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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Hohelied ? Hoherpriester.
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^ichc da, mein Zeuge ist im Himmel, und der mich kennet, ist w der Höhe. Hiob 16, 39.
Du bist in die Höhe gefahren, und hast das Gefängniß gefangen :c., Pf. 66. 19. Eph. 4. 6 f. Ebr. I, 3.
Er schauet von seiner heiligen Höhe, Ps. 102, 20.
Sende deine Hand von der Höhe, und erlöse mich, Ps.
144. 7.
Der ich in der Höhe und im Heiligthum wohne, Esa. 57, 15. Ehre sei GOtt in der Höhe, Luc. 2, 14.
§. 4. IV^ Ein vortrefflicher Zustand, das An-sehn :c., Hiob 20, 6. Esa. 2, 17. die Vortrefflich-kVit a> des Geheiinnisfes der Gnade und Varmher-ziqkcit GOttes, nns in Christo erwiesen; t»> der Kindschaft, da fromme, aber dabei arme Kinder Gi7ttcs, indem sie Christi Brüder, mit ihrem Znstande vergnügt.* Auf daß ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei
die Breite, und die Länge, und die Tiefe, und die Höhe,
Eph. 3, 18. (S. Begreifen ß. 2.)
* Ein Bruder aber, der niedrig ist, rühme sich seiner Höhe, Iac. 1, 9.
z. 5. V) Die Meereswellen, Hiob 26. 12 VI) Alles, waS hoch hinans will, vermessene Gedanken und Anschlage, die der Hochmnth der Widersacher faßt, nm den Fortgang des Evangeliums zn hemmen, und das Heidenlhum zn retten, 2 Cor. 10, 5. (S. Vernunft.)
z. 6. Höhen* (§. 1.) waren anch gewisse hohe Berge, woranf die Israeliten, ehe der Tempel Sa-lomos erbant wurde, dem HErrn opferten. Gideon scheint der Erste gewesen zu sein, Nicht. 6, 26. welchem hernach das Volk nachfolgte, 1 Sam. 9, 12. GOtt hat sie eine zeitlang geduldet, aber vom Tempelbau an durchaus nicht mehr gelitten. Die von Andern erbauten haben Andere' mit Necht ausgerottet. **
* Salomon, 1 Kön. 11, 7. Ierobeam, 1 Kön. 12, 31. ganz Iuda, 1 Kön. 14, 23. Israel, 2 Kön. 17, 9. Assyrer, 2 Kön. 17, 89. Manasse, 2 Kön. 21, 3.
** Histia, 2 Kön. 18, 4. Iosia, c. 23, 13. Asfa, 2 Chr. 14, 3. Iosaphat, 2 Chr. 17, e.
Hohelied
Hohel. 1, 1. Cin Lied der Lieder, d. i. der vornehmste und vortrefflichste Gesang. Hierin trägt Salomo ein vertrauliches Liebesgespräch zwischen Cbristo, dem Bräutigam, und seiner Braut, der Kirche, ja einer jeden gläubigen Seele, vor. Ein kurzer Inbegriff davon ist der 45. Psalm. Die Absicht ist, Christum mit frommen Seelen in Liebe genau zu vereinigen. (Christus z. 2.) (Wenn diese Origenische Deutung, die das Lied bestimmt anf Christum bezieht, sich nicht ftringent beweisen läßt, so bleibt doch das mehr als wahrscheinlich, daß es einen allegorischen Sinn hat und die Verbindung Iehovas mit dem Volke Israel darstellt, theils weil ein solcher mystischer Sinn nicht bloß nach andern ähnlichen Bildern des A. T. znlässig, sondern auch dem Geiste aller orientalischen Denk- und Dichtungsart gemäß ist, v. Hammer Wiener Jahrb. d. Litt. XIV. 119., theils weil, wenn nicht dieser allegorische Sinn allgemein nnter den Inden anerkannt worden wäre, schwerlich das Buch würde in die Sammlnng der heiligen Bücher gekommen sein. ? Doch sind anch Zweifel gegen den kanonischen Rang desselben erhoben worden. Michaelis Orient. Bibl. III. 45-51. VI. 134-144. Nach Luther Werke V. 2384?2505. ist das Hohelied ein Lobspruch vom weltlichen Regiment, welches zur Zeit Salomonis im schönsten Frieden geblühet hat; er preiset seine eigne Polizei an, machet einen Lobspruch anf den Fricden und den damaligen Zustand des gemeinen Wesens, und danket GOtt sir die hohe Wohl-
Nüchner's Hand-Concorh.
that, vergl. u. Meyer heil. Schrift übers. II.
