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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Verlust ? Vermessen.
Wenn nimmer Holz da ist, so verlöscht das Feuer, Sprw.
26, 20.
Ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, Gsa. 66, Z4. Marc. 9, 44. Unsere Lampen verlöschen, Matth, 25, 8.
§. 2. c) Wenn GOtt bei der Glückseligkeit der Gottlosen seine Hand ab- und den ^egen entzieht, so vergeht sie, wie ein Licht, dem die Nahrung entzogen wird. (S. Leuchte §. 2.) Auch wird dus Licht der Gottlosen verlöschen, Hiov 19, 5.
Verlust
§. 1. a) Ausfall, Ausbruch, welches auf mancherlei Art geschehen kann, wenn z. B. das trächtige Vieh die Frucht nicht auf die Zeit bringt. '
Daß kein Schade, kein Verlust, noch Klage auf unsern Gassen sei, Pf. 144, 14.
§. 2. b) Abfall; oder vielmehr Verwerfung der
Juden wegen ihrcs Abfalls.
So ihr Verlust der Welt Versöhnung ist (wenn ihre um ihres Unglaubens willen geschehene Verwerfung Anlaß geworden ist, daß den Heiden das Eunngelium, das die Versöhnung predigt, 2 Tor. 5, 16. angetragen, und von ihnen angenommen wurde, und sie dadurch mit GOtt versöhnt worden sind), was wäre das anders, denn das Leben von den Todten nehmen (was würde die Aufnnlime der Juden in die Gnneinschast Christi zur Gnade t>ei GGlt anders sein, als eine geistige Wieder-cnueckung dieses erstorlienen Volkes, und eine 5'eueilsnnreglmn. auch fiir die übrige Welt)? Röm. 11, 15.
Vermachen
Einen mit schweren Gerichten und Strafen verhindern, daß er nicht weiß, wo aus noch ein, Hos. 2, 6.
Vermahnen, s. Ermähnen
a) Einen mit gutem Unterricht ermuntern, die evangelische Lehre anzunehmen, und sein Leben darnach einzurichten, b) Mit Strafen und überzeugenden Gründen an seine Pflicht erinnern.*
Und viet anders mehr vermahnete und verkündigte er dem Volk, Luc. 3, 18.
Ich vermahne euch, als meine lieben Kinder, i Cor. 4, .14.
Wir verkündigen und vermahnen alle Menschen, Col. i, 28.
Lehret und vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen, Col. 3, 16.
* Paulus und Varnabas die Juden, A.G. 13, 43. einen Jeglichen mit Thränen, c. 20, 31.
Vermahnet die Ungezogenen, i Thess. 5, 14.
Haltet ihn nicht als einen Feind, sondern vermahnet ihn, als einen Bruder, 2 Thess. 3, 15.
Vermahnung
§. 1. Unterricht nebst Strafe kommt eigentlich den Predigern zu, R'öm. 10, 15. Jedoch, da Christus uns zu geistlichen Priestern gemacht, Offb. 1, 6. so siud wir Alle zur brüderlichen Vermahnung, da Einer den Andern von Sünden ab- und zur Gottesfurcht und andern Tugenden anmahnt, verbunden. S. Gal. 6, 1. Röm. 15, 2. Col. 3, 16.
Ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Vermahnung zum HGrrn, Gvh. 6, 4.
§. 2. Paulus giebt hier den Eltern eine gute Lehre. Welche ihre Kinder verzärteln, werden das daher entstehende Unglück bald genug bejammern. Beuge demen Kindern öen Hals von Jugend auf, Sir. 7, 25. doch so, daß sie auch ein väterliches und mütterliches Herz sehen, damit sie solche Strafe für Schläge der Liebhaber halten. Vornehmlich müssen Eltern ihre Kinder steißig unterrichten zum HErrn, damit sie Christo zugeführt werden, fest glauben und in seiner Gemeinschaft leben und sterben mögen.
z. 3. Wer aber Andere vermahnen will,' muß
nicht selbst strafbar sein, Matth. 7, 5. Sir. 18, 22. die Sache recht einsehen, Sir. 11, 7. c. 19, 13. und es auf eine brüderliche Art einrichten, Matth. 18,15. so wird der, dem seiner Seele Heil lieb, die Vermahnung annehmen, Sprw. 9, 8. c. 31, 1. und klug werden, Sprw. 12, 1. Spöttern und Ungehorsamen, bei denen die Vermahnuug vergeblich, Sprw. 9, 7. c. 13, 1. weil sie nicht klug werden, Sprw. 15, 5. wird das Weh angekündigt, Zefth. 3, 1. 2. und es wird sie, da sie ohne. Früchte bleiben, ewig treffen, Luc. 3, 9.
