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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Untertreten ? Untüchtig.
Wenn aber Alles ihm Unterthan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst Unterthan sein (wenn er sein Mittlcrreich Ulicrgebeu wird, ib. v. 24.) dem, der ihm Allcs untergethan hat, auf daß GOtt sei Alles in Allem, ib. v. 38.
Aber wie nun die ganze Gemeine ist Christo Unterthan, also auch die Weiber ihren Männern in allen Dingen, Eph. 5, 24.
z. 3. Das unterthanige Bekenntniß, 2 Cor. 9, 13. ist die in der That, mit Gehorsam gegen das Evangelinm von Christo standhaft bekannte Wahrheit, 1 Joh. 3, 18.
§. 4. Unterthanen im Reiche JEsu sind alle diejenigen, die an den Namen IEsn Christi glauben, und die Ehre haben, daß dieser König nicht nnr über sie herrscht, sondern anch in ihnen wohnt, herrscht und regiert, so daß nicht nnr alle Kräfte ihrer Seele, Verstand und Wille, Einbildungskraft, Gedächtniß, Gewissen, Affecten und Neignngen, sondern auch alle Glieder ihres Leibes, ihm zn Gebote stehen, seine Ehre zn vertheidigen, seinen Willen zu vollbringen, und sein Reich zu erweitern und auszubreiten. Sie werden nach gcwissm Gesetzen regiert. Diese sind theils das Wort vom Glauben an IEsnm, theils das Gesetz der Liede GOttes und des Nächsten.
§. 5. Die Unterthanen in dem Reiche des Satans sind Unglänbige, Eph. 2, 2. welche der böse Geist beherrscht, zur Vollbringung seines Willens antreibt, und alle Kräfte ihrer Seele, den Verstand, die Einbildungskraft, das Gedächtniß, das Gewissen, den Willeil und alle Affecten, Neigungen, Glieder des Leibes, die Zunge, Hände, Füße ?c. als Waffen der Ungerechtigkeit gebrancht, das Gute in der Welt zu verhindern und das Böse zn befördern. Ach, ihr Unterthanen des Teufels 1) erkennt das große Elend, in welchem ihr euch befindet. Seht an den König, der über ench herrscht; er ist der grausamste Tyrann, unwcise, ungerecht, lügenhaft, unbarmherzig, falsch, ein Gaukler, ein Mörder und Räuber, und dem wollt ihr dienen? Ach, zerreißet seine Bande! 2) erkennt das große Glück, welches die Unterthanen im Reiche GOttes zu genießen haben, und laßt euch dadurch zu Aenderung des Herzens bewegen, 3) betrübt euch herzlich darüber, daß ihr bisher Sclaven des Satans gewesen, 4) laßt euch ernstlich angelegen sein, mit eurem beleidigten Schöpfer durch den Glauben in dem Verdieuste JEsu ausgesöhnt zu werden; und 5) beweiset euch ins Künftige als treue Unterthanen in dem Reiche GOttes.
Untertreten
z. 1. 1) Mit Füßen treten und zertreten, a) Neberwinden, und den Sieg ehrenvoll fortsetzen, b) Unterdrücken, Amos 4, 1. In deinem Namen wollen wir untertreten, die sich wider uns
setzen, Pf. 44, s. Mit GOtt wollen wir Thaten thun. Er wirb unsere Feinde
untertreten, Ps. 60, 14. Laß mich nicht von den Stolzen untertreten werden, Pf.
26, 13.
§. 2. 2) Vetrüglich hintergehen. Er hat mich nun zweimal untertreten, i Mos. 27, 36. Hof.
12, 4.
Aber Iehu that solches zu untertreten (ails einer listigen Absicht), daß er die Diener Baals umbrächte, 2 Kön. 10, 19.
Untertreter
a) Hinterlistige Feinde, Esa. 16, 4. b) Einer, der den Andern beraubt.
a) Warum sollte ich mich fürchten in böfen Tagen, wenn mich die Missethat meiner Untertreter umgiebt? Pf. 49, s.
b) Der ZErr wird ihre Sache handeln, und wird ihre Untertreter untertreten (gar ums Qben bringen), Sprw. »2, 23.
