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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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An Fr. L. F. Kamelien. Die Kamelie verlangt zum guten Gedeihen ungestörtes Verbleiben in den Töpfen, eine lockere und nahrhafte Erde. Das Begießen darf im allgemeinen nur mäßig geschehen; nur im Sommer bis zur Ausbildung der Knospen verlangen die Pflanzen reichliche Feuchtigkeit. Regen- oder Flußwasser ist das Beste, hat man kein solches zur Verfügung, so nehme man gestandenes Brunnenwasser, denn kaltes Wasser wirkt stets nachteilig. Ueber die Sommermonate ist es von großem Nutzen, wenn man die Pflanzen ins Freie stellt. Sie werden am besten mit den Töpfen in Sand, Kies etc. eingesenkt. Das Anbringen einer Vorrichtung, um die Pflanzen bei anhaltender nasser Witterung mit Brettern bedecken zu können, darf nicht versäumt werden, ebenso das Beschatten während der heißen Mittagssonne und das Ueberspritzen der Pflanzen des Abends nach sehr heißen Tagen, jedoch nicht mit Brunnenwasser, welches auf den Blättern häßliche Flecken verursacht. Die Blätter sollten öfters trocken abgewischt werden. E.

An M. Ch. in T. und L. J. in G Keuchhusten. Lassen Sie sich von Herrn Dr. Grubenmann, St. Gallen. Dohlengasse, 2 Medizinli mit Gebrauchsanweisung kommen für 4 Fr. Habe dieselben öfter erprobt. Bei heftigstem Husten sicheres Mittel. A. G.

An Verschiedene. Kaffeezusatz. Gesundheits- und Sparsamkeitshalber haben wir viele Zusätze probiert und befinden uns am besten mit dem Malzkaffee, zur Hälfte mit gutem Bohnenkaffee gemischt. Eine Hand voll Malzkaffee mahlen, in kaltes Wasser zum Feuer geben und eine Weile kochen lassen, dann über eine Hand voll gemahlenen Bohnenkaffee siedend anschütten. Dies Quantum gibt für 6 Personen einen vorzüglichen Kaffee, der die Nerven nicht aufregt. Wwe. G.-O.

An A. D. Wasserstein von Teekesseln oder anderem Kochgeschirr löst man gut, wenn man von recht sauren Aepfeln die Schalen darin kocht. A. G.

An A. St. in H. Biergenuß, auch Wassertrinken nach Kirschenessen haben meinem 15jähr. Neffen nach qualvollem Leiden in wenigen Tagen den Tod gebracht. Zu jeglichem Obst, das vorher gewaschen werden sollte, soll man stets etwas Brot essen, dann bekommt man auffallender Weise weniger Durst. G. O.

An J. G. in H. Spiegel. Ein sehr schöner Spiegel ist mir an einer feuchten Außenwand ganz blind geworden. Seitdem hänge ich die Spiegel, sowie auch Uhren womöglich an Innenwände. O.

An G. S. in S. Gegen Asthma durch Herzleiden gebrauche ich öfters des Nachts kalte Kompressen. Andere Leidende sagten mir, daß ihnen warme Kompressen gute Dienste leisten. Freundlichen Gruß Wwe. G.-O.

An Fr. G. in B. Heidelbeeren in Flaschen einzumachen. Trockene schöne Heidelbeeren werden erlesen, schnell durch ein Wasser gezogen und nach dem Ablaufen in trockene Flaschen mit weitem Halse gefüllt, die man unverkorkt zwischen Heu und Stroh in einen Kessel stellt, so daß keine Flasche die andere berühren kann. Dann wird der Kessel mit kaltem Wasser gefüllt, aufs Feuer gesetzt, sobald das Wasser zu kochen beginnt, läßt man die Flaschen drei Viertelstunden darin kochen, hebt den Kessel dann vom Feuer und läßt die Flaschen darin erkalten. Am folgenden Tage hebt man sie heraus; da die Heidelbeeren beim Kochen sehr zusammenfallen, verwendet man eine der Flaschen zum Auffüllen der übrigen, doch so, daß zwischen Saft und Frucht etwa 1 cm leerer Raum bleibt. Alsdann stöpselt man sie zu, überbindet sie mit Blase und bewahrt sie aufrecht stehend im Keller auf. Beim Gebrauch muß man die Beeren nur mit Zucker und Zimmt einmal aufkochen lassen. K. L.

An Fr. L. F. Omeletten aux fines herbes. Man zerquirlt sechs bis acht Eier mit 3-4 Löffeln Rahm, etwas Pfeffer und Salz, gehackter Petersilie und gehacktem Schnittlauch und bäckt aus der Masse 1-2 dicke Omeletten, die man übereinander klappt und sofort serviert. K. L.

Litteratur.

Zur "Einmachzeit" möchten wir unsern Frauen und Töchtern das treffliche Büchlein in Erinnerung bringen: Einmachen und Konservieren der Früchte und Gemüse von Frau Helene. (Fr. 1.35). Die nötig gewordene dritte Auflage spricht wohl am deutlichsten für die allgemeine Beliebtheit und Zweckdienlichkeit des zeitgemäßen Büchleins.

Die Mitarbeit der Hausfrau an den Aufgaben der Volksgesundheitspflege. Von Emilie Eschle. Verlag Aerztliche Rundschau, München (Preis 70 Cts.) Sehr beherzigenswerte, aus der Praxis geschöpfte Winke.

Pilze und Pilzgerichte. Von Lehrer Emil Siebert. Mit 36 farb. Abbild. auf 6 Tafeln. Preis in Original-Leinenband Fr. 1.35. (Grethlein's Praktische Hausbibliothek Band 21). Konrad Grethlein's Verlag in Leipzig. Obiges Bändchen gehört zu den besten und billigsten seiner Art.

Wir glauben unsern garten- und blumenfreundlichen Leserinnen einen Dienst zu erweisen, durch den Hinweis auf die Broschüre: Düngung der Gemüse-, Blumen- und Obstkulturen in Gärten und Treibhäusern, die auf Wunsch allen Interessenten von der Firma Müller u. Co. in Zofingen nebst einer orientierenden Flugschrift gratis und franko zugeschickt wird.