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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Ermannen - Erniedrigen.
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Wer aber weissaget, der redet den Menschen zur Besserung, und zur Ermahnung und zur Tröstung, 1 Cor. 14, 3.
Ist nun bei euch Ermahnung in Christo, Phil. 2, 1.
Unsere Ermahnung ist nicht gewesen zu Irrthum, noch zu Un-reinigkeit, noch mit List, 1 Thess. 2, 3,
Diese Stelle heißt im Grundtext: Nnsere Ermahnung kam nicht a) hinsichtlich des Ursprungs aus Irrthum, wir sind keine Irrlehrcr, weder getäuscht, noch täuschend, wir sind wahrhaftige Lehrer, b) Hinsichtlich der Triebfeder, sie geschah nicht aus unlauteren Absichten, Gewinnsucht, Herrschsucht, und c) hinsichtlich der Mittel, wir bedienten uns nicht der List und Schleifwcge.
Ich ermähne euch aber, lieben Brüder, haltet das Wort der Ermahnung zu gute, Ebr. 13, 22.
Ermannen
Wieder einen Muth fassen a); herzhaft werden b). Getrost und furchtlos sein, Dan. 11, 32.
a) Die Israeliten wider Benjamin, Richt. 20, 22.
b) Daniel, c. 10, 19.
Ermorden
Einem das Leben nehmen, Ezech. 26, 15. wie ein Vieh todten, Ier. 41, 7.
Ernähren
Einen mit dem, was zur Unterhaltung des zeitlichen und geistlichen Lebens nöthig ist, sorgfältig versehen. Die Seelenspeise ist GOttes Wort und die heiligen Sacramente.
Also ernährete er (Joseph) sie (die Egypter) (nach und nach) mit Brod das Jahr um alles ihr Vieh, i Mos. 47, 17.
GOtt, der mich mein Leben lang ernähret hat, bis auf diesen Tag, i Mos. 46, 15.
Daß er ihre Seele errette uom Tode und ernähre sie in der Theurung, Pf. 33, 19. vergl. Ps. 34, 10.
Die ich ernähret und erzogen habe, die hat der Feind umgebracht, Klagel. 8, 22.
Hanna ernährete den Tobias mit Spinnen, Tob. 2, 19.
Moses ward drei Monate ernähret in seines Vaters Haufe, A.G. 7, 20.
Das Weib entflöhe in die Wüste - daß sie daselbst ernähret würde 1260 Tage, Offb. 12, S. 14.
Erneuern
Es zeigt an 1) eine Veränderung. Eine Sache, welche veraltet oder sonst verfallen, wieder in den vorigen Stand setzen, ausbessern. 2) Eine vielfal-tige Wiederholung. 3) Eine geistliche Verbesserung: den alten Menschen ab- und den neuen anlegen, eine ganz neue, heilige Sinnes- und Lebensweise annehmen.
1) Das Königreich erneuern (bestätigen), i Sam. 11, 14. den Altar, 2 Chr. 15, 8. den Tempel, c. 24, 12.
Meine Herrlichkeit erneuerte sich immer an mir (nahm zu), Hiob 29, 20.
2) Du erneuerst deine Zeugen (das Oeioen. welches du mir auf' gelegt) wider mich, und machest deines Zorns viel auf mich, Hiob 10, 17.
3) Erneuert euch aber im Geiste eures Gemüths, Eph. 4, 23. Wo sie abfallen, und wiederum ihnen selbst den Sohn GOttes
kreuzigen, daß sie fällten wiederum erneuert werden (sich ein-mnl über dns andere erneuern), zur Buße, Ebr. 6, 6. (S. er-leuchten Z. 3.)