Unterweifen
Eines Lehrmeister sein, und ihm das, was er nicht weiß, beibringen. GOtt erleuchtet den Menschen und lehrt ihn, was er wissen und thun soll. Paulus machte viele Jünger, A.G. 14, 21.
Siehe, du hast Viele unterweiset und lasse Hände gcstärket, Hiob
4, 3.
Der HErr ist gut und fromm; darum unterweiset er die Sünder auf dem Wege, Ps. 25, 8.
Ich will dich unterweisen, und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst, Ps. 32, 6. Ps. 25, 12.
Unterweife mich den Weg deiner Befehle, Pf. 119, 27. daß ich bewahre dein Gesetz, v. 34. daß ich deine Gebote lerne, v. ?3.
Unterweise mich, fo lebe ich, ib. v. 144.
Weil du von Kindheit auf die heilige Schrift weißt, kann dich diefelbe unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christo IEsu, 2 Tim. 3, 15.
Unterwerfen
Dein Wille soll deinem Manne unterworfen sein, und er soll
dein HVrr sein, 1 Mos. 3, 16. Sintemal die Creatur unterworfen ist der Eitelkeit, Röm. 6,20.
(S. Crenlur §. 4.)
Unterwinden
Sich unterstehen; sich etwas zu thun vornehmen.
Ach siehe, ich habe mich unterwunden zn reden mit dem HErrn,
wiewohl ich Erde und Afche bin, 1 Mos. 18, 27. Unterwinde sich nicht Jedermann Lehrer zu sein, Iac. 3, i.
Unträchtig
Das nicht Frucht trägt unter Menschen und Vieh, 2 Mos. 23, 26.
Untreu
Trenlos von GOtt abfallen und den HErrn verlassen, Esa. 1, 2. 4. und gegen seinen Nächsten die Aufrichtigkeit ans den Augen setzen, ist der Wclt, die im Argen liegt, Gewohnheit. (S. Treu. Auf-nchtigkeit.) Es ist eine verkehrte Art, es find untreue Kinder, 5 Mos.
23, 20.
Und gehet bei ihnen unter einander her ? untreu, WeiZH.
14, 25.
Die Welt ist voll Untreue und List, Sir. n, 31. Gedenke, daß ein untreues Auge neidisch ist, Sir. 31, 14.
Untüchtig
§. 1. a) Ungeschickt zu einer gewissen Sache, Tit. 1, 16. b) Nicht anfrichtig, heuchlerisch, 2 Cor. 13, 5. 6.
EZ sind Menschen von zerrütteten Sinnen, untüchtig zum Glauben, 2 Tim. 3, 8.
§. 2. c) (Nach dem Ebr.) Stinkend und faul, wie verfaultes Wasser, das noch dazu einen bösen Gernch von sich giebt. Von Natnr kann Keiner etwas Gutes thun, GOtt aber erfüllt die Nothdurft, Phil. 4,13. Die Menschen sind untüchtig in geistlichen Dingen. 1) Der Verstand ist ganz untüchtig, Dinge, die zum Reiche GOttes gehören, zn erkennen, 1 Cor. 2, 14. 2) der Wille ist untüchtig, etwas Gutes zu wollen und zn vollbringen, ja, der Wille hat einen rechten Abschen an den Pflichten, die mit Kränkung des alten Menschen und seiner Eigenliebe verknüpft sind. Er kann also a) das Gesetz GOttes nicht vollbringen, ö) der Gewalt dcs Satans nicht entfliehen, o) das Joch der Sünde nicht abschütteln, ^ den Weg des Friedens nicht finden, und e) wenn er ihm angewiesen wird, kann er ihn aus eigenen Kräften nicht betreten.
Aber sie sind Alle abgewichen, und allesammt untüchtig; da ist Keiner, der Gutes thue, auch nicht Einer, Ps. 14, 3. Ps. 53, 4. Röm. 3, 12.
8. 3. d) Vom Vieh, dürre, 1 Sam. 15, 9. das nicht zum Opfern taugt, Mal. 1, 14.