Nngefarbt ? Ungerechtigkeit.
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halt, oder sich manche nngegründete Einbildung davon macht und sich dem Leiden auf eine unerlaubte Art zu entziehen sucht. Sie entsteht aus Unglauben, daß man nicht auf GOtt, sein Wort, seine Gnade und Verheißung allein schaut und traut, Ps. 149, 4. aus Eigensinn, Eigenliebe, aus Nnmäßigkeit, Wollust, und sündlicher Zärtlichkeit, Hochmuth', und Feindschaft wider GOtt und das liebe Kreuz, wie auch aus Mangel der Erfahrung in GOttes Wegen. Die Hülfsmittel darwider sind 1) anhaltendes Gebet, und 2) eine gänzliche Ergebung in den göttlichen Willen, Ps. '37, 5. Gal. 6,16.
Ungefärbt
Von aller Verstellung frei, ohne Heuchelei, aufrichtig.
Die Liebe liebt nicht nur mit der Zunge, sondern in der That und Wahrheit, 2 Cor. 6, 6. i Petr. 1, 22. der Glaube muß lebendig sein, 2 Tim. i, 5.
Liebe von reinem Herzen ? und von ungefärbtem Glauben, 1 Tim. 1, 5.
Ungehorsam
§. 1. Iusgemein alle Meuterei, Rebellion. Jede Abweichung von dem, was der Menschen Pflicht ist. Wem wir Gehorsam erweisen sollen, s. Gehorsam. Ich erkenne deinen Nngehorfam und Halsstarrigkeit, 5 Mos.
31, 27.
Ungehorfam ist eine Zaubercifünde, i Sam. 15, 23.
Es ist deiner Bosheit Schuld, daß du fo gestäupet wirst, und deines Ungchorfams, daß du fo gestrafet wirst, Ier. 2, 19.
So kehret nun wieder, ihr abtrünnigen Kinder; fo will ich euch heilen von eurem Ungehorfam, I?r. 3, 22.
Ihrer Sünden find zu viel, und bleiben verstockt in ihrem Ungehorsam, Ier. 5, 6.
Nnfer Ungehorfam ist groß, damit wir wider dich gefündigt haben, Ier. 14, 7.
Gleichwie durch Eines Menschen Ungehorsam Viele Sünder geworden sind; also auch durch Eines Gehorsam werden Viele gerecht, Rom. 5, 19.
Eine jegliche Uebertretung und Ungehorsam hat empfangen seinen rechten Lohn, Ebr. 2, 2.
§. 2. Da es wider alle Vernunft ist, demjenigen, der Macht und Gewalt über uns hat, den Gehorsam zu versagen, * so sollte nnsere Herzen a) GOttes Befehl, 5 Mos. 13, 4. und Christi Beispiel,** b) die Größe, 1 Sam. 15, 23. und c) die Uubillig-keit des Ungehorsams, A.G. 17,28. d) GOttes Klage darüber, Ier. 5, 23. Ezech. 2, 5. 8. c. 3, 9. e) die Androhung der Strafe, 3 Mos. 26, 14 ff. 5 Mos. 28, 15 f. Ier. 9, 13. 15. 1 Sam. 12, 14. 15. und f) die wirklich erfolgte Strafe, Ps. 107,11 ff. Hos. 14, 1. Sir. 16, 7 ff. willig machen, die eisernen Nacken beugen, und zum'Gehorsam anhalten.
" Wie Israel am Haderwafser, 4 Mos. 20, 10. da eZ wider die Amoriter ausziehen sollte, b Mos. i, 26. am Schilfmeer, Pf. 106, 7.
*" Ich bin nicht ungehorsam, und gehe nicht zurück, Efa. 50, 5.
f) An Adam und Eva, 1 Mos. 3,17. 16. an Lots Weib, i Mos.
19, 26. an Saul, 1 Sam. 13, 13. 14. an Iojakim, Ier. 88, 21. an einem Propheten, i Kön. 13, 26.
Ungehorsam OH.)
Gin ungehorsamer Sohn soll gesteinigt werden, 5 Mos. 21,18. 20. Wer Iosua ungehorfam, soll des Todes sterben, Iof. i, 18. Saul heißt Ionathan einen ungehorsamen Bö'fewicht, 1 Sam.
20, 30.
Den Eltern ungehorsam, Röm. 1, 30. 2 Tim. 3, 2.
Von dem Tage an, da du aus Egyvtenland zogest, bis ihr gekommen feib an diesen Ort, feid ihr ungehorfam gewefen dem HErrn, b Mos. 9, 7.
Denn ihr feid ungehorfam gewesen, fo lange ich euch gekannt habe, ib. v. 24. S. c. 31, 27.
Weigert ihr euch aber, und feid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert gefressen werben, Efa. i, 20.
