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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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An H. H. in W. Asche als Gartendünger. Holzasche, am besten Buchenholzasche. Ich verbrenne auch alle Fleischknochen im Herd, um des sehr guten Knochendüngers nicht verlustig zu gehen. M. W.

Kleine Rundschau.

Einunddreißigster Bericht über das Kinderspital Zürich (Eleonoren-Stiftung) vom 1. Januar bis 31. Dezember 1903.

Eine der segensreichsten, von den vielen gemeinnützigen Anstalten Zürichs ist das Kinderspital. Dem Bericht entnehmen wir vorerst die hocherfreuliche Tatsache, daß der stattliche Neubau im Herbst dieses Jahres bezogen werden kann. Aus dem Jahre 1902 verblieben in der Anstalt 58 Patienten. Von diesen wurden im Laufe des Jahres 49 entlassen und zwar als geheilt 23 und als gebessert 29, gestorben sind 8, in Behandlung geblieben 1. Im Berichtsjahr wurden neu aufgenommen 556. Von diesen entlassen als geheilt 313, als gebessert 83, ungeheilt 27, gestorben sind 60, in Behandlung geblieben 73. Nach ihrer Zugehörigkeit verteilen sich die 556 neu aufgenommenen kleinen Patienten wie folgt: Stadt Zürich 360, übriger Kanton 168, andere Kantone 27, Deutschland 1.

Der Bericht sagt uns ferner: Den Hauptzuwachs und damit eine Erhöhung des durchschnittlichen Krankenstandes pro Tag von 56,4 im Vorjahre auf 64,6 erhielten wir dieses Jahr durch die in Zürich und Umgebung, aber auch in verschiedenen Gemeinden des Kantons herrschende Scharlachepidemie, welche uns auch veranlaßt hat, außergewöhnliche Vorkehrungen zu treffen. Unsere bisherige Scharlachabteilung hat nämlich nur zehn Betten enthalten, und wir waren deshalb in den ersten Monaten des Jahres zu unserm Bedauern gezwungen, zahlreiche Fälle abzuweisen. Da anderseits, wie schon in frühern Berichten erwähnt, die Diphtherie bei uns stetig abnimmt und in den ersten vier Monaten des Jahres nur 16 Diphtheriekinder bei uns Aufnahme suchten, so entschlossen wir uns rasch, die ganze Diphtherieabteilung nach gründlicher Durchlüftung und sorgfältiger Desinfektion als Scharlachabteilung einzurichten, und konnten sie mit 1. Mai mit 16 Betten eröffnen, so daß von da an der ganze Belegraum für Scharlach 26 Betten betrug. Auf diese erweiterte Station haben wir dann im Laufe des ganzen Jahres 130 Kinder aufgenommen, von denen sich allerdings nachträglich 7 als nicht Scharlach herausgestellt haben. Die Gesamtzahl der Verpflegungstage betrug hier 4911 mit einer Durchschnittsverpflegezeit von 37,7 Tagen (die Minima betrugen 1, 2, 3 Tage, die Maxima 58, 63, 81 Tage). Dazu kamen noch 11 Scharlachfälle vom Haupthaus, sog. Hausinfektionen, und dürfen wir uns glücklich schätzen, daß diese Zahl nicht größer war. Nach unserer Ueberzeugung ist nämlich bei unsern sorgfältigen Absperrungs- und Desinfektionsmaßregeln die Gefahr einer Uebertragung von der Scharlachabteilung auf das Haupthaus eine sehr minime, dagegen kann eine Ansteckung der Insassen des Haupthauses in der Zeit einer Epidemie gar wohl durch die dreimal wöchentlich stattfindenden Besuche vermittelt werden, wenn dieselben direkt oder indirekt mit Scharlachkranken in Berührung gekommen sind. Zwar suchen wir auch in dieser Beziehung soviel als möglich Kontrolle auszuüben, aber es liegt ja auf der Hand, wie schwer dies ist. Und zu der radikalen Maßregel, alle Besuche wie für die Infektions-Abteilungen, auch für das Haupthaus gänzlich zu verbieten, konnten wir uns nicht entschließen. Sie würde Kinder und Eltern hart treffen, ohne absoluten Schutz zu bieten.

Ueber die Tätigkeit unserer Poliklinik erlauben wir uns, in Kürze folgenden Bericht zu erstatten.

Herr Dr. Hans Oskar Wyß, der auch dies Jahr die Poliklinik geführt hat, gibt uns darüber folgende Einzelheiten:

Total der Kinder 1526

Krankheiten 2918

Zahl der Konsultationen 8867

Durchschnitt per Tag 29

Maximum 60

Medikamente 3585

Der Raum verbietet uns weitere Ausführungen des dankenswerten Berichts, der in der Buchdruckerei Berichthaus Zürich erhältlich ist. Möge der wohltätigen Anstalt auch fernerhin die moralische und finanzielle Unterstützung zu teil werden, die sie in so hohem Matze verdient.

Litteratur.

Die freie österreichische Kochkunst von F. J. Beutel, Küchenmeister. Mit 50 Abbildungen. A. Hartlebens Verlag, Wien und Leipzig. Ein Buch, das nur für Fachleute geschrieben und als solches trefflich ist.

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