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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Drüsen - Dünket.
Drüsen
§. 1. Sind a) Schwären oder Pusteln; besonders die, die dem Aussatz vorangehen; 3 Mos. 13, 18. 20. 23.; sodann auch b) Pestbeulen. Die Drüsen Egyptens, 5 Mos. 28, 27. vgl. 2 Mos. 9, 9. werden den Gottlosen zur Strafe gedrohet. An einer solchen lag Hiskias krank, 2 Kön. Z0, 7. Esa. 38, 21.
§. 2. Die arge Drüse, Offb. 16, 2. 11. ist ebenfalls eine empfindliche Krankheit, als besonderes Strafgericht GOttes; n. A. Bild eines bösen, ein Zeitalter ergreifenden und das Herz vergiftenden Geistes, z. B. der Anarchie oder der nagenden Gewissensqual.
Drusilla
Vom Thau besprengt. Eine Tochter des Hero-des Agrippa, zuletzt Gemahlin des Felix, A.G.
24, 24.
Dudaim
Ist die Mandragora oder Alraun, deren Frucht man eine zur Wollnst reizende Kraft zuschrieb, 1 Mos. 30, 14-16. Hohcl. 7, 13.
Duell, s. Streit
Ein Zweikamvf ist 1) wider die gesuude Vernnnft, da er ganz verkehrte Begriffe von Ehre und ein ungebrochenes, rachsüchtiges Herz verräth; und 2) wider GOttes Wort, Rom. 12, 18. 19. c. 13, 4. Auch Match. 26, 52. streitet wider die Zulässigkeit des Zweikampfes, weil da auch ein eigenmächtiges, widergesetzliches Nehmen des Schwertes stattfindet. So hat die Stelle angewendet Gerber, Nnerkannte Sünden I. c. 42. S. 510-521. Unter dem vielen Treffenden, was HousHsnn in der Nonvkilß Hsioisß loni. I. istti-6 57. (in den 06uvi'63 Dsnxp. 1792. 'lom. III. 250-261.) gegen das Duell anführt, wiewohl der ticfe religiöse, christliche Grund Übergängen wird, findet sich auch S. 252. die Vemer-knng, daß die Alten, denen es weder an Tapferkeit noch an Ehrgefühl fehlte, nichts vom Duell wußten. Trefflich spricht auch hierüber Mnioch, Analecten. Görlitz 1804. II. Nr. 10. S. 263-279. Vgl. Sonderbare Theolog, und Histor. Cnriositäten von D. H. U. 1713. Tract. 16. S. 540-589., wo mehrere Eoicte abgedrnckt, und Rathschläge zur Hinderung der Zweikämpfe unter Stndircnden gegeben sind.
Dulden
Einen oder etwas mit Gelassenheit des Gemüths ertragen, und sich dabei znfrieden geben, 2 Thess. 1, 4. 2 Tim. 2, 10. (S. Geduld.) A.G. 13, 18. wird dadurch die göttliche Laugmuth und Geduld bei dem Ungehorsam und Starrsinn der Israeliten angezeigt. Spott, Hohn, Schmach und alle Unglücksfälle männlich aus steh eu, dabei seinen Willen dem Willen GOttes unterwerfen, und die Last geduldig tragen, bis GOtt nach seinem heiligen Willen uns befreien wolle.* Das thun rechtschaffene Jünger Christi.
Wie lange soll ich euch dulden (ertragen)? Matth. 17, 17. Man verfolget uns, so dulden wirs, 1 Cor. 4, 12. Sie (die Liede) verträgt Alles, sie glaubet Alles, sie hoffet Alles,
sie duldet Alles, 1 Cor. 13, 7. (nämlich wns mit gntem Gc-
nnlscn geschehen kann.) * Dulden wir, so werden wir mit herrschen, 2 Tim. 2, 12.
Duma
Stillschweigen. I) Ein Sohn Ismaels, 1 Mos.
25, 14. 1 Chr. 1, 30. von dem II) die Stadt glei-
ches Namens, Ios. 15, 52. und Esa. 21, Ü. wo Duma so viel als Idnmäa, wie denn die Schrift in Gebrauch hat, die Namen abzukürzen.
Dünkel
Stolze, übermüthige Einbildnng, wodurch man betrogen wird. Eine vorgefaßte Meinung, Hiob 15, 31. Ier. 23, 17. Sir. 3,' 26.
