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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Psalm.
799
1 Petr. 1, 6 ff. vor dem Lamme m der Krone des Lebens siegreich zu prangen, Iac. 1, 12. (S. Kreuz.)
§. 5. IV) Von Menschen, welche a) GOtt versuchen, ob er anch Wort halte und thue, was er verheißen, Mal. 3, 10. Ebr. 3, 9. b) einer Sache Beschaffenheit genau erforschen, und nach dieser genauen Erforschung entscheiden, ob sie gut oder böse, und was dem Andern vorzuziehen. Also will ich prüfen eure Rede, ob ihr mit Wahrheit umgehet
oder nicht? 1 Mos. 42, 16. 15. Ihr Heuchler, die Gestalt der Erde und des Himmels könnt
ihr prüfen; wie prüfet ihr aber diese Zeit nicht? Luc.
12, 56.
Und weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist, prüfest du (kannst nnch aus dem Gesetz prüfen nno entscheiden), was das Beste zu thun sei? Röm. 2, 18.
Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Verneuerung eures Sinnes, auf daß ihr (in geistlicher Crfnhrnng) prüfen möget, welches da sei der gute ? Gotteswille, Nö'm. 12, 2.
Und prüfet, was da sei wohlgefällig dem HErrn, Eph. 5, 10.
Daß ihr prüfen möget, was das Beste fei, Phil. 1, 10.
Prüfet aber Alles; und das Gute behaltet, i Thefs. S, 21. (?AlleD^ bezieht sich nnf dns, was von menschlichen Lehrern, vielleinit gar als göttliche Eingebung, Vorgetragen wurde: der Prüfstein, wornnch «s zu prüfen, ist das schon bewährte Wort GMtes.)
Prüfet die Geister, ob sie von GOtt sind, i Joh. 4, i.
Mein Kind, prüfe, was deinem Leibe gefund ist, Sir. 37, 30.
z. 6. c) Sich selbst. Sein Herz, das betrügliche Ding, Ier. 17, 9. recht durchsuche« und seinen Lebenswandel nach dem gottlichen Wort untersuchen, um zu erfahren, ob wir uns im Unglauben für gläubig, in Suuoen für fromm, in Gefahr für sicher und in dem Stande der Verdammniß für selig halten. Die Stnnden sind selig, welche wir mit aufrichtiger Prüfung unsrer selbst zubringen; denn so wird unser ganzes Leben eine ungeheuchelte Buße werden. Der Menfch prüfe sich selbst, und alfo esse er von diesem
Brod 2c., i Cor. 11, 28. Versuchet euch selbst, ob ihr im Glauben seid, prüfet euch selbst,
L Cor. 13, 5. Ein Jeglicher aber prüfe sein selbst Werk, und alsdann wird
er an ihm selbst Ruhm haben, und nicht an einem Andern,
Gal. 6, 4.
§. 7. Bei der Selbstprüfung' sind 4 Stücke zu bemerken: 1) was man in seinem Herzen zu suchen, oder durch die Prüfung heraus zu briugen habe? ob man ein wahrhaftig bekehrtes Herz habe oder nicht? ob man in dem wahren Christenthum zuge-nommen, und stärker geworden sei oder nicht? 2) wornach die Prüfung anzustellen? allein nach dem Worte GOttes, da kann man z. V. nach folgenden Sprüchen eine Prüfung anstellen, Joh. 3, 3. Röm. 8, 9. Gal. 5, 24. Matth. 18, 3. 3) wie die Prüfung an und für sich geschehen müsse? a) daß man mit Anstellung schriftmäßiger Proben zu erfah-reu suche, wie das Herz vor GOtt beschaffen sei. Es müssen solche Dinge sein, welche, wenn sie da sind, ein gewisses Kennzeichen geben, daß man wahrhaftig bekehrt sei; und im Gegentheil, wenn sie nicht da sind, ein unfehlbares Kennzeichen geben, daß man noch uubekehrt sei. Es müssen wesentliche Eigenschaften oder Wirkungen der wahren Buße oder Sinnesänderung sein: a) dabei stellt man sich den Zustand, nach dem gefragt wird, vor; /3) sucht sich die Seele zu erinnern, ob sie dergleichen jemals an sich erfahren habe; ^) macht man hieraus den Schluß mit Ja! oder Neiu! b) daß man anhaltend zum lieben GOtt um Erleuchtung bete, Ps. 26, 2. c) daß man sich dabei nicht übereile; 4) was die Frucht und Wirkung dieser Prüfung sei? a) man wird erweckt, für sein Seelenheil besser als zeither zu sor-
gen, und der Gnade gehorsam zn werden; b) oder man wird sorgfältiger in Bewahrung der Gnade und sucht in der Ausübung des wahren Christenthums immer weiter zu kommen. S. Erkenntnis; z. 10. Reinhard Moral V. 124?140.
