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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Gränze ? Grausam.
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scharf hervor: während der Granatapfel im letzten eine rein physische Bedeutung hat, tritt in jenem die rein ethische ausschließlich hervor. Bahr II. 123?125.
Gränze
I) Ein gewisser Stein, Säule oder sonstiges Merkmal, daran man erkennen kaun, wie weit eine Gegend, Acker, Wiese :c. sich erstreckt, und wo des Andern Eigenthum, Herrschaft und Gerichtsbarkeit anfängt. II) Eine ganze Landschaft, welche in ihre gewissen Gränzen eingeschlossen, 4 Mos. 20, 17.21. Richt. 11, 22.5
Des Landes Ccmaan will GOtt setzen, 2 Mos. 23, 31. zu erweitern verheißen, 2 Mos. 34, 24. 4 Mos. 34, 3. 5 Mos. ii, 24. c. 12, 20. Ios. I, 4. zur Zeit Davids und SalomonZ, 1 Kön. 4, 21. c. 8, 65. 2 Kön. 14, 25.
Gränze aller und jeder Stämme Israel, Ios. 13, 3. c. i«, 2. c. 17, 1. 1 Sam. 11, 3. 7. 2 Sam. 21, 5.
Du sollst deines Nächsten Gränze nicht zurück treiben, 5 Mos. 19, 14.
Verflucht sei, wer seines Nächsten Gränze engert, 5 Mos. 27, 17.
Sie (die Gottlosen) treiben die Gränzen zurück, Hiob 24, 2.
Du setzest einem jeglichen Lande seine Gränze, Ps. 74, 17.
Du hast eine Gränze (ein Ziel den Wnssern) gefetzet, darüber kommen sie nicht, Pf. 104, 9.
Der HErr wird die Gränze der Wittwen bestätigen, Sprw. ib, 25.
Treibe nicht zurück die vorigen Gränzen, die deine Vater gemacht haben, Sprw. 22, 23.
Die Fürsten Iuda find gleich denen, die die Gränze verrücken, Hos. 5, 10.
* Er schaffet deinen Gränzen Frieden, Ps. ,47, 14. Der HGrr ist herrlich in den Gränzen Israel, Mal. 1, 5.
Und sein Gerücht erscholl bald umher in die Gränze Oaliläa, Marc. 1, 23. (Än das ganze um Gnlilna liegende Land.)
Gras
§. 1. Ein jedes Kraut, es mag gepflanzt oder selbst gewachsen sein, Stengel oder Standen haben, ist ein herrliches Geschöpf und eine Wohlthat GOt-tes, weil Menschen und Vieh davon ihre Nahrung haben. Esa. 19, 7. heißen so die Rohrhäntlein, wovon man das Papier machte.
Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das sich besame, i Mos. i, ii. 12.
Und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, daß ihr esset und satt werdet, 5 Mos. 11, 15.
Das Wild schreiet nicht, wenn es Gras hat, Hiob 6, 5.
Kann ? Gras wachsen ohne Wasser? Hiob 8, ii.
Du lässest Gras wachsen für das Vieh, Pf. 104, 14. Pf. 147, 8.
Ich will Berge und Hügel verwüsten, und alle ihr Gras verdorren, Esa. 42, 15. Ier. 12, 4.
Gras wird man dich essen lassen, wie die Ochsen, Dan.
4, 29.
So denn GOtt das Gras auf dem Felde also kleidet:c., Matth.
6, 30. Die Erbe bringet von ihr selbst zum ersten das Gras :c., Marc.
4, 29. (Zo wächst auch geistlich die Erkenntniß der Wahrheit
und die Frucht der Vrediyt in den Herzen unvermerkt und
ftufenmeist in der Kraft GGttes.)
z. 2. Es ist ein Bild a) der Vergänglichkeit, 2 Kön. 19, 26. Gras grünt, blüht und fällt ab. Der Frühling ist des Menschen Iugeud, der Sommer die männliche Stävke, der Herbst sein Alter, da er allgemach an zn sterben fängt, b) der Vielheit, Hiob 5, 25. Vermehrung und des Wachsthums.*
Denn wie das Gras werden sie bald abgehauen, Ps. 37, 2.
Du lässest sie dahin fahren ? gleichwie ein Gras, das doch bald welk wird, Ps. 90, 5.
Mein Herz ist geschlagen und verdorret wie Gras, Ps. 102, 5. 13.
Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, Ps. 103, 15.
Ach daß sie müßten sein, wie das Gras auf den Dächern, welches verdorret, ehe man es ausrauft, Pf. i2tt, 6.
