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                    Osteroder Kanal – Österreichischer Erbfolgekrieg von 1741 bis 1748
                
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Osterode'
	Lehrerseminar, Vorschußverein, städtische und Kreissparkasse, Schlachthaus, Gasanstalt; Eisenbahnhauptwerkstätte, Eisengießerei, Maschinenbauanstalt, 
	Brauereien, Mehl- und Schneidemühlen, Molkerei.
	Österreich oder Österreichische Monarchie, nach dem Stammlande der Monarchie, dem 
	Erzherzogtum Ö. (s. Niederösterreich und Oberösterreich), bis zum Ausgleich 
	vom 8. Juni 1867 die Bezeichnung für den gesamten österr. Kaiserstaat, der seit dem 14. Nov. 1868 den Titel 
	Österreichisch-Ungarische Monarchie (s. d.) oder Österreichisch-Ungarisches Reich führt. Unter Ö. schlechthin werden aber auch oft im 
	außeramtlichen Sprachgebrauch die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder oder Cisleithanien (s. d.) verstanden, im Gegensatze 
	zu Transleithanien (s. d.).
 
	Österreichische Boden-Credit-Anstalt, K. k. privilegierte Allgemeine, Aktiengesellschaft in 
	Wien mit 24 Mill. Fl. österr. Währung Silber Kapital, geteilt in 120000 Aktien zu 200 Fl. Silber = 500 Frs., worauf aber nur 40 Proz. = 80 Fl. Silber oder 200 Frs. 
	(zusammen 24 Mill. Frs.) eingezahlt sind. Die Gesellschaft darf auf Grund der von ihr erworbenen Hypothekenforderungen Pfandbriefe und auf Grund ihrer 
	Darlehen an Kommunen Kommunalobligationen ausgeben. Kurs der Aktien in Wien in österr. Gulden Papier und per Stück Ende 1889–95: 
	300,50, 336,50, 377,50, 383, 440, 543, 429 Fl. Dividende in 
	dieser Zeit: 12, 13, 13, 14, 15, 15, 15 Fl. Gold = 15, 16¼, 16¼, 17½, 18¾, 18¾, 18¾ Proz.
 
	Österreichische Credit-Anstalt, K. k. privilegierte, für Handel und Gewerbe, Aktiengesellschaft 
	mit dem Sitz in Wien; Filialen in Prag, Brünn, Lemberg, Triest und Troppau. Konzession vom 31. Okt. 1855 auf 90 Jahre. Aktienkapital 40 Mill. Fl. österr. Währung 
	in 250000 Aktien auf Inhaber zu 160 Fl. geteilt. Die Bank ist vertragsmäßig auch bei der Bank und Warenabteilung der Ungarischen allgemeinen Kreditbank 
	beteiligt. Der Diskont-, Lombard-, Kommissions- und Kontokorrentverkehr der Bank ist von großer Ausdehnung. Der ordentliche Reservefonds betrug (Ende 1895) 
	8 Mill., der außerordentliche 750000 Fl. Die Aktien, welche unter dem Namen Österreichische Kreditaktien bekannt sind, werden an den österr. und deutschen 
	Börsen sowohl per Kasse als auch per Ultimo gehandelt und bilden ein sehr beliebtes Spekulationsobjekt. Kurs derselben Ultimo 1888–95 in Berlin: 
	163,50, 172,75, 171,50, 157, 165,50, 210, 244, 220 Proz. Für 
	die letzten drei Jahre ist in der Kurssteigerung zu berücksichtigen, daß hierbei der Umrechnungssatz von 1,70 M. für den Gulden 
	(statt wie bisher 2 M.) zur Anwendung kam. Dividende 1888–95: 9 1/16, 10⅝, 10⅝, 8¾, 9 1/16, 11⅞, 11⅞, 11⅞ Proz.
 
	Österreichische Küstenländer, Österreichisch-Illyrisches Küstenland, 
	s. Küstenland.
 
