Schnellsuche:

Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

1048
Vernünftig ? Verrücken.
6miii6t, quoä aursam ssrvkt NßäiooritÄtsin, circa U8UM ?a^'c»?lis 6t ciis^u^iianis (^uas ^«M'onis ^ira-163 68t), intor 1ßF68 Ntknicorum 6t Naliouisti, t^uab sxtrßuia 86otantni-. ibiä. ? 81 on sounißt taut ä. 1a rai8on, noti-6 rsii^ion n'anra rien äo ni^Ztkrisux ni äs surnatui-ßl. 8i on elio^ub Iß8 ^iiucix68 äs lg. raison notrs lßli^ion «ßi'g. ali8urä6 6t riäiouls. ^aso«/, ?6Q8e68 ?ai't. 86oc>Qä6 Hrt. VI. p. 68. 6ä. I^r. 1823. nach d. alten Allsg. ^i't. V. §. 3. Es ist wahr, die Vernunft giebt uns Menschen einen Vorzng vor andern Creaturen; allein es wird uns doch deren thätiger Gebrauch nicht angeboren, den haben wir dem Unterricht und der Uebung zu danken. Und sie kann mit aller ihrer natürlichen Wissenschaft den Weg zur Seligkeit nicht ausmachen. Sie sagt uus, daß, wenn wir Unrecht gethan, wir außer der Gemeinschaft GOttes gesetzt werden. Darum fühlt der Mensch die innerliche Gemüthsuuruhe, und die Gewissensbisse. Allein sie kann auf Seiten ihrer das Begangene nicht ungeschehen machen; und wenn sie denken will, GOtt werde ihr aus Gnaden verzeihen, so kann sie doch das Gemüth nicht beruhigen. Sie kann keine Gewißheit anfweisen. So gütig als GOtt ist, so gerecht ist er auch. Sie weiß, sich selbst gelassen, kein Mittel der Genugthuung. Die Offenbarung allem kann sich dessen rühmen. Darum so
Nehmet gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi, L Cor. 10, 5. (Der Sinn ist: wir bekämpfen nlle dem Eunn-gellum seindselig eutgcgenstreliendeu Gedanken und Anschlüge, daß sie sich endlich dem Glaulien nnterwersen.)
Vernünftig, Vernunftiglich
1) Der Verstand hat und denselben wohl ge-brancht, Sprw. 28, 2. 2) Listig, Sir. 21, 15. 3) In GOttes Wort enthalten, 1 Petr. 2, 2. (S. Milch §. 2.) Vernünftiger Gottesdienst, Röm. 12, 1. (S. Gottesdienst z. 5.) Vernünftige Ncde ist eine künstliche, scheinbar einznehmen und zn überreden geschickt eingerichtete, 1 Cor. 2, 4. Col. 2, 4. Sonst finden wirs:
Daß die Albernen witzig, und die Jünglinge vernünftig werden, Sprw. I, 4. c. 13, 10. Ein Vernünftiger mäßiget seine Rebe, Sprw. 17, 27. Ein vernünftiges Weid kommt vom HErrn, Sprw. 19, 14.
Sir. 25, 11. Strafet man einen Verständigen, so wird er vernünftig, Sprw.
19, 25. c. 21, 11.
Ein vernünftiger Mund ist ein edles Kleinod, Sprw. 80, 15. Gin Vernünftiger Mann ist mächtig von Kräften, Sprw.
24, S. Ein vernünftiger Mensch lernet GOttes Wort gern, Sir. 3, 31.
verachtet nicht guten Nath, Sir. 32, 22. Wo du einen vernünftigen Mann siehest, zu dem komme mit
Fleiß, Sir. 6, 26. Gieb sie (deine Tochter) einem vernünftigen Manne, Sir.
7, 27. Wenn ein Vernünftiger eine gute Lehre höret, so lobet er sie,
und breitet sie aus, Sir. 21, 18. Eine vernünftige Tochter kriegt wohl einen Mann, Sir.
22, 4.
Halte dich vernünftig in allen Stücken, Sir. 31, 18. Ein verständiges Herz weiß sich vernunftiglich zu halten; und
die Weifen hören gerne, daß man vernunftiglich handelt,
Sprw. 19, IS.