Vermauern
Den Weg, Klagel. 3, 7. 9. (S. Vermachen.) Städte bis an den Himmel, 5 Mos. 1, 29. (S. Himmel 8. 6.)
Vermehren, s. Mehren
5 Mos. 6, 3. Neh. 9, 23.
Euch aber vermehre der HErr, und lasse die Liebe völlig werden, i Thess. 3, 12. Wahrlich, ich will dich segnen und vermehren, Gbr. 6, 14.
Vermessen, Vermessenheit
§. 1. Frechheit, Tollkühnheit, wenn man sich entweder ohne Noth in Gefahr begiebt; oder sich solcher Dinge unterfängt, die einem zu schwer oder zu hoch sind, und sich dabei auf seinen Verstand und seine Kräfte verläßt. Sie ist ungöttlich und fleischlich, wenn man ohne Beruf und Befehl GOttes, aus Muthwillcn, Ncbermuth, gefährliche Dinge vornimmt und auf GOttes Fürsorge wagt; und überhaupt Dinge unternimmt, die man nicht versteht, und nicht vermag, und woraus doch, wenn es versehen wird, Schaden entsteht; oder zu bösen Dingen GOttes Hülfe erwartet. Alle solche Vermessenheit entsteht eigentlich daher, 1) daß der Mensch sich noch nicht recht zn GOtt gekehrt, Sir. 10, 14. 2) seine vorhabende Sache nicht prüft, ob sie recht oder unrecht, gut oder böse, und wo sie an sich recht und gut ist, sie doch nicht mit, sondern ohne GOtt vornimmt und verrichtet, 3) daß er sein tiefes Verderben und große Ohnmacht noch nicht genugsam einsieht, 4) daß der Mensch, wenn er auch Gnade erlangt, nicht bedenkt, wie weit sich das Maaß derselben erstreckt, Matth. 25, 14. 15. Röm. 12, 3. und 5) daß er nicht sorgfältig genug bedenkt die Schwierigkeit der Sache, die er vornehmen will, Luc. 14, 28. Die Mittel dawider sind: a) Selbsterkenntniß, ö) Mißtrauen gegen sich selbst, c) Vertrauen auf GOtt, d) Gebet, e) der rechte Gebrauch der iunerlichen Sinne und Leibeskräfte, da wird man zwar auf GOtt Alles wagen, aber dabei vor Ver-mcssenheit bewahrt bleiben.
Z. B. Israel, 4 Mos. 14, 40. S Mos. 1, 43. Iosia, 2 Chr.
35, 22. Joseph und Azaria, i Macc. 5, 56. Petrus, Matth.
26, 51 :c. Wo Jemand vermessen handeln würbe, das; er dem Priester nicht
gehorchete, ? der soll sterben, 5 Mos. 1?, 12. 13. desgleichen
ein Prophet, 5 Mos. 18, 20. Der stolz und vermessen ist, heisit ein loser Mensch, Sprw.
. 21, 24.
Einem vermessenen Menschen geht es endlich übel aus, Sir. 3,
28. machet sich selbst viel Unglücks, ib. v. 29. Wenn der Prophet redet im Namen des HEnn, und wird nichts
darans; ? der hat es aus Vermefsenheit geredet, darum
fchene dich nicht vor ihm, 5 Mos. 13, SH. Ich kenne deine Vermefsenheit wohl und deines Herzens Vos-
heit, 1 Sam. 17, 88. Ihre Vermessenheit hat sie gestürzt, Sir. 3, 26.
§. 2. Sich vermesseni auf sich selbst vertrauen, und sich rühmen, Luc. 18, 9.
Dn vermissest dich zu sein ein Leiter der Blinden, Röm. », 19.