	Österreichische Länderbank, K. k. privilegierte, 13. Nov. 1880 auf 90 Jahre errichtetes 
	Bankinstitut. Das Statut wurde 8. April 1891 geändert. Sitz ist Wien, Filialen befinden sich in Paris und Prag, Kommanditen in Graz und Bukarest. Aktienkapital 
	40 Mill. Fl. österr. Währung, geteilt in 200000 Aktien zu 200 Fl. Die verschiedenen  ↔  Reservefonds betrugen zusammen 
	10,7 Mill. Fl. Kurs der Aktien in Berlin Ultimo 1889–92 (1 Fl. = 2 M.): 97, 30, 97, 75, 88, 75, 95, 10, Ultimo 1893–95 nicht notiert; in 
	Wien Ultimo 1895: 235,50 Fl. per Stück. Dividende 1889–95: 7, 6, 5½, 6½, 7, 8, 7 Proz.
 
	Österreichischer Alpenklub, österreichischer Alpenverein, s. Alpenvereine.
 
	Österreichischer Erbfolgekrieg von 1741 bis 1748. Als mit dem Tode Kaiser Karls VI. 20. Okt. 1740 dessen älteste Tochter, Maria 
	Theresia, nach der Pragmatischen Sanktion (s. d.) die Regierung antrat, sah sie von verschiedenen Seiten 
	ihr Erbfolgerecht angefochten, und zugleich wurden auch anderweitige Ansprüche auf österr. Gebiete erhoben, so vor allem von Friedrich II. von Preußen auf 
	Teile von Schlesien. (S. Schlesische Kriege.) Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern beanspruchte als Nachkomme von Kaiser Ferdinands I. 
	Tochter Anna die ganze habsburg. Erbschaft auf Grund eines Ehevertrags von 1546 und eines Testaments Kaiser Ferdinands I. von 1547. Die Ansprüche Bayerns 
	waren jedoch ebensowenig begründet wie diejenigen Sachsens, dessen Kurfürst August III. als Gemahl der ältesten Tochter Josephs I. Rechte auf Österreich zu 
	besitzen erklärte, obwohl die Tochter Josephs bei ihrer Vermählung auf die Thronfolge in Österreich Verzicht geleistet hatte. Trotz dieser unhaltbaren Ansprüche 
	sagten sich doch Frankreich und Spanien jetzt von der Pragmatischen Sanktion los, die franz. Regierung wegen der lockenden Aussicht, den österr.-habsburg. 
	Staat jetzt völlig zertrümmern zu können. Zwischen Spanien und Bayern wurde im Mai 1741 in Nymphenburg (s. d.) ein Vertrag geschlossen, 
	durch den König Philipp V. sich verpflichtete, an den Kurfürsten Subsidien zu zahlen und seine Bewerbung um die deutsche Kaiserkrone zu unterstützen. 
	Zwischen Preußen und Frankreich wurde 5. Juni zu Breslau eine Defensivallianz vereinbart, nach der Friedrich II. Niederschlesien mit Breslau erhalten sollte und 
	dafür versprach, seine Kurstimme dem bayr. Kurfürsten zu geben. Auch Neapel, Schweden, Kurpfalz, Kurköln und Kursachsen traten auf die Seite Frankreichs und 
	Preußens. Da England, Holland, Rußland zu Maria Theresia hielten, so begann nun ein allgemeiner europ. Krieg, der nicht bloß in Deutschland, sondern auch in 
	Italien, den Niederlanden und in Finland, hier zwischen Schweden und Rußland, ausgefochten wurde. Die Bayern unter Karl Albrecht und ein franz. Heer unter 
	Marschall Belleisle drangen in Oberösterreich ein, wo dem bayr. Kurfürsten in Linz als Erzherzog gehuldigt wurde; sie wandten sich darauf nach Böhmen und 
	eroberten mit einem sächs. Heere Prag. Hier ließ sich Karl Albrecht 19. Dez. 1741 als König von Böhmen huldigen. Am 24. Jan. 1742 wurde er in Frankfurt unter 
	dem Namen Karl VII. zum deutschen Kaiser gewählt. Gleichzeitig griff ein span.-neapolit. Heer die österr. Besitzungen in Norditalien an. In dieser Not nahm Maria 
	Theresia ihre Zuflucht zu den Ungarn, die ihr auf dem Reichstage zu Preßburg im Sept. 1741, gegen bedeutende Garantien ihrer Selbständigkeit, wirksame Hilfe 
	zusagten. Der ungar. Heerbann ward aufgeboten; das dadurch erheblich verstärkte Heer unter Feldmarschall Khevenhüller eroberte Oberösterreich wieder und 
	drang von hier aus im Febr. 1742 nach Bayern vor. Weniger
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 706.