Verordnen
§. 1. Von der Gnadenwahl. GOtt hat diejenigen, welche er von Ewigkeit vorher gesehen, daß sie' in dem Glanbcn an Christum durch die Gnade bis ans Ende beharren, und also in GOttes Vuß-und Glanbensoronung tüchtig und geschickt sein würden, zum ewigen Leben erwählt. S. Luc. 9, 62.
ünd wurden gläubig, fo viel ihrer zum ewigen Leben verordnet waren, A.G. 13, 48.
Welche er zuvor versehen hat, die hat er auch verordnet :c. ? welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen, Röm.
6, 29. 30.
Und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen ihn selbst, durch IGsum Christum, nach dem Wohlgefallen seines Willens, Eph. i, S. ii.
§. 2. Sonst sind verordnet worden:
Amtleute, i Mos. 41, 34.
Richter über Israel, 2 Sam. 7, ii.
Christus zum Richter aller Welt, A.G. 10, 42.
Wer hat das, was auf Erden ist, verordnet? Hiob 34, 13.
Verrathen
§. 1. a) Das, was heinilich und verborgen, und uns vertraut worden, offenbaren, und die verborgenen Personen in seindliche Gewalt übergeben. Simon den Schatz, 2 Macc. 4, 1. Judas, vom Teufel verblendet, Joh. 13, 2. verrieth Christum mit einem Kuß, Luc.
23, 48.
Ein Verläumber verräth, was er heimlich weiß, Sprw. 11, 13.
Dann werden sich Viele ärgern, und unter einander verrathen, Matth. 24, 10.
Was wollt ihr mir geben, ich will ihn euch verrathen (iivtr« liefern), Matth. 26, IS.
Einer (der mit mir in die Schussel tanchtt, u. 23.) unter euch wird mich verrathen, ib. v. 21.
Wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verrathen wird, ib. v. 24.
Siehe, er ist da, der mich verräth, ib. v. 46.
Ich habe übel gethan, daß ich unschuldiges Vlut verrathen, c. 27, 4.
§. 2. b) Verlä'nmden, c) einen im Handel und Wandel zu betrügen suchen; d) hintergehen, beschwatzen; e) kenntlich machen, ly Verrathe den Knecht nicht gegen seinen Herrn, Sprw.
20, 10.
c) Ein Freund verräth den andern, Ier. o, 4.
d) Die dein Brod essen, werden dich verrathen, Obad. 7.
e) Deine Sprache verräth dich, Matth. 26, 73.
Verräther, Verrätherei
Verräther s3l.: Vnlciumder) find in dir, auf daß sie Vtut vergießen, Ezech. 22, 9. Der Verräther hatte ihnen ein Zeichen gegeben, Matth.
26, 48.
Die Hand meines Verräthers ist mit mir über Tisch, Luc.
22, 21. Die Juden, Verräther, AuZlieferer IEfu, A.G.
7, 62.
Verräther, Frevler lc., 2 Tim. 3, 4. EZ ist (hinterlistige) Verrätherei, 2 Kon. 9, 23. Drei Dinge find'schrecklich: Verrätherei«., Sir. 26, s. Dan.
11, 24.
Verrenken
Das Gelenk der Hüfte Jacobs, 1 Mos. 33, 25.
Verriegeln
Die Erde hatte mich verriegelt, d. i. der Bauch des Fisches nmschlang mich wie der Abgnmd der Erde, ans welchem ich keinen Ansgang fand, Ion. 2, 7.
Verrucht
Wesen, ist der schändliche Weg, da die Israeliten von ihrem Gottesdienst wichen und Abgötterei trieben, Gzech. 16, 27. Im Altdeutschen ist es: wer sorglos nichts achtet; daher: wer sich frech übrr Alles, was Recht und heilig ist, hinwegsetzt. S. Stade s. Ii. v. und unter Ruchlos.
Verrücken
Die Sinne, abwendig machen von dem einfältigen Glauben und Liebe zn Christo. Verrückt wer-den, Neh. 1, 7. Wir sind in großes Verderben vor dir gerathen.
Lasset euch Niemanden das Ziel verrücken, Col. 2, 18. vergl. Matth. 24, 4. (Griech.: lnsset euch durch Niemand nugertckter oder listiger Weise nm euer Minod bringend