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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Ruhmredig ? Rüsten.
sich nicht seiner Stärke; ein Reicher rühme sich nicht seines Reichthums; sondern wer sich rühmen will, der rühme sich deß, daß er mich wisse und lenne, daß ich der HErr bin, Ier. 9, 23. 24.
Es soll sich beides der Reiche und der Arme, der Große und der Kleine, keines Andern rühmen, denn daß sie GOtt fürchten, Sir. 10, Z5.
Wer sich rühme, der rühme sich des HErrn, i Cor. 1, 31. 2 Cor.
10, 17.
8. 5. 2) Sich selbst loben, und seinen Zustand wegen dieser und jener Vorzüge erheben. Seine eigenen Werke preisen ist eine vermessene Prahlerei und Hochmuth, Ps. 75, 5. 94, 4. Ezech. 35, 13. Zeph. 2, 10.
Lasset euer großes Rühmen und Trotzen, i Sam. 2, 3. Saget, der den Harnisch anlegt, soll sich nicht rühmen, als der
ihn hat abgelegt, 1 Kön. 20, 11. Der Gottlose rühmet sich seines Muthwillens, Ps. 10, 3. Rühme dich nicht des morgenden Tages; denn du weißt nicht,
was heute sich begeben mag, Sprw. 27, i. vergl. Iac. 4,
13. 14. Du rühmest dich des Gesetzes, und schändest GOtt durch Ueber-
tretung des Gesetzes, Röm. 2, 23. vergl. c. 9, 4. So rühme dich nicht wider die Zweige, Röm. 11, 18. Wiewohl ich auch habe, daiz ich mich Fleisches (d. i. äußerlichen
Vorzug? nach dem IndeutlM) rühmen möchte, Phil. 3, 4.
§. 6. Paulus verwirft dergleichen Prahlereien, besonders wenn Jemand von seinen Lehrgaben nno Lehrverdicnsten mehr hält, als die Ehre eines Dieners leidet, 1 Cor. 4, 7. 6. 1. Er selbst aber thnt es nnr nothgedrungen, mit innerm Widerstreben, zur Rettung seiner für die apostolische Wirksamkeit nöthigen Ehre, um dasjenige den Lästerern und falschen Aposteln entgegen zu setzen, was jener Thorheit nno Prahlerei zwar gleich sahe, aber aus einem ganz andern Gruude, als aus Hochmuth kam, damit sie beschämt werden möchten. So lehrt Paulus Beispiel das Wesen des christlichen Selbstruhmes, indem er nur aus Pflicht nno Gewissen, zur Rettung des eignen sittlichen Einflusses anf Andere, zu ihrer Bewahrnng, und zuletzt zur Ehre GOttes, also nie mit Verleugnung der Demuth geschieht.
Was ich jetzt rede, das rede ich nicht, als im HErrn («ach gött-licher Weise), sondern als in der Thorheit (nach Ärt der inenschlichen Prahlereien), dieweil wir in das Rühmen gekommen sind, 2 Cor. 11, 17. 16. 18.
Davon will ich mich rühmen; von mir selbst aber will ich mich nichts rühmen, ohne meiner Schwachheit, 2 Cor. 12, 5. 9. c.
11, 30. (tlicht etwa der Sünden, sondern des Leides, 2 Cor.
12, 10.)
Und so ich mich rühmen wollte, thäte ich darum nicht thörlich;
denn ich wollte die Wahrheit sagen, 2 Cor. 12, 6. Ich bin ein Narr geworden über dem Rühmen, 2 Cor. 12, 11.
vergl. c. 11, i. S.
§. 7. Wer Christo nachfolgt, macht sich eine Ehre und Freude aus dem, was ihm um Christi willen begegnet, wäre es auch Schmach, A.G. 5, 41. (S. Ehre z. 3.) Und die Unterthanen seines Reichs schätzen sich glücklich, daß der König aller Könige ihr gnädigster HErr ist, und daß sie des ewigen Hohenpriesters Opfer und Segen genießen. Wir rühmen uns (in) der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit,
die GOtt geben soll, Rom. 5, 2. Wir rühmen uns auch der Trübsal, dieweil wir wissen, daß
Trübsal Geduld bringet. Röm. 5, 3.