Erneuerung
z. 1. Diese übernatürliche, geistliche Veränderung, da ein gerechtfertigter Mensch durch die von GOtt in der Buße verliehenen Gnadenkräfte immer mehr und mehr im Geistlichen zunimmt, und den sündlichen Begierden widersteht, das Fleisch kreuzigt, die aus Schwachheit begangenen Sünden in wahrer Buhe GOtt abbittet, und dagegen sich alles Ernstes bemüht, täglich heiliger, frommer und gerechter erfunden zu werden, ist ein Werk GOttes, Ps. 51,12. Phil, 1, 6. und zueignungsweise des heiligen Gei-
stes, Tit. 3, 5. 1 Thess. 5. 23. Sie geschieht durch sein Wort, Joh. 17,17. und die heiligen Sacramente, die Tanfe, Tit. 3, S. Röm. 6,3.4. und das heilige Nachtmahl, durch dessen Genuß unser Glaube gestärkt und wir mit Christo genauer vereinigt werden, nach und nach, 2 Cor. 4, 16. (Im weitern Sinne begreift die Erneuerung die ganze Herzensveränderung des Menschen in sich, also auch die erste Bekehrung; im engeren Sinne nur die darauf folgende allmälige und unterbrochene Besserung und Ausbildung des Herzens, welche zwar hienieden unvollkommen bleibt, nie aber stille stehen darf.)
Nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir gethan hatten, fondern nach seiner Barmherzigkeit machte er un3 felig, durch das Bad der Wiedergeburt und Erneurung des heiligen Geistes, Tit. 3, 5.
z. 2. Dem seligen Triebe deS heiligen Geistes muß der Mensch bei Ausziehung des alten, und bei Anziehung des neuen Menschen, Col. 3, 9.10.
Eph, 4, 22 ff. willige Folge leisten, damit er a) der Seele nach in der Erkenntniß GOttes, im Glauben an Christum, m der Gottseligkeit, Heiligkeit und Gerechtigkeit zunehme, seinem Heiland immer ähnlicher und Eins mit ihm werde, und dem b) Leibe nach seine Glieder nicht zur Ungerechtigkeit begebe, Röm. 6,13. damit die Ehre GOttes, Eph. 1,13.14. Röm. 6, 11. Col. 1, 10.11. und die ewige Seligkeit des Menschen, Röm. 2, 6. 7. befördert werde. Auch würde ohne den täglichen Eifer in der Erneuerung das Herz bald wieder ausarten und verwildern, und der Mensch ganz wieder in die Sünde zurücksinken, gleich dem Acker, wenn er nicht immer gereinigt, oder dem Baume, wenn er nicht beschnitten wird. Dagegen ein in der Erneuerung stehender Mensch den erfreulichen Anblick einer fruchtbaren Pflanzung des HErrn gewährt. Lasset uns stark an dem inwendigen Menschen, und Christo im Leben und Leiden hier in dieser Zeit gleich werden, damit wir ihm auch in der Verklärung ähnlich sein mögen.
Erniedrigen
z. 1. I) Was hoch ist, niedrig machen, Luc. 3, 5. (S. Bahn §. 1.) II) einen, der sich viel einbildet, und sich erhöhet (Erhöhen §. 2.), von dem eingebildeten Gipfel der Ehre herunter stoßen. Die Erniedrigung, die GOtt über einen verhängt, geschieht nicht immer durch äußerliche Schande und Drangsale; sondern dadurch, daß der Mensch der göttlichen Gnade und des Ehrenplatzes im Reiche GOttes für verlustig erklärt wird.
Der HErr machet arm> und machet reich; er erniedriget und erhöhet, i Sam. 3, 7.
Wer sich selbst erhöhet, der wird erniedriget (werden), Matth. 33, 12. Luc. 14, 11. c. 16, 14.
§. 2. Sich erniedrigen. (S. Demuth.) a) von
Menschen: sich nichts achten 1) im gemeinen Leben, 2 Cor. 11, 7. Andere höher als sich halten, Phil. 2, 3. und ehrerbietig sein, Röm. 12, 10. 2) vor GDtt, wenn der Mensch sein Elend erkennt, kein Vertrauen auf seine eigenen Kräfte setzt, sondern in Demuth seine Sünde aus dem Gesetz erkennt und Gnade bei Christo sucht, Luc. 18, 13.14. Diese Selbsterniedrigung ist der Weg zur wahren Hoheit, d. h. zur Gnade bei GOtt, und zur ewigen Ehre. b) von Christo, der sich aus Liebe so weit herunter gelassen, daß wir durch seine Armuth reich würden, 2 Cor. 8, 9. (S. Christus §. 14.) Wer sich selbst erniedriget, der wird erhöhet werden, Matth. 23,12.