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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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2. Einen ganz besonders schönen Effekt erreichte ich mit einem Ueberzug, der zu einem Limogesservice vorzüglich patzt: Auf schönem Leinen zeichnete das bekannte Streublumen-Muster und stickte di3 Blümchen in ihren natürlichen Farben mit guter Waschseide. Naht und Rand des Ueberzuges besetzte mit goldgelber Seidenschnur.
3. Auf gelbliche Leinwand zeichnete auf der einen Seite des Ueberzuges einen kaffeetrinkenden Morgenländer, auf dem Boden sitzend. Auf der andern Seite "Großväterchen mit der Zeitung am Frühstückstisch". Arbeitsmaterial dazu: schwarze Seide, rotes ONO-Garn und weißes Glanzgarn. In Tüll und Stielstich gearbeitet, sieht auch dieser Bezug hübsch aus.
4. Zum täglichen Gebrauch sehr zu empfehlen ist folgender Bezug: Stickte auf roten Mda-stoff mit gelbweißem, nordischem Garn ein hübsches Zackenmuster in Kreuz- und Netzstich Mit der Borte fängt man 1^2 om vom untern Rand an, führt dieselbe ringsherum und macht jeweils in der Mitte die Figuren höher. Dessins dazu sind in jedem Tapisseriegeschäft zu haben.
Frau Irma.
Eine kleine Boa.
Man strickt von weicher, grober Wolle einen ziemlich breiten Streifen, ungefähr 20 Maschen breit, doch je breiter desto besser, 2 kraus, 2 recht, recht lose gearbeitet, bis der Streifen die gewünschte Länge hat, d. h. knapp um den Hals patzt. Nun wird möglichst lose geschlossen und dabei immer die krausen Maschen fallen lassen, die man bis unten auflöst. Ist dieses geschehen, zieht man die beiden Enden des Streifens fest zusammen und näht an jedes Ende ein zur Farbe passendes Seidenbano zum Zubinden an. (Aus "Bote der Frauenhilfe".)
Aus unserem Leserkreise.
Niihtisskn (Weihnachtsarbeit).
Es braucht hierzu ein kleineres, niederes Zigarrenkistchen, das man ganz mit Sand füllt, dann wird es an den Seiten mit irgend einem Stoff (Satin, Sammt oder Möbelstoff) überzogen, den man oben und unten mit kleinen Nägeln befestigt. Hernach verfertigt man ein Kissen in der Form des Kistchendeckels, das man mit Grüsch oder Sägspänen füllt und nagelt es auf allen vier Ecken auf. Nun kann man an den Seiten kleine Täschchen anbringen, wo man Knöpfe, Faden, Bändel, Häftli, kurz alles was die umsichtige Hausfrau immer beim Nähen bei der Hand haben muß, hinein tun kann, sowie zwei Stoffpättchen, die an beiden Schmalseiten angebracht werden, um das Kissen aufzuheben. Nachdem Kissen, Täschchen nebst
Pättchen gut angenagelt sind, kommt der Kissenüberzug vom gleichen Stoff wie alles andere, der mit Ziernägel befestigt wird, oder hat man keine solche, so tuns auch andere, nur muß man sie dann mit einer Rüsche decken oder eine dicke Zierschnur darauf leimen.
Die Nahkissen sind zwar ein wenig aus der Mode gekommen, aber sie leisten halt doch die besten Dienste, um das Nähzeug zu befestigen, und bei ein wenig Geschick läßt sich etwas ganz Hübsches herstellen, was jedem Nähtisch zur Zierde gereicht. I. I. Sp.
.Hausmittel und Kezepte.
Schlecht schließende Fenster. Um die klaffenden Ritze möglichst luftdicht abzuschließen, mache man aus Roggenmehl. Asche und heißem Wasser einen weichen Teig und verschmiere damit die Fensterrahmen. Hierauf schließe man die Fenster und nehme den hervorquellenden Kitt mit feuchtem Tuche fort. Sollen die Fenster gereinigt werden, so muß der Teig mit heißem Wasser entfernt und die Fenster von neuem verschmiert werden.!
Resten von Filz, Damentuch?c. finden hübsche
Verwendung zu kleinen Tintenwischern. Man schneidet den z. B. roten Stoff in runder, ovaler oder Blattform aus, legt darauf ein kleineres von grüner Farbe, das man auch besticken kann, und befestigt obendrauf einen kleinen Puppentopf, dem man eine kleine Mütze auf die Locken drückt. A. Sch. G. in W.
Oesundheitspstege.
Gegen Frostbeulen. Man nehme halb und
halb feines Petroleum und Kampferspiritus und reibe damit die nicht offenen Frostbeulen ein.
vermischtes.
Neue Stümpfe werden, bevor man sie trägt, in lauwarmem Wasser, dem etwas Essig zugesetzt wurde, durchgewaschen, wodurch ein Abfärben bei fernerem Waschen ausgeschlossen ist. Oder man setzt bei jeder Wäsche dem Spülwasser einen Eßlöffel ooll Alaun zu.
Schwarze Lackschuhe. Diese bestreicht man
nach jedem Gebrauche mit etwas Eiweiß, es trocknet schnell, verleiht den Schuhen Glanz und es ist bei diesem Verfahren ein Beschmutzen der Kleider, wie es bei Oel der Fall ist, ausgeschlossen.