Darum lann ich mich rühmen in IEfu Christo (1 Cor. 15,10.), daß ich GOtt diene (treulich unter den Heiden, der nuch Segen zn meinkr Arbeit gegeben. Er rühmet sich nicht ans Hochmuth, sondern mit Bescheidenheit), Röm. 15, 17. Es sei serne von mir rühmen? denn allein von dem Kreuz unsers HErrn JEsu Christi, Gal. 6, 14. Ein Bruder aber, der niedrig ist, rühme sich seiner Höhe, Iac. i, 9.
z. 8. Die Barmherzigkeit rühmet stch wider das Gericht, Iac. 2, 13. nämlich des Teufels, der Sünde, des Todes und des anklagenden Gewisjens. (A.: wird dcm Strafgericht, das dem Un-
barmherzigen droht, entgehen, überwindet die Fnrcht davor.)
Ruhmredig
§. 1. Daß ein Mensch Lob und Ehre in seiner Geschicklichkeir, Gaben, änßcrn Frömmigkeit nno zeitlichen Glückseligkeit sucht, und durch deren Heransstreichung Andern vorzugehen trachtet, ist eine abgeschmackte Frucht einer unordentlichen Eigenliede, welche Verachtung statt Lob bereitet. (S. auch Ehr-geiz.) Laß dich doch einen Andern loben, Sprw. 27, 2. Es läßt ja nichts schändlicher auf nnsern Lippen, als Eigenlob. Besser ists, löbliche Thaten verrichten. Das Heilmittel gegen diese Thorheit ist Selbsterkenntnis tägliche Bengnng vor GOtt, und Andenken an das Gericht, Matth. 6, 2?4.
Die Ruhmredigen bestehen nicht vor deinen Augen, du bist seind
allen Uebelthatern, Ps. 5, s. EZ verdroß mich auf die Ruhmredigen, da ich sahe, daß es den
Gottlosen so wohl ging, Pf. 73, 3.
Ich sprach zu den Ruhmredigen: rühmet nicht so, Ps. 75, 5. Cs werden Menschen sein, die von sich selbst halten, geizig,
ruhmredig ic., 2 Tim. 3, 2. S. Röm. i, 30.
§. 2. Obgleich die Menschen, daß sie tüchtig sind, von GOtt haben, 2 Cor. 3, 5. nno die thörichte Ruhmredigkeit wider GOttes Willen, Ier. 9, 23. 24. so haben doch Hiob, c. 31, 27. und Paulus, Gal. 6, 14. wenige Nachfolger; hingegen Nebncadnezar, Dan. 4, 27. und der Pharisäers Luc. 18, 11. viele. (S. Ehrgeiz §. 3. 4. 5.)
Ruhr
Die rothe Ruhr, eine desto gefährlichere Krankheit, wenn sie mit Fieber verbunden ist. Der Vater des Publius lag an der Ruhr, A.G. 26, 3.
Rühren
Die Hsnd GDttes hat mich gerühret, Hiob 19, 21. vergl. Rnth 1, 20. GOtt hatte den Hiob mit seiner gewaltigen Hand angegriffen und mit vielen Plagen heimgesucht. (S. 1 Sam. 6, 9.)
Die Leiter rührete mit der Spitze an den Himmel, i Mos. 26, 12.
Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein Uebel rühren, Hiob 5, 19. (Anch noch so ge-häufte Leiden werden nicht deinem Wohle schaden.)
Rumor
Getümmel, Aufruhr, 1 Sam. 5, 9. 11. Luc. 22, 6. A.G. 24, 18. In der bildlichen Beschreibung der geistlichen Ritterschaft N. T. Zach. 9, 15. ist ein geistliches Rumoren^ wenn die Apostel und andere Lehrer, als geistlich Trunkene, Esa. 55, 1. A.G. 4, 20. c. 18, 5. voll geistlichen Muthes durch ihre laute und öffentliche Predigt große Aufreguug der Gemüther bewirken, und durch die mächtigen Waffen auf eine göttliche Art die Befestignng des Teufels zerstören, 2 Cor. 10, 4.
Runzel, Runzlicht
Am Leibe. Figürlich ist es die Sünde, welche die Seele vernnstaltet, Eph. 5, 27. (S. Fleck 8. 3.) Er hat mich runzlicht gemacht, und zeuget wider mich, Hiob
16, 8.
Rüsten
z. 1. I) Soldaten mit Waffen versehen, und zum Streit geschickt machen. II) Hanfenweis sich versammeln.*
1 Mos. 14, 8. 4 Mos. 32, 17. Joel 2, 5. A.G. 23, 23. die Philister wider Israel, i Sam. 4, 2. Israel wider Ammon, i Chr. 20, 11. Abia wider Ierobeam, 2 Chr. 13, 3.