güte, Wahrheit, Allmacht. Verheißuugen, seinen Namen anrufen, ihm danksagen, und seinen Befehlen willigen Gehorsam leisten. Hingegen gedenkt der Mensch nicht an seinen Schöpfer, wenn er ihn böslich verläßt, und seiner Wohlthaten und der aus deren Verachtung erfolgenden Strafgerechtigkeit gar nicht eingedenk ist, sondern sicher dahin lebt, Esa. 57, 11. Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber gedenken
an den Namen unsers GOttes, Pf. 20, 8. Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich; wenn ich
erwache, so rede ich von dir, Ps. 63, 7. Wenn ich betrübt bin, so denke ich an GOtt, Pf. 77, 4. Sie gedachten nicht an seine Hand des Tages, da er sie erlöset« von seinen Feinden, Pf. 76, 42.
Denkmal
Gin Zeichen, womit man sich einer merkwürdigen Sache erinnern, und sie sich zu Gemüthe führen kann und soll.
Das Osterlamm, 2 Mos. 13, 9.
Und sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sollen
dir ein Denkmal (Stirnband) vor (zwischen) deinen Augen
sein, 5 Mos. 8, 6. c. 11, 18. (Linden ß. 3.)
Denkzettel
z. 1. Der Juden oder Denkriemen, Phylacte-
rien. Sie haben ihren Ursprung in 5 Mos. 6, 8., welches wohl eigentlich, und nicht bildlich, zu nehmen ist. Deren trugen die Juden zwei, eiuen am Haupt, und einen am linken Arm, wie sie denn auch noch heut zu Tage solche haben. Der am Haupt besteht aus einem viereckigten Holz, von gleicher Länge, Breite und Höhe, nach dem Maß des untersten Gliedes am kleinsten Finger. In diesem Holz werden 3 Spalten ausgeholt, daß 4 besondere Stücke mit 3 Räumen dazwischen empor stehen, und darüber wird ein in Wasser geweichtes Leder von einem reinen Thiere naß gelegt, in alle Spalten ein-