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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Von B. R. in W. Nußgipfel. Wäre eine meiner werten Mitabonnentinnen so gütig, mir ein probates Rezept zu Nußgipfel mitzuteilen?

Von J. H. in L. Essigflecken in Messern. Wie kann man solche entfernen? Wie erhält man überhaupt die Messer und Gabeln schön blank?

Von K. D. in D. Punsch-Essenz. Welche Marke Punsch-Essenz ist wohl die Beste?

Von Th. V. in H. Ausstattungswäsche. Wird diese am besten ungewaschen oder gewaschen und gebügelt aufbewahrt, um sie vor dem Gelbwerden zu schützen?

Von L. O. in G. Abendessen. Wer gibt die Zusammenstellung eines außergewöhnlich feinen Abendessens für einen kl. Kreis von Feinschmeckern?

Von H. B. in B. Goldseife. Erprobte Jemand die Goldseife von Schuster u. Cie. in Kreuzlingen? Ist dieselbe für einen sparsamen Haushalt empfehlenswert?

Von Frl. Joh. Z. in N. Punsch. Wer teilt mir ein einfaches und gutes Rezept mit zur Bereitung von Punsch. Mit gekaufter Punsch-Essenz machte ich schlechte Erfahrungen.

Von L. B. in R. 1. Vorgängerin. Könnte mir jemand mitteilen, wo sich eine Tochter, die den Vorgängerinnenberuf ergreifen möchte, ausbilden könnte. Hebammenkurs ausgeschlossen. Für diesbezügl. Auskunft besten Dank.

2. Wer könnte mir Adressen von guten Schneiderinnenkursen (resp. -Schulen) für angehende Schneiderin mitteilen?

Antworten.

An S. T. W. Eine schöne alte Zimmerpflanze ist die Clivia, mit ihren riemenförmigen, dunkelgrünen Blättern und ihren kugelförmigen Dolden aus roten oder gelben Blüten. Sie gedeiht und blüht prächtig im Winter, wenn man ihr, sobald sich zwischen den Blättern die Blütenknospen zeigen, einen warmen Standort im Zimmer gibt.

An M. M. in A. Mandelmailänderli. Ihr Rezept ist vorzüglich, das Gebäck ist mir trefflich gelungen. Fr. F. M. in G.

An A. H. in B. Glarner Birnbrot. Ein ausgezeichnetes Rezept ist das folgende:

Man nimmt 10 Pfd. feine Birnen, siedet sie bis sie weich sind, befreit sie von Stiel und Butzen und wiegt sie ganz fein. Nachher nimmt man 3 Pfd. Zucker. 5 Pfd. Weinbeeren oder Sultaninen, 6-8 Pfd. Nüsse, welche man aber nur zerbröckelt, 2 Zitronen, ein halbes Pfund Zimmt und einen Liter Rosenwasser, auch noch ein wenig Wasser vom Birnenabsud und mischt alles untereinander und gibt es dem Bäcker. Man rechnet dann 10 Pfd. Brotteig, der Deckel muß nur dünn sein und nehme ich immer 200 gr süße Butter dazu. Wenn richtig gemacht, schmeckt dieses Birnbrot wie Konfekt. Mit freundl. Gruß Fr. F.-F.

An Tierfreundin in Z. Gegen Darmkatarrh bei Tauben soll sich Folgendes sehr gut bewährt haben: Man kocht etwa eine Handvoll Leinsamen in einem halben Liter Wasser so lange, bis sich eine gallertartige Masse aus demselben ausgeschieden hat, und stößt von dieser den Patienten zwei- bis dreimal einen Theelöffel voll ein. Zur Fütterung verwendet man Hafergrütze und vermeidet alle sonstigen Körner- oder Hülsenfrüchte. Nach Verlauf von wenigen Tagen werden die Patienten wieder Freßlust zeigen. Man gibt dann neben der erwähnten Hafergrütze etwas gekochten Leinsamen und erst nach Verlauf von 8-10 Tagen Körner und später Hülsenfrüchte.

An junge Gärtnerin in J. Pergola ist ein Laubengang, also ein von beiden Seiten und von oben eingefaßter Wandelgang. Die Pflanzen sind an Säulen und Latten befestigt.

An G. S. E. Von einer Kiste berechnet man in Ihrem Falle nicht den Quadratinhalt, sondern den Kubikinhalt, indem man die drei Maße miteinander multipliziert. 85X63x44 ccm ist der körperliche Inhalt. Ein Kubikfuß hat 30 900 ccm. Das übrige versteht sich leicht.

An geplagte Haushälterin in N. Menüs.

Sonntag: Gerstensuppe, Schafsragout, Nudeln.

Montag: Knochensuppe mit irgend einer Beilage, Hackbraten, Kartoffelstock.

Dienstag: Kartoffelsuppe, Kalbsherz, Reisgemüse.

Mittwoch: Reissuppe, Rindfleisch, weiße Rüben mit Kartoffeln.

Donnerstag: Weiße Bohnensuppe, Schweinsbraten, Wirsing.

Freitag: Erbsensuppe, Stockfisch, Sauerkraut.

Samstag: Dünklisuppe, Rindfleisch, Kartoffeln in brauner Sauce.

Sonntag: Griessuppe, Schweinsvoressen, Maccaroni, Apfelmus.

Montag: Brotsuppe, Leberklöße, Linsen.

Dienstag: Linsensuppe, Rauchfleisch m. Kabis.

Mittwoch: Nudelsuppe, Rindfleisch, gelbe Rüben.

Donnerstag: Sagosuppe, Gulasch mit Kartoffeln.

Freitag: Gemüsesuppe,Lungenhachee,Spätzli.

Samstag: Dünklisuppe, Rindfleisch, Wirsing.

Die Abendessen werden meistens von den Resten der Mittagessen zubereitet. Die Fleischsuppen am Mittag gelten für 2 Tage, je mit einer andern Beilage. Ueberhaupt lohnt es sich, viel Gemüse auf einmal zu kochen, es geht mit dem gleichen Feuer und kann des Abends