Alles Fleisch ist wie Gras, und alle Herrlichkeit der Menschen wie des Grases Blume, das Gras ist verdorret, die Blume abgefallen, i Petr. i, 24. Iac. 1, 10. ii.
* Die Gottlosen grünen wie das Gras, und die Uebelthäter blühen alle, Ps. 92, S.
Büchner's Hand-Concorb.
Daß sie wachsen sollen wie Gras, wie die Weiden an den Wasserbächen, Esa. 44, 4.
Gräßlich
Erschrecklich, Hiob 3, 5.
Grau (Haare)
§. 1. Gran sein ist meistentheils ein Zeichen eines hohen Alters, 1 Sam. 12, 2.
Vor einem grauen Haupte sollst du aufstehen, und die Alten
ehren, 3 Mos. 19, 22. Es sind Graue und Alte unter uns, die länger gelebet haben,
denn deine Väter. Hiob 15, 10. Auch verlaß mich nicht, GOtt, im Alter, wenn ich grau werde,
Pf. 71, 18.
Ja, ich will euch tragen bis ins Alter, und bis ihr grau werdet, Esa. 46, 4. O wie sein steht es, wenn die grauen Häupter weise, und die
Alten klug, Sir. 25, 6. Wenn ihm ein Uufall auf dem Wege begegnete, ? würdet ihr
meine grauen Haare mit Herzeleid in die Grube bringen,
i Mos. 48, 38. c. 44, 31. Graue Haare sind eine Krone der Ehren, Sprw. 16, 31. ist der
Alten Schmuck, c. 20, 89. Klugheit unter den Menfchen ist das rechte graue Haar, Weish.
4, 9.
§. 2. David befiehlt in seinem letzten Willen dem Salomo an, des Joab und des Simei graue Haare mit Mut hinunter in die Hölle zu briu-gen, 1 Kön. 2, 6?9. und das aus gerechter Amtsrache; denn sonst wäre es wider 1 Mos. 9, 6. Die Klugheit erforderte, es bis dahin zu verschieben, damit zugleich der Schein der eigenen R^chgier vermieden werden möchte. Joab batte durch doppelteu Meuchelmord das Lebeu verwirkt; die früber aus Ursachen aufgeschobene Bestrafung sollte nicht aufgehoben seiu. Gegen Simei empfiehlt David dem Salomo Mißtlauen, der ihn anch erst, nachoem er seinen Eid gebrochen, hinrichten ließ, v. 36?46.
Grauen
I) Erschrecken und sich fürchten, so, daß man vor Angst nicht weist, wo man sich hinwenden soll, daß einem die Haare zu Berge stehen. II) Etwas mit Ekel und Verdruß ertragen.*
Fürchte dich nicht, und laß dir nicht grauen (das Lnttd eiunl-mhmen), 5 Mos. 1, 21. c. ?, 21.
Wenn ich mit mir selber rede, so erschreckest du mich mit Träumen, und machest mir Grauen. Hiob 7, 14.
Der HTrr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? Ps. 27, i.
Furcht und Zittern ist mir angekommen: und Grauen (entsetz-Uche Hngft) hat mich überfallen, Ps. 55, 6.
Daß du nicht erschrecken müssest vor dem Grauen des Nachts, Ps. 91, 5. vergl. Hohel. 2, 8.
Mein Herz zittert, und Grauen hat mich erschrecket, Ssa.
21, 4.
Viele Völker sollen sich über dir entsetzen, und ihren Königen
soll vor dir grauen, Gzech. 32, 10.
Ich sehe im Haufe Israel, da mir vor dir grauet, Hos. 6, 10. * Den Moavitern grauete vor den Kindern Israel, 4 Mos.
22, 3.
Grausam
z. 1. a) Von Menschen. Der, welcher alle Liebe und Barmherzigkeit ausgezogen, und nach seiner ungezähmten Begierde Schaden thut, Sprw. 5, 9. Ier. 50, 42. Hab. 1, 7. Streng. Esa. 19, 4. Grausamer Engel, Sprw. 17, 11. (S. Enge! ß. 26.)
z. 2. b) Von EM, und dem Tage der göttlichen Rache, GOtt straft die Menschen ernstlich und uachdrücklich. Hiob meinte c. 30, 21. GOtt wäre grausam (8. 1.). Siehe, des HErrn Tag kommt grausam, Esa. 13, 9.
8.3. c) Von andern Dingen. Erschrecklich anzusehen, 2 Mos. 9, 24. fürchterlich, 5 Mos. 1, 19. c. 8, 15.
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