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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Die Kalamität des feuchten Salzes ist schon oft Gegenstand der Erörterung gewesen. Die geringste Feuchtigkeit in der Luft, drohender Regen, Nebel, und das Salz im Salzfass oder Streuer klebt zusammen und ärgert Wirt und Gäste. Aus dem Streuer ist es dann überhaupt nicht herauszubringen. Man schüttelt und klopft vergebens, bis man schließlich den Deckel abschraubt und mit etwas zu Klumpen gewordenem Salz - die Suppe gründlich versalzt. Nun ist das anders geworden: Ein amerikanischer Koch - natürlich, alles Gute kommt uns von den Yankees - hat ein ebenso einfaches als billiges Mittel gefunden, um das Salz selbst bei feuchtestem Wetter trocken und einzelkörnig zu erhalten. Man nimmt einfach auf fünf Teile fein geriebenen Salzes einen Teil Maizena (Maismehl), mischt dies gut durcheinander und der Effekt ist der gewünschte. Geschmack und Ansehen des Salzes leidet durch diese Mischung in keiner Weise.

Für die Küche.

Petersilie aufzubewahren für den Winterbedarf. Solange im Spätsommer die Petersilie noch recht kräftig und aromatisch ist, pflückt man soviel davon, wie man ungefähr den Winter über bedarf, liest und wäscht sie, hackt sie fein, schwitzt sie kurze Zeit in reichlicher Butter und läßt sie einige Tage so stehen. Hierauf sticht man sie mit einem Löffel aus der Kasserolle, gießt den am Boden befindlichen Saft rein ab, tut die Petersilie in eine andere Kasserolle, läßt sie nochmals heiß werden, nimmt sie dann vom Feuer und füllt sie nach dem Erkalten in Gläser, die man mit Papier überbindet, in das man mit einer Nadel einige Löcher sticht. - Oder man trocknet möglichst junge, gelesene Petersilie auf einem Papierbogen an der Sonne und bewahrt sie in Glas- oder Blechbüchsen auf. - In England pflegt man sie zu lesen, zu waschen, in schwach gesalzenem siedenden Wasser einmal aufzukochen, auf einem Siebe abzutropfen und so rasch wie möglich auf dem warmen Ofen zu trocknen. Nimmt man sie in Gebrauch, so muß man sie erst einige Minuten in warmes Wasser legen, ablaufen lassen und dann erst hacken. - Auch kann man die Petersilie lesen, waschen, gehörig trocken werden lassen, hacken, mit feinem Salz vermengen, fest in eine Glasbüchse drücken, mit einer dünnen Schicht Salz bedecken und mit Blase überbinden.

(Aus dem allen Hausfrauen bestens zu empfehlenden Büchlein "Das Einkochen der Früchte" von Marie Aabel. 21. Auflage. Preis 50 Pfg. Backnang. J. Raths Verlag.)

Kochrezepte.

Kürbismilchreis. Man schneidet einen Kürbis in kleine Stücke, kocht ihn mit Milch, Zucker, Zimmt und Citronenschale zu dickem Brei, streicht ihn durch einen Durchschlag und mischt ihn unter einen guten, fertiggekochten, schwach gesalzenen Milchreis von 125 Gr. Reis in 1¼ Liter Milch. Man bestreut die Speise mit Zucker und Zimmt.

Kürbiseingesottenes. Der geschälte entkernte Kürbis wird in halbfingerdicke Scheiben geschnitten, die mit Gewürznelken und Zimmt besteckt werden, legt sie in ein Porzellangeschirr und beträufelt sie mit Zitronensaft. Zu einem Kilo Frucht drei Zitronen, worauf man sie in 1 Kilo kochendem Zucker, den man in Wasser getaucht hat, nebst in feine Streifchen geschnittene Zitronenschalen so lange aufkochen läßt, bis sie glasig werden.

Eingemachten Quitten eine schöne rote Farbe zu geben. Nachdem die Früchte gut abgerieben worden sind, schält man sie und schneidet sie in kleine Stücke. Schale und Kernhaus werden im Wasser weich gekocht, dann wird das Wasser durchgeseiht und in diesem die Quittenstückchen mit genügend Zucker gar gekocht. Der Extraktivstoff aus der Schale und den Kernhäuschen gibt den Quitten die rote Farbe.

Selleriesalat mit Tomaten. Man bereite Selleriesalat wie üblich, achte aber darauf, daß die Selleriescheiben möglichst gleiche Größe und Dicke haben und schön weiß bleiben. Sie dürfen nicht allzu weich sein. Entsprechend viel Tomaten werden behutsam in Scheiben geschnitten, eine solche auf je eine Selleriescheibe gelegt, das Ganze graziös in einer Glasschale angerichtet und mit der Salatsauce übergossen. Der Salat muß gut durchzogen sein. (Cuba.) Aus "Culinarische Blätter".

Gestürzte Caramelcrème. Körnerzucker wird in einer Messingpfanne unter beständigem Rühren hellbraun geröstet, bis er flüssig ist und dann sofort auf dem Boden einer Pudding-Form geschüttet. Ist der Zucker hart, gießt man folgende, vorher durchgesiebte Crème hinzu: 125 Gr. gestoßener Zucker wird mit 5-6 Eiern tüchtig geschlagen und mit ½ Liter Milch vermischt. Die gefüllte Form wird dann in ein Wasserbad gestellt und die Crème im nicht zu heißen Ofen, ohne das Wasser kochen zu lassen, gebacken,