So habe ich sie gelassen in ihres Herzens Dünkel, daß sie wandeln in ihrem Rath, Pf. 81, 13" vergl. Rom. 1, 24. Ruchloser Dünkel ist ferne von GOtt, Weish. 1, 3.
Dunkel
§. 1. I) Eine a) jede Dunkelheit; t,) des Grabes; oder der Tod, Hiob 10, 21.'22. c) die Höllen-finsterniß, 2 Petr. 2,' 17. Iudä 13. d) die Duukel-heit der Augeu, wenn sie stumpf werden, und die Scharfe zu sehen verlieren. Die Sprüche siehe unter Auge §. 1.* Du wirft tappen am Mittag fin klare« Sachen) wie ein Blinder
im Dunkeln, 5 Mos. 28, 29. Abigail zog hinab im Dunkel des Berges (in eiucn verborgenen
hohlen Wtg), 1 Sam. 25, 20.
Hiob sagt: sein Geburtstag müsse dunkel sein, Hiob 3, 5. 6. Was weiß GOtt? sollte er, das im Dunkeln ist (durch die Ml-
steruiß hindurch sehen nud) richten können? Hiob 22, 13. Das Auge des Ehebrechers hat Acht auf das Dunkele (siehet ftch
«ach uerburMen Winkeln um), Hiob 24, 15. vergl. Hiob
34, 22.
Der Gottlosen Weg ist zvie Dunkel, und wissen nicht, wo sie
fallen werden, Sprw. 4, 19. GOtt kleidet den Himmel mit Dunkel, Esa. 50, 3. " Ihr Arm müsse verdorren, und ihr rechtes Auge dunkel (mit
völliger Blindheit geschlagen) werden, Zach. 11, 17.
§. 2. Wenn GOlt im Dunkeln wohnt, daß man ihn nicht sehen soll, so geschieht es, sein majestätisches Ansehen gleichsam durch einen Vorhang zu verbergen, damit er die, welche ihn sehen, nicht zerschmettere, 2 Mos. 19, 24.
Moses machte sich hinzu ins Dunkel, da GOtt innen war, L Mos. 20, 21. 5 Mos. 4, 11. c. 5, 22. Ebr. 12, 18.
Dunkel war unter seinen Füßen, 2 Sam. 22, 10. Ps. 18, 10.
Der HErr hat geredet, er wolle im Dunkeln wohnen, 1 Kön. 8, 12. 2 Chr. 6, i. (er wolle seine Gegenwart durch eine dunkle Wolke kund thun, 3 Mos. 16, 2. 12. 13.)
Wolken und Dunkel ist um ihn her, Ps. 97, 2.
§. 3. II) Ist das dunkel, unverständlich, was einer Auslegung (S. 108.) bedarf, 4 Mos. 12, 8. Dan. 5, 12.
Wir sehen jetzt in einein Spiegel in einem dunkeln Worte, dann aber von Angesicht zu Angesicht, i Cor. 13, 12.
§. 4. Paulus will sagen: In Vergleichung mit dem Licht der Herrlichkeit, 2 Cor. 12, 4. sehen wir jetzt durch ein Spiegelglas, gleichsam im Räthsel, so daß uus die Diuge der unsichtbaren Welt nur angedeutet, in dem Typus der sichtbaren Welt wie in einem Spiegel dargestellt werden; doch so viel hier zum Glauben und Leben nöthig ist, deutlich genug (das Wort GOttes ist nicht dunkel, 2 Petr. 1, 19. Ps. 119, 105.); dort aber Alles vor Augen gegenwärtig, so wie sich ein Freund darstellt, und mit nns redet, und wir mit ihm, von dem wir zuvor nur Vieles sagen hören. S/4 Mos. 12, 8.
§. 5. III) Wird es von einer geistlichen Blind-heit (s. Blindheit §. 2.) gebraucht, Esa. 29, 18. und wie im Gegensatz das Licht Freude und Woune ausdrückt, so ist dunkel allerhand Nebel, Nnglnck, und daher rührende Traurigkeit, Hiob 23, 17. Ier. 13, 16.
Wir haben (im H. T.) ein festes prophetisches Wort - das scheinet m einem dunkeln Orte (das in der dunkeln Zeit des H. T. das einzige scheinende Oicht nmr; achtet daranf), bis der Tag anbreche und der Morgenstern (Christus) aufgehe in euren Herzen, 2 Petr. i, 19.