Psalm, s. Lied
z. 1. I) Ein geistliches Lied, wo mit der Stimme ein Instrument vereinigt wird. II) Der Vorwurf, dessen Lob man damit erhebt. III) Der Psalter, Ps. 81, 3.
Lasset uns mit Psalmen ihm jauchze»:, Ps. 95, L. Lobet den HErrn mit Harfen und mit Psalmen, Ps. 98, 5. Der HErr ist meine Macht, und mein Psalm ist mein Heil, Ps. . 116, 14. Efa. 12, 2. Ich will Psalmen singen im Geist, und will auch Psalmen singen
mit dem Sinn, i Cor. 14, 15. Und redet unter einander von Psalmen und Lobgesängen, Eph.
5, 19. Col. 3, iß. Ist Jemand gutes Muths, der singe Psalmen, Iac. 5, 13.
§. 2. Das Psalmenbuch ist eine rechte Seelenweide. Es enthält 150 Psalmen, von welchen dem David 123, Moses der 90., Salomon der 72. und 127., dem Assaph der 50., 73., 74., 75., 76., 77., 78., 79., 80., 81., 82. und 83., dem Ethan der 89. und den Kindern Korah der 43., 44., 45., 46., 47., 48., 49., 84., 85., 87. und 88. zugeschriebeu werden. Am besten theilt man diesen kurzeu Auszug der ganzen Schrift ein, in a) Bet-, b) Buß-, c) Lob- und Dank-, d) Lehr-, e) Trost-, f) Wcissagungs- und g) Zeit-Psalmen. Die Psalmen drücken alle Arten der religiösen Empsinduugcn und Zustäude mit einer Einfalt und Wahrheit, Innigkeit und Tiefe aus, wie wir sie soust in keinen Gebeten und Liedern finden. Heidnische Hymnen und Oden kommen hinsichtlich dieses Inhaltes in gar keinen Vergleich mit den Psalmen.
Treffend sagt hierüber Ahlwardt in der Uebers. von Kallimachos Hymnen. Verl. 1794. Vorr. S. XV. ?Wer in den Hymnen der Griechen eben die erhabene Vorstellung von der Gottheit, wer jene Auf-schwüuge der Andacht und des Glaubens, die aus dieser Vorstellung entspringen, und die wir in den Psalmen der heiligen Sänger bewundern, erwartet, der wird sich in seinen Erwartuugen sehr betrogen finden. Die griechischen Dichter schwangen sich nie zu der erhabenen, reinen Idee der Gottheit empor, die ein Vorzug unserer Religion ist. Daher ist ein Psalm und ein griechischer Hymnus himmelweit von eiuander verschieden, und beide sind gar keiner Ver-gleichuug fähig. Des Psalters edle Tugend und Art ist, daß andere Bücher wohl viel von den Werken der Heiligen rumpeln, aber gar wenig von ihren Worten sagen, da ist der Psalter ein Ausbund, darin er auch so wohl und süße reucht, wenn man darin liefet, daß er nicht allein die Werke der Heiligen erzählet, sondern auch ihre Worte, wie sie mit GOtt geredet und gebetet haben, und noch reden und beten, daß die andern Legenden und Exempel, wo mau sie gegen den Psalter hält, uns schier eitel stumme Heiligen vorhalten, aber der Psalter recht wackre lebendige Heiligen uns einbildet." Luther in s. uuvergleichl. Vorrede zu den Ps. XIV. 24. (beide Vorreden S. 23?30). Dazu kommt, daß die Psalmen auf alle Lagen des Lebens Passen, und der Christ leicht Alles auf sich anwenden und sich aneignen kann. Dies haben Manche empfunden, vergl. Nursti 0z>p. eä. Ruinikon. I. 590. Lichten-berg^s vermischte Schriften I. 15 ff. 37. Johann v. Müller's Werke V. 122. 244. 252 ff. VI. 6. 9. Darum verdienen sie auch allen andern Gebetbüchern