Autorenkollektiv,
Verlag von Th. Schröter,
1903-1905
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Von Fr. Dir. D. L. I. Cigarrenkiftchen.
Wie kann man solche vom Cigarrengeruch befreien, um sie für andere Zwecke zu verwenden?
II. Reformfchürze. Welche gütige Mitabon-nentin würde mir das Muster eines Reform-schürzchens für ein 7jähr. Mädchen leihweise überlassen? Adr. b. d. Red.
Von M. R. in D. Haararbeiten. Wo
könnte ich eine Haaruhrkette mit Goldbeschlag verarbeiten lassen? Welches Quantum Haare wird dazu verwendet? Für gütige Antwort meinen besten Dank zum Voraus.
Von E. K. in W. Waschmaschine. Welche
Waschmaschine mit Handbetrieb (für 5 Personen berechnet) ist heute die zweckmäßigste und empfehlenswerteste?
Von Fr. V. in W. Kanmchenbalg. Könnte
mir eine werte Mitleserin Auskunft geben, wie ich einen in Farbe und Pelz schönen Kanmchenbalg selbst lidern könnte? Besten Dank zum voraus.
Von Fr. G. S. Angstgefühle. Was nehmen
meine Leidensgefährtinnen für Mittel bei Angstgefühl Md aufgeregten Nerven? Wer ratet mir aus eigener Erfahrung?
Von Frl. G. S. Muttermale. Wie sind solche
dauernd zu beseitigen? Besten Dank für einen Wink.
Von Fr. B. S. Weiß mir jemand ein erprobtes ungefährliches Mittel gegen Bandwurm, und zwar aus eigener Erfahrung? Wäre sehr dankbar dafür.
Antworten.
An junge Hausfrau. Waschen der Wollportieren. Wollportieren mit Gallseife gewaschen, werden wie neu, wenn man sie richtig behandelt. Man rechne auf einen Shawl, wenn er sehr unsauber ist, zwei Stückchen Gallseife. Die Seife wird in kleine Stücke geschnitten und in soviel Wasser gekocht, wie nötig ist, um einen Shawl vollständig damit zu durchtränken und bequem darin waschen zu können. Die Seifenlauge mutz jedoch ganz erkaltet sein, ehe man die Portiere hineinlegt und nun recht sorgfältig Stelle für Stelle mit leichter Hand wäfcht; die Hauptfache ist dann ein öfteres Spülen in kaltem Wasser, und darf man nicht früher damit aufhören, das Wasser nicht klar bleibt. Dann hängt man ehe die Portiere vollständig naß und zwar, damit die Fransen nicht an Schönheit verlieren, quer auf, damit sie nach unten hängen. Damit es mcht zu lange tropft, kann man die nach unten hängenden Teile von Zeit zu Zeit leicht ausdrücken, doch mutz man den Stoff darnach jedesmal wieder glatt ziehen. In noch etwas feuchtem Zustande etwa wie Plättwäsche steckt
man dann die Portieren, ohne sie zu rollen oder zu plätten, wieder an und zupft die Fransen schön auf.
An Fr. A. W. Z. Das Prüfen roher Kartoffeln auf ihre Güte. Man zerschneidet eine Knolle und reibt beide Stücke aufeinander; wenn dieselbe gut und mehlig ist, so kleben die beiden Stücke zusammen und es zeigt sich an den Rändern und an der Oberstäche ein leichter Schaum. Wasser darf se'bst beim Druck kein Tropfen ausfließen. Wo dies der Fall ist, kochen sie sich wässerig und sind von schlechtem Geschmack. In der Farbe soll das Fleisch weitz sein oder etwas ins gelbliche spielend. Von ganz gelbem Fleisch behauptet man, daß sich die Kartoffeln nicht gut kochen; dies ist indes nicht immer begründet, denn es gibt Sorten mit gelbem Fleisch, die inbezug auf ihre Güte nichts zu wünschen übrig lassen.
An junge Hausfrau. Waschen der Wollportieren. Man stellt von recht warmem, doch
nicht heißem Wasser. Salmiakgeist und milder Seife eine Lauge her, in die man nun den Wollstoff eindrückt und hin und her schwenkt. (Jedes Reiben mutz vermieden werden, auch das Einreiben mit Seife, da sonst die Wolle filzig wird.) Hernach in warmem Wasser nachspühlen und im Schatten zum Trocknen aufhängen. K.
An V. F. in Ä. Haarwasser. Das russische Haarpetrol erhalten Sie in Flacon zu Fr. 2.. Die Zentralapotheke Bahnhofstratze Zürich wird Ihnen dasselbe auf Verlangen gerne zusenden.
Die Red.
An R. B. in U. Haarspezialist. Ich anempfehle Ihnen die Herren Dr. Heutz, Sftez. für Hautkrankheiten, Theaterstratze 4 und Dr. Fries, Waldmannstraße 8, Zürich.
An EI. I. in I. Kinderkleid. Ein Sammtkleidchen läßt sich kaum anders als auf chemischem Wege reinigen, ohne Schaden zu leiden. Aus eigener Erfahrung empfehle Ihnen die chem. Waschanstalt Hummel in Wädenswil I. S.
An K. I. in D. Weißer Federfächer. Die Reinigung muß vorsichtig vor sich gehen, daß die meist geleimten Federn sich nicht vom Gestell lösen. Am Besten legen Sie den Fächer auf ein weitzes Tuch und streichen mit einem ebenfalls weißen, in Benzin getauchten Läppchen sorgfältig über die Federn, immer vom Gestell weg nach außen. Hernach über offenem Feuer trocknen lassen, indem man den Fächer zuweilen schüttelt. Dies Verfahren bezweckt das Kräuseln der Federn. R. F.
An B. W. in L. Haarausfall. Wenden Sie sich an Dr. M6ä. Heuß in Zürich. Vielleicht ist eine Erkrankung der Haarwurzeln am Haarausfall schuld und wird in diesem Falle eine ärztliche Konsultation zweckdienlicher sein als die problematische Behandlung mit Haarwassern und Pomaden aller Arten.