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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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die nicht verkapselten Flaschen sind nicht mit dem halse nach der stets feuchten oder schimmeligen Wand des Kellers zu legen, auch nicht in den oft von den Flaschengestellen vorgezogenen, Feuchtigkeit und Ungeziefer enthaltenden Sand, welcher keinesfalls kühler ist, als die Luft des Kellers.
Unter den Hals der wagrecht liegenden Rheinwein-, oder Schlegel- und Champagnerflaschen schiebe man eine Latte, falls man nur Holzgestelle mit Brettern zur Verfügung hat, damit die in den Flaschen befindliche Flüssigkeit keinen Druck auf den Kork ausüben und dieselbe nicht so leicht durchsickern kann.
Die verschiedene Breite der Flaschenhälse und die Form im Innern ist ebenfalls zn berücksichtigen, denn mancher hals ist nach innen weiter als direkt beim Kopf und wird dann der größere Teil des zufällig etwas zu kleinen Korkes ganz umspült, wodurch die abschlies-sende Korkschicht zu kurz und ein leichtes Durchsickern der Flüssigkeit ermöglicht ist. Die Innenwand des Halses soll glatt und nicht allzu weit, möglichst aber von gleicher Weite sein, auch die am Flaschenmund scharfen, eckigen oder beschädigten Flaschen erschweren ein gutes Verkorken und hat man aus diesem Grunde eine Wahl unter den Flaschen zu treffen.
Die Verkorkung für lang lagernde Flaschenweine hat nur mit einer, mit Luftnadel versehenen, oder einer denselben Zweck erfüllenden, großen, exakt arbeitenden Korkmaschine zu geschehen und darf in der Flasche nicht mehr Luft verbleiben, als ein Tropfen ausmacht, weshalb die Flaschen genügend voll gefüllt werden müssen.
Für genügende Ventilation der Keller ist ebenfalls Sorge zu tragen und wird bei Beobachtung des hier Gesagten kein Schimmeln und kein Faulen der Korke vorkommen, mindestens wird sich aber der sogenannte Beigeschmack nach dem Kork oder Schimmel nicht in besonders merklicher Art zeigen.
("Schweiz, handelsztg.")
Per dänische OierHandel.
Ein nachahmenswertes Beispiel dafür, wie durch planmäßiges Vorgehen und bedachten Zusammenschluß der Interessenten ein Erwerbszweig in kurzer Zeit eine große Bedeutung erlangen kann, bietet der dänische Eierhandel. Der "Franks. Ztg." wird darüber berichtet: Erst im Jahr 1867 dachte man in Dänemark daran, Eier auszuführen. Bis dahin hatte die dortige Landwirtschaft der Geflügelzucht nur eine geringe Aufmerksamkeit geschenkt. Von jener Zeit an aber machte die Ausfuhr bald ganz überraschende Fortschritte und im Jahr, 1895 bildete sich eine Gesellschaft für Eierexport. Im Jahr darauf bewertete sich die Ausfuhr auf
8 Millionen Mark, und im Jahr 1902 erreichte sie mit rund 36 Millionen Dutzend Eiern einen Wert von über 25 Millionen Mark, wovon fast 4V2 Millionen den Mitgliedern der Gesellschaft als Gewinn überwiesen wurden. Die dänische Gesellschaft für Eierausfuhr umfaßt jetzt 33,500 Mitglieder, die sich auf 500 unter Aufsicht der Zentrale stehenden Lokalgesellschaften verteilen. Jede Lokalgesellschaft sammelt die frischen Eier in ihrem Bezirk und schafft sie bis zu dem für sie bestimmten Ausfuhrhafen. Von dem Augenblick an, wo die Ware das örtliche Sammelzentrum verläßt, werden alle Kosten von der /Gesellschaft getragen, die auch den Käufern für die Frische und Güte der Eier haftet. Der Erlös wird dann nach Maßgabe der Lieferung unter den Mitgliedern verteilt. Jede Ortsgesellschaft umfaßt wenigstens 10 Mitglieder. Sie darf die gesammelten Eier höchstens 4 Tage liegen lassen. Auf der Zentralstation werden die Eier gewogen und in sechs Gruppen geteilt, von denen die geringste 6^2, die höchste 9 Kilo für 10 Dutzend wiegt. Dann wird noch eine Prüfung bezüglich der Frische vorgenommen, weiterhin die Verpak-kung in Kisten aus Fichtenholz, die mit der Marke der Gesellschaft und einem Zeichen für die Qualität und die Zahl der Eier versehen sind. Die Spesen stellen sich vom Versendungsort bis auf das Schiff auf noch nicht fünf Pfennige für das Dutzend.
Oesundßeitspstege.
Zur WUdbretsaison. Darüber, ob das Wildbret zu den leicht verdaulichen Fleischarten gehört oder nicht, sind die Ansichten der Aerzte geteilt. Manche empfehlen es gerade als sehr geeignet znr Krankenkost. Natürlich muß es sich dabei nm junge Tiere handeln, die leichtverdaulichsten Stücke sind sicherlich die Keule, Lende und der Ziemer. Andere Aerzte dagegen, und gerade solche, die auf dem Gebiete der Diätetik besonders erfahren sind, verhalten sich zurückhaltender mit der Empfehlung des Wildbretcs für die Krankenkost, weil die Lockerung der Fleischfasern beim Wild erst später erreicht wird, wenn das Fleisch schon in Zersetzung übergegangen ist, also einen gewissen Houtgout erreicht hat. Daher kann man nach Wildgenuß nicht selten beobachten, daß einzelne Menschen, die empfindliche Berdauungsorgane habm, nach Wildgenuß Magendruck, Aufstoßen oder Sodbrennen bekommen.
Nicht zu scharf würzen! Nicht dringend genug kann namentlich in der heißen Jahreszeit unseren Frauen ans herz gelegt werden, die Speisen nicht zu stark zu salzen und zu würzen. Denn in einer Zeit, wo wir in Folge deß Mn-digen Wasserverlustes durch die Transpiration