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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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die Reinigung genügt. Ein Waschen des Kopfes in diesen Fällen ist fast unnötig. Wird eine Waschung nötig, aber nur alle zwei bis vier Wochen, so kann Seifenwasser genommen werden. Bei öfteren Waschungen ist Seifen-Wasser nicht gut, da es die Kopfhaut spröde macht. Sehr beliebt sind Honigwasser und Veilchenwasser, Eigelb in warmes Wasser geschlagen und anderes. Viel wird auch folgendes Waschmittel angewendet: Ein Eßlöffel Mandelkleie wird in heißem Wasser zwei bis drei Stunden lang gekocht, das Wasser dann durchgeseiht und lauwarm als Waschmittel benützt. Bei zu starker Schuppenbildung sind Waschungen (wöchentlich ein- bis zweimal) mit alkalischem Seifenspiritus sehr vorteilhaft. Nach allen Kopfwaschungen ist jede starke Abkühlung zu vermeiden. Sobald die haare trocken sind, muß ein wenig eingeölt werden. Auf diese Weise dürfte es gelingen, die haare nach Möglichkeit zu erhalten und ihnen Glanz und Schönheit zu verleihen.
Vermischtes.
Oemüsetonnen.
Einer jungen Frau, die ihrem Gemahl viel Kräutersuppen kochen muß, stiftete ich in ihre prächtige Küche 6 Gemüsetonnen aus Lenzburger Konf. - Töpfen und 6 Gewürztonnen Liebig Fleischex. Töpfchen.
Ganz tadellose Töpfe (damit beim Brennen nichts zerspringt) bemalte ich mit delfter-blauer Porzellanfarbe. Das Delfterblau, welches man in den Tuben kauft ist zu matt, mische deshalb etwas bleu Ciel bei, im Brennen wird diese Mischfarbe leuchtender.
Jede Tonne erhielt eine Aufschrift in gut leserlicher Schrift aufgemalt; da die Töpfe gerippt sind, ist römische oder gothische Schrift am deutlichsten, moderne Fantasieschrift ist selten d eutlich genug für unsere Dienstmädchen z, B. Die Aufschriften wählt man nach dem vorherrschenden Bedarf. Majoran, Thymian, Pfefferkraut, Kerbclkraut, Petersilie :c. Diese Kräuter, getrocknet, zerstoßen und in den Tonnen gut verschlossen, liefern im Winter trefflichen Ersah für "Grünes".
Gewürz- und Gemüsetonnen sollten immer einen ganz festen Verschluß haben (was bei den gekauften Tonnen selten der Fall ist). Zu diesem Zweck ließ ich beim Drechsler gut schließende Holzdeckel drehen; bemalte dieselben außen mit weißer und blauer Emailfarbe. Ganz gleich behandelte die Liebigs-Töpfchen, jedes erhielt seine bezügliche Aufschrift in gleicher Farbe wie die größeren Tonnen. Muskat, Pfeffer, Nelken, Iimmet, Kümmel und Anis.
Vom Tischler ließ ich aus noch vor-
handenen Traubenkistchenbrettern eine solide Etagöre zusammenfügen und bemalte dieselbe ebenfalls mit lichtblauer Emailfarbe. Das Ganze ist nicht nur eine Zierde für jede schöne Küche, sondern, weils auch sehr zweckdienlich und praktisch, der Nachahmung empfohlen. Frau Irma.
Speisezettel für Uegetarier.
(Zugleich als Antwort auf Frage M. I. in G.)
Wir dienen Ihnen mit folgendem Speisezettel, der vorigen Monat im Kochkurs, (Blauen Seidenhof, Zürich, geleitet von L. Fräulein Spalmger, städt. Kochlehrerin) als Grundlage diente.
1. Fidelisuppe, Risotto, Karotten, Endi-viensalat, Apfelküchli.
2. Geröstete Mehlluppe, Rühreier, gemischte Gemüse mit Mayonnaise, Obstkuchen.
3. Kartofbfelsuppe. Ofenreis, Aprikosen, Karamelpudding, Nudelnmachen.
4. Gerstensuppe, böhmische Klöße, Toma-sauce, gebratene Kartoffeln, Strudel.
5. ssestsuppe, Maisschnitten, Blumenkohl, Plattenäpfel, Reiskopf.
6. Spinatsuppe mit Eierklößchen, verbrühte Kugeln, Birnen, Kastanienpudding.
7. Blumenkohlsuppe, Nudeln, Lmsensalat, Apfelbettelmann, Mondaminflammerie mit Himbeersauce.
8. Apfelsuppe. Ragout, Erbsbrei, Tomatensalat, Dampfnudeln, Vanillesauce.
9. Reissuppe mit Gemüse, Wirz, Kartoffelplätzchen, Omelette rouffls.
10. .Haberschleimsuppe mit Bröckchen, Omeletten, Italien. Salat, Schwarzbrottorte mit Weinsauce.
Aandarveit.
Ein eigenartiger Shawl. Gut erhaltene Zigarrenbänder schneidet man in der Hälfte lang durch, zieht leicht die lofefitzenden Fäden heraus, näht alle Enden sorgsam und möglichst unsichtbar aneinander und strickt nun mit groben hölzernen Nadeln einen breiten Shawl daraus, einfach immer schlicht gestrickt, dessen beide Enden man mit Fransen desselben Bandes recht dicht verziert. Dieser Shawl fieht sehr eigenartig aus. Hat man nun auch einige rote Zigarrenbänder, so wird an den Enden davon ein Rand gestrickt, welcher die Arbeit sehr hebt.
(Aus "Boten der Frauenhilfe").
Mr die Mche.
Gefüllte Wildente. Die Ente wird gereinigt, tüchtig ausgewaschen, inwendig und außen mit