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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Hochmuth ? Hochzeit.
Die Kraft des Höchsten wirb dich überschatten, Luc. i. 3S. Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen,
ib. v. 76.
Der Name des HErrn JEsu ward hochgelobet, A.G. 19, 17. So viel besser geworden, denn die Engel, so gar viel einen
höhern Namen er vor ihnen ererbet hat, Gbr. 1, 4. Ein Hoherpriester ? höher denn der Himmel ist (nach ftiner
menschlichln Natur), Ebr. 7, 26.
§. 6. Laßt den Teufel, seine Braut, die unartige Welt, und aller Vernunft hohen Witz das Aeußerste versuchen, wenn sie Christi Iünqer durch Schmeichelei hoch heben, oder durch Beängstigungen noch so tief heruuter drücken wollen; ho'he Felsen, sie herunter zu stürzen, tiefe Wasser, sie in deren Fluthen zu ersäufen, vorstellen; laßt böse Engel und Menschen an ihnen ihre Lust sehen, 1 Cor. 4, 9. sie ein Fluch werden, v. 13. die Höhe und Tiefe der Liebe GOttes überwiegt diese Verfolguugen und Verspottungen weit, Eph. 3, 18. darum sprechen sie getrost:
Weder Hohes, noch Tiefes, noch keine andere Creatur, mag uns scheiden von der Liebe GOttes, die in Christo JEsu ist, unserm HErrn, Röm. 8, 39.
Hochmuth, Hochmüthig
z. 1. Es ist das Laster, wo der Mensch wegen eingebildeter oder wirklicher Vorzüge eine ungebührlich hohe Meinung von sich hat, höhere Ansprüche macht, durch die Vergleichung mit Andern sich verleiten läßt, seine Person über"die ihrige zu erheben, und bald uufreuudlich, bald unhöflich jedes Verhältniß vermeidet, in welchem sie ihm sich nähern und er ihnen gleichgestellt zu sein scheint; ja wohl gar ohne Ursache sie gleichsam herausfordert. Hochmüthige sind in Eigenliebe versunken, blasen sich auf, erheben sich über Andere, vergessen GOttes, und wollen seine liebevollen Seile des Gehorsams zerreißen, denken, sie machen Alles allein recht, und wollen alle ihre Anschläge mit einem stolzen Eifer ausführeu. (S. Hoffart.) Gfa. 9, 9. c. 16, 6. Icr. 48. 29.
Nun weiß ich (ans Erfahrung), daß der HErr größer ist, denn alle Götter, darum (denn eben darin) daß sie (die Feinde) Hochmuth an ihm geübt haben, 2 Mos. 18, 11. (Sie haben gefrevelt und sich vermessen, Israel mit Erftinfnna der Kinder zu unterdritlken, 2 Mos. !, 22. Er aber ist ihrer mächtia geworden, und hat sie auch ersäufet.)
Sie werden da auch schreien über den Hochmuth der Bösen; und er wirb sie nicht erhören, Hiob 35, 12.
Die Gläubigen behütet der HErr, und vergilt reichlich dem^ der Hochmuth übet, Pf. 31, 24.
Die Furcht des HErrn hasset das Arge; die Hoffart, den Hochmuth, und bösen Weg, Sprw. 8, 13.
Und will des Hochmuths der Stolzen ein Ende machen, und die Hoffart der Gewaltigen (die Andere heftig angegriffen) demüthigen, Efa. 13, 11.
Dein Trotz und deines Herzens Hochmuth hat dich betrogen, Ier. 49, 16. Obad. 3.
Was bringt uns nun der Reichthum sammt dem Hochmuth (Prahlerei)? Weish. 5, 3.
Hochmuth thut nimmer gut, Sir. 3, 30. c. 10, 16.
Nun aber rühmet ihr euch in eurem Hochmuth, Iac. 4, 16.
Schaue an die Hochmüthigen, wo sie sind, und demüthige sie, Hiob 40, 6. 7.
z. ,3. Obgleich auf solche Einbildung der Fall komnil^MH. 5, 9. Dan. 5, 20. Weish. 14, 6. so will doch Niemand Paulus Vermahnuug folgen, Phil. 2, 3. (S. Demuth.) Die einzige gründliche Heilung kann nur durch lautere Frömmigkeit geschehen, bei welcher auch eigentlich alleiu eine gründliche Selbsterkeunwih möglich wird.
