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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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und die Mortalität des Volkes an Tuberkulose in sichtbarer Weise herabzusetzen, um schließlich die Krankheit ganz zum Verschwinden zu bringen, ähnlich wie Aussatz, Pest und andere ansteckende Krankheiten aus unserem Erdteile eliminiert worden sind. - Solche hochgespannten Erwartungen konnten nicht in Erfüllung gehen. Es gab Enttäuschungen, die den deutschen Heilstätten schadeten und ihnen viele Gegner brachten. Ich kann hier nicht auf die Argumente dieser Widersacher eintreten, möchte aber doch hervorheben, daß die Wirksamkeit der Heilstätten noch viel zu kurze Zeit besteht, als daß man jetzt schon ein endgültiges Urteil abgeben könnte.

Auch unsere schweizerischen Anstalten sind von der Reaktion nicht ganz verschont geblieben, obschon man in unserem Lande eigene und abweichende Wege gegangen ist. Für jene, die feiner Zeit die Initiative für den Bau von Volksheilstätten in der Schweiz ergriffen haben, handelte es sich nicht sowohl darum, ein Universalheilmittel gegen eine unserer gefährlichsten und verbreitetsten Krankheiten zu schaffen, als darum, ein therapeutisches Prinzip, das wegen seiner Kostspieligkeit und Umständlichkeit bisan nur den Kreisen der Bemittelten zugänglich gewesen war und hier sich in vielen Fällen auf das glänzendste bewährt hatte, auch den Armen und dem Mittelstande zu gute kommen zu lassen. Man träumte nie davon, mit den Sanatorien unser Volk tuberkulosefrei zu machen, aber man wollte den von der Brustkrankheit Befallenen, insbesondere jenen, die in so ungünstigen häuslichen Verhältnissen leben, daß jede ärztliche Behandlung erfolglos bleiben muß, eine Stätte schaffen, wo der Heilbare geheilt, der Besserungsfähige noch gebessert werden kann. Und das hat man nun erreicht. Sehnsüchtig hat früher mancher nach Davos und anderen Kurorten geschaut, von denen er Heilung hoffen durfte, die ihm aber aus ökonomischen Gründen verschlossen waren. Heute kann er mit geringen Mitteln sich in eine Volksheilstätte aufnehmen lassen, wo er unter dem Einflusse des Höhenklimas und sachverständiger ärztlicher Behandlung und Aufsicht die gleich guten Aussichten auf Wiederherstellung hat wie dort.

Während man in andern Ländern die Anstalten in der Regel im Tieflande erstellte, hat man in der Schweiz am kurativen Einfluß des Gebirgsklimas festgehalten und die Sanatorien zwischen 900 und 1500 Meter angelegt. Ferner hat man bei uns - wieder im Unterschiede zu manchen ausländischen Sanatorien - auf Einfachheit im Bau und Betrieb gesehen. Auf diese Weise war es möglich, mit Zuzug hilfsbereiter Kreise das Verpflegungsgeld so niedrig anzusetzen, daß eine wesentlich längere mittlere Kurdauer als z. B. in Deutschland innegehalten Werden konnte.

Diese Unterschiede scheinen nicht ohne Folgen zu sein. Vergleicht man die Berichte über die Dauererfolge der deutschen Heilstätten mit den in den schweizerischen Sanatorien erreichten, so ergibt sich eine ganz auffallende Differenz zu gunsten der letzteren. So waren nach einer letztjährigen Zusammenstellung von den in unserer Anstalt verpflegten und seiner Zeit als voll arbeitsfähig entlassenen Kranken des 1. Stadiums 2 bis 3 Jahre nach dem Austritte noch 92,6% voll erwerbsfähig; von denen des 2. Stadiums 75,3% und von denen des 3. Stadiums 42,4%. Die entsprechenden Zahlen für die deutschen Volkssanatorien lauten; 72,0% für das 1., 50,3% für das 2. und 11,5% für das 3. Stadium.

Zur Notiz.

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