Elnl. IX. X.)
Hoherpriester
§. 1. I) Der Höchste nnter allen Priestern, als ein Nachfolger Aarons und Mittelpunkt der ganzen Priestnschaft. In ihm concentrirt sich das ganze heilige Amt; er ist Vermittler nicht Einzelner, sondern des ganzen Volks; das ihn auszeichnende Geschäft ist das jährliche Sühnopfer für das Volk. Die dreifache Würde, die nach 2 Mos. 19, 5. 6. dem ganzen Volke zukommt, die königliche, bnndes-gesetzliche und priesterliche (s. Bahr II. 118 ff.) concentrirt sich in ihm, als dem Repräsentanten des Volls; er ist Priester xar' e^o/^, er ist Träger und Vewahrer des Bundes, er ist das Hanpt, der Höchste in der Theokratie und besitzt als solcher königliche Würde. Daher er auch in reichlicherer Fülle gesalbt wurde, zum Zeichen des reicheren Gei-stes-Empfanges. (S. 175 f.) Wie seine dreifache Würde auch durch seine Amtsklcidnng dargestellt wurde. (S. Dähr II. 117 ff.) Die tyvologische Deutung dieser Kleider auf die vier durch Christum nns gewordenen Wohlthaten, 1 Cor. 1, 30. und andere christliche Ideen, ebend. S. 156?158. mag bestiitten werden; ?die Schrift sieht nicht in der Kleidung des Hohenpriesters eine Snmme von Typen neu-testamentlicher Verhältnisse, wohl aber erkennt sie in seinem Amte und in seiner Würde einen Typus des Amtes und der Würde Christi." Ebendaselbst S. 159.
Dessen Einweihung. 3 Mos. 6, 2 ff. c. 9, 22. dessen Gesetz, 3 Mos. 21, 10?17. mußte für das Volk beten, 2 Mos. 30, 10. Ebr. 5, i.
Ging nur Ein Mal des Jahrs ms Allerheiligste, Ebr. 9, ?. (uiimlich an emem einjigen Tage, nu welchem er wohl 4 mal aus- und einging, 2 Mos. 30, 10. 3 Mos. 16, 2 f.) Ich wußte es nicht, daß er der Hohepriester ist, A.O. 23, 5. (Denn er snß nicht vorne, fondern unter nnoeru Geisitzern des tlntl»«. Nicht.: Ännnias war damals nicht wirklicher Hoher-priester, sondern abgesetzt; hatte sich aber diese Wilrde wieder angemaßt, s. Michaelis aÄ k. I. Z. 419?422.)
z. 2. Er war ein Vorbild Christi, Zach. 3, 1. 1 Dieser Hohepriester ist wahrer GOtt und Mensch, und hat durch seine hohepriestcrliche Versöhnung, 1 Joh. 2, 1. 2. Ebr. 9, 14. 26. 27. hochgiltige Fürbitte und Vertretung, Röm. 8, 34. (Fürspre-cher z. 2. Christus §. 16.) den Flnch abgewendet und den göttlichen Segen, besonders Versöhnung mit GOtt, 2 Cor. 5, 18. Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit, Röm. 3, 25. und ewige Seligkeit, Joh. 3, 14. 15. erworben. Die Bezeichnung Christi als Hohenpriesters ist keineswegs bloßes Bild aus Bequemung. Vielmehr ist Christus der einzige wahre Hohepriester, d. i. der einzige wahre Grund der göttlicheu Gnade und unsrer Versöhnung: und somit umfaßt diese Lehre die wesentlichste Ioee des Christenthums.
Daher mußte er allerdings seinen Brüdern gleich werden, aus daß er barmherzig würde, und ein treuer Hoherpriester vor GOtt (in den Vingen. die er mit GOtt für die Menschen am-zumachen hatte, c. 5, 1.), zu versöhnen die Sünde deZ Volks, Ebr. 2, 17. -
Dieweil wir denn einen großen Hohenpriester haben, IEsum, den Sohn GOttes, der gen Himmel gefahren (der durch die Oimmel wie der Holiepriester ehedem ourchs Heilige ins Hller-heiligste durchgegangen) ist, so laßt uns halten an dem Bekenntniß, Ebr. 4, 14.
Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unserer Schwachheit, sondern der versucht ist allenthalben, gleichwie wir, doch ohne Sünde, Ebr. 4, 15. c. 10, Li.
Dahin der Vorläufer für uns eingegangen, IEsus, (oer) ein Hoherpriester geworden (ist) in Ewigkeit, nach der Ordnung Melchisedels, Gbr. S, 20. Denn einen solchen Hohenpriester sollten wir haben, der da
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