Hochpflaster
Ein gepflasterter oder mit Marmor belegter offener Platz, vor Pilatus Pallast, wo man ordentlich den Juden die wichtigsten Bescheide gab, und also
nicht der Ort, wo ordentlich der große Nath zu Jerusalem zusammen kam. Er scheint meist unter freiem Himmel gewesen zu seiu, Joh. 19,13. A.: Ein Platz im Vorhof der Heiden, wohin Pilatus, den Juden zu Gefallen, Joh. 18, 28., das Gericht verlegt hatte.
Hochzeit, s. Ehe
F. 1. Außer der I) Vollziehung der nach göttlicher Ordnung und Absicht geschlossenen Ehe bedeutet es II) die geistliche Vermählung Christi mit seiner Braut, der Kirche, ja einer jeden gläubigen Seele, mit der er sich verlobt, Hos. 2, 19. 20. vertraut, 2 Cor. 11, 2. und die ihm auhaugt und Ein Geist mit ihm ist, 1 Cor. 6, 17. (Geist §. 17.) Hier ist zu erwägeu 1) was vor dieser geistlichen Vermähluug hergeht, eiue gänzliche Absonderung von der Sünde, auch vou den sogenannten Schooß-süuden. Ps. 45, 11. 12. 2) worin das Wesen derselben eigentlich besteht, a) in der sehr nahen innerlichen Vereinigung, welche zwischen dem HErrn JEsu und einer jeden gläubigen Seele ist, daß sie Eins sind, Eph. 5, 30. 32. lind geschieht auf Seiten Christi durch seinen Geist, 1 Cor. 6, 17. 1 Joh. 3, 24. auf Seiten der Gläubigen aber durch die Guade des Glaubeus, Hos. 2, 20. Hab. 2, 4. b) in dem zwischen dem HErrn Christo und den Gläubigen aufgerichteten Vuud, welcher am Tage ihres Verlöbnisses ist geschlossen worden, Ezech. 16,
8. Hos. 2, 23. c) in dem beiderseitigen Recht und Anspruch Christi an den Gläubigen und des Gläu-bigeu an Christum, Hohcl. 2, 16. 3) was auf diese geistliche Vermählung folgt, a) das beiderseitige Wohlgefallen an einander, Esa. 62, 4. 5. Hohel. 4,
9. Christus hat Wohlgefallen an seiner Braut, und die Braut belustigt sich an dem Bräutigam Christo IEsu. Sie belustigt sich an seiner Person, Hohel. 2, 8. an seinem Gesetz, Ps. 1, 2. Ps. 119, 24. 72. 104. an dem Gespräch, das sie im Gebet mit ihm hält, Ps. 26, 8. Ps. 122, 1. b) die Bei-wohnuug, Joh. 15, 4. 1 Joh. 3, 24. Joh. 14, 18. c) das Mitleiden, Christus leidet in seiucn Gliedern, und hilft der Braut ihre Last tragen, Matth. 11, 28. 29. A.G. 9, 4. d) das Anhangen mit innigster Liebe, 1 Joh. 4, 19. Diese ist bei der Braut oft so groß, daß sie krank darüber wird, Hohel. 2, 5. c. 5, 8/ e) auf Seiten Christi eiue Ofsenbaruug der Heimlichkeiten, Ps. 25, 14. Hohel. 1, 4. Er offenbart der Braut die gnädige Vergebuug der Süuoen, Matth. 9, 2. die Erkenntniß des Werks der Wiedergeburt, die Häßlichkeit der Sünde, die Eitelkeit der Creaturen, den Gewinn der Gottseligkeit, im Vorschmack die Süßigkeiten des ewigen Lebens; ferner theilt Christus der Braut seine Güter mit und scheukt ihr irdische, geistliche und himmlische Schätze, Joh. 1, 16. c. 17, 22. 24. Auf Seiten der Braut folgt eine gänzliche Veränderung ihreS Namens, ihrer Natur. Eph. 5, 27. uud' vorigen Unfruchtbarkeit, daß sie hingegen frnchtbar wird in guten Werken, Joh. 15,5. eine besondere Bekanntschaft mit Christo, Eph. 3,12. Wie groß ist demnach die Würde der Gläubigen! Die Braut ist des Königs Tochter^ daher mWn ??e sich selbst schmücken, daß sie Christo Wohlgefallen! sie müssen ihre Reinigkeit sorgfältig bewahren, und sich hüten vor dem Greuel der Abgötterei, des Geizes, der Weltliebe und der Unkeuschheit! Prüfe sich ein Jeder, ob er einen wahren, lebendigen Glauben habe; sich betrübe wegen der Abwesenheit des