Es ist ein ungehorfames Volk, und verlogene Kinder, Efa.
30, 9.
Ich recke meine Hände aus den ganzen Tag zu einem ungehorsamen Volk, Esa. 65, 2.
Wir, wir haben gefündiget, und sind ungehorsam gewesen, darum hast du billig nicht verfchonet, Klagel. 3, 42.
Und weiß solches, daß dem Gerechten kein Gesetz gegeben ? sondern den Ungehorsamen, i Tim. i, 9. (.S. Gerecht 8. 9.)
Denn wir waren auch weiland ? ungehorsame, Tit. 3, 3.
Ungeistlich
1) Von Menschen: die keinen Sinn für das Heilige haben, Neligionsverächter, die wider Gewissen freventlich handeln, 1 Tim. 1, 9. nnheilig, 2 Tim. 3, 2. 2) Von Fabeln oder leeren Wortstreitigkci-ten: geist-, lieb-, kraft- und grundlos, 1 Tim. 4, 7. c. 6, 20. (S. Kunst z. 2.)
Ungemach
Moses erwählete viel lieber mit dem Volk GOttes Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, Ebr. 11, 25.
Ungerathen
Freue dich nicht, daß du viel ungerathene Kinder hast, Sir.
16, i. Eine ungerathene Tochter läßt man sitzen, Sir. 22, 4.
Ungerecht, s. Gerecht
Willst du der Welt Lauf achten, darinnen die Ungerechten gegangen sind? Hiob 22, 15.
Es sei ferne, daß GOtt sollte gottlos sein, und der.Allmächtige ungerecht, Hiob 34, 10.
Das Harren der Ungerechten wird zu nichte, Sprw. n, ?.
Ein ungerechter Mann ist dem Gerechten ein Greuel, Sprw.
29, 27.
Die Ungerechten nehmen ein böses Ende, Weish. 3, 19. c.
14, 31.
Wer will sich zum Rächer wider dich setzen um der ungerechten
Menschen willen, WeiZH. 12, 12. Der Ungerechten Wurzel stehet auf einem bloßen Felsen, Sir.
40, 15.
Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon (leiblichen Reichthum), Luc. 16, 9. (S. Hnfnclimeu Z. 3.)
Wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht, Luc. 16, 10.
Höret ihr, was der ungerechte Nichter sagt, Luc. 18, 6.
Ich danke dir GOtt, daß ich nicht bin, wie andere Leute ? Ungerechte, Luc. 18, 11.
Die der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber dem Ungerechten, Ungnade und Zorn, No'm. 2, 8. (S. Kunst §. 3.)
Was wollen wir denn hier sagen? Ist denn GOtt ungerecht? Das sei ferne! Rüm. 9, 14. (S. Erdarmen ß. 3.)
Wisset ihr nicht, daß die Ungerechten werden das Reich GOttes nicht ererben? 1 Cor. 6, 9.
Der HErr weiß die Gottfeligen aus der Versuchung zu erlösen, die Ungerechten aber zu behalten zum Tage des Gerichts, zu peinigen, 2 Petr. 2, 9.
GOtt ist nicht ungerecht, Ebr. 6, 10.
Ungerechtigkeit
Die Ungerechtigkeit besteht darin, daß man nicht so beschaffen ist, wie GOtt will; keine Liebe gegen GOtt und seine Gebote (s. Gottlosigkeit z. 6.) und keine Liebe gegen seinen Nächsten hat, und die beiden zn leistenden Pflichten ans den Angen setzt. (S. Gerechtigkeit.) Es wird darnnter alle Bosheit, Uebclthat, Nntrene, Gottlosigkeit 2c. begriffen, Ps. 125, 3.
Des Ungerechten Ungerechtigkeit soll über ihm sein, Ezech. 18, 20. 27. (S. Sterbe» §. 4.)
Ungerechtigkeit verwüstet alle Lande, Weish. 6, 1.
Säe nicht auf den Acker der Ungerechtigkeit, fo wirst du sie nicht ernten siebenfältig. Sir. 7, 3.
Dieweil die Ungerechtigkeit (Gottlosigkeit) wird überHand nehmen, wird die Liebe in Vielen erkalten, Matth. 24, 12.
Ich sehe, du bist voll bitterer Galle, und verknüpfet mit Ungerechtigkeit, A.G. 6, 23.
GOttes Zorn vom Himmel wird offenbaret über alles gottlose Wesen, und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit (gottloser Weise) aufhalten, Röm. 1, 13.
Selig sind die, welchen ihre Ungerechtigkeiten vergeben sind, und welchen ihre Sünde bedecket ist, Röm. 4, 7.
Begebet nicht eure Glieder zu Waffe» der Ungerechtigkeit (der -Zünde), Rom. 6, 13. 19.