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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Caisse générale d; Caisse générale d'épargne et de retraite; Caisson; Caithneß; Caivāno; Cajabamba; Cajalīth; Cajamarca; Cajānus

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Caisse générale d'épargne et de retraite - Cajanus

deren Bezug das Alter zwischen 50 und 65 Jahren die Regel ist, wird bei schwerer Verunglückung und völliger Erwerbsunfähigkeit schon vor Eintritt des Bezugsjahres gewährt und aus Staatsmitteln event. bis 360 Frs. ergänzt. Der Höchstbetrag der Jahreseinlage, früher frei, wurde später auf 2000, dann 4000, jetzt 1000 Frs. festgesetzt. Die Maximalrente betrug ursprünglich 600, dann 1500, jetzt 1200 Frs. und ist bis zum Betrage von 360 Frs. unpfändbar und unabtretbar. Die C. d. r. p. l. v. wird durch die Caisse des dépôts et consignations unter Aufsicht einer beim Handelsministerium gebildeten Commission supérieure verwaltet. Die Instruction pratique à l'usage des déposants (Art. 27 des Gesetzes vom 20. Juli 1886) veröffentlichte folgenden Geschäftsstand 30. Nov. 1891: Zahl der Einzahler 883142, Zahl der Einzahlungen 14488651, Eingezahlte Beträge 771089051,94 Frs., Zahl der Rentner 30. Nov. 1891 180067, Renten in Auszahlung 32155917, nach Ableben zurückgezahltes Kapital 133580442,91 Frs. Die Kasse sucht keinen Gewinn zu erzielen. Die von ihr gewährten Renten stellen genau den Betrag dar, welchen die eingezahlten Summen durch die Anhäufung der Zinsen mit der Möglichkeit der Sterbefälle ergeben haben. Der Tarif, nach welchem sie berechnet werden, wird alljährlich durch Dekret des Präsidenten der franz. Regierung bestimmt. Die Kasse ist verpflichtet, alle eingezahlten Beträge in franz. Renten oder andern Staatspapieren, Eisenbahnobligationen oder Departemental- und Kommunalobligationen anzulegen. Die freien Hilfsvereine der Arbeiter (Sociétés de secours mutuels) stehen mit ihr in gesetzlich geregelter Verbindung. - Vgl. von der Osten, Die Arbeiterversicherung in Frankreich (Lpz. 1884) und Handwörterbuch der Staatswissenschaften I.

Caisse générale d'épargne et de retraite, eine in Belgien bestehende, staatlich garantierte, durch Gesetz vom 16. März 1865 begründete Spar- und Pensionskasse. Die Sparkasse wurde bereits 15. Sept. 1865 eröffnet. Die Mindesteinlage beträgt 1 Frs. Auf Antrag der Einzahler können die Ersparnisse in belg. Noten verwandelt und dafür Obligationen auf Inhaber angekauft werden oder es kann Eintragung in das Staatsschuldbuch erfolgen. Am 31. Dez. 1890 betrug die Summe der Sparbücher 731057 und deren Gesamtsaldo 325415412 Frs., worunter ungefähr Zweidrittel Beträge unter 100 Frs.sind. Die Pensionskasse wurde 1. Aug. 1868 eröffnet. Durch Verordnung vom 26. Nov. 1889 ist der Mindestbetrag der Einzahlung von 10 auf 1 Frs. zurückgesetzt. Eine zweite Verordnung vom 10. Febr. 1890 gestattet die Schaffung von sofort auszahlbaren Renten für das Alter von 10 bis 90 Jahren, während vorher der Bezug der Rente zwischen dem 50. und 65. Lebensjahr Regel war. Durch Verordnung vom 25. Okt. 1890 endlich sind die Postanstalten in den direkten Dienst der Pensionskasse gestellt und Erleichterungen in der Erhebung der Rente eingeführt. Die Zahl der Einzahlungen ist von 6832 mit 591810,14 Frs. im J. 1889 auf 18567 mit 916211,04 Frs. im J. 1890 gestiegen. Am 31. Dez. 1890 waren 1438 Rentner vorhanden, welche zusammen 353817,18 Frs. bezogen. Die Höhe der Rente bewegt sich zwischen 12 und 1200 Frs.

Caisson (frz., spr. kässóng), Kammern aus Eisen, die bei der Preßluftgründung (s. d.) als Arbeitsstätte unter Wasser dienen.

Caithneß (spr. kehth-), die nördlichste Grafschaft Schottlands, wird im W. von Sutherland, sonst vom Meere begrenzt, in welches die beiden nördlichsten Spitzen Schottlands, Kap Dunnet und Kap Duncansby, hinaustreten. C. hat 1844 qkm, (1891) 37177 E., d. i. 20 auf 1 qkm, ist ein Moorlandstrich, ganz aus altem roten Sandstein gebildet, baumlose Ebene, Sumpf und Weide. Der Morven erhebt sich zu 711 m, der Scarabin zu 626,3 m Höhe. Die Küste ist meistens steil und felsig, mit vielen Höhlen, in denen Seehunde gefangen werden. Das Klima ist durch die Nähe der See gemäßigt. Die Flüsse Thurso, Wick und Dunbeath bewässern den Boden hinlänglich. Unter den Mineralien herrscht Kalkstein vor; man bricht Bausteine und Schiefer. Hauptbeschäftigung ist Viehzucht, besonders Käsewirtschaft. Nur etwa 20 Proz. des Bodens sind angebaut; doch ist der Ackerbau im Fortschreiten begriffen. Man baut Hafer, Mangkorn und Kartoffeln. Die Hauptstadt Wick mit 8512 E. und die Hafenstadt Thurso mit 3930 E. sind Hauptpunkte des Heringsfangs. Die Bevölkerung trägt in Physiognomie und Gebräuchen alle Zeichen normann. Ursprungs; nur im westl. Teile wird gälisch gesprochen. C. ist im Parlament durch einen Abgeordneten vertreten.

Caivāno, Stadt im Kreis Casoria der ital. Provinz Neapel, 7 km im NNO. von Neapel, hat (1881) 10836, als Gemeinde 11511 E., Anbau von Getreide, Hanf, Obst, Wein und Oliven und lebhaften Handel.

Cajabamba (spr. kacha-), s. Riobamba.

Cajalīth, künstliche Steinmasse aus Magnesiacement, wird zu Tischplatten verwendet.

Cajamarca, Caxamarca (spr. kacha-; in der Quechuasprache heißt casac marca Hochebene des Frostes). 1) Departamento der südamerik. Republik Peru, östlich vom Marañon und Depart. Amazonas begrenzt, nördlich mit Ecuador, westlich mit den Depart. Piura, Lambayeque und Libertad zusammenstoßend, wurde 1854 aus einem Teile des Depart. Libertad gebildet, enthält 30525 qkm mit (1876) 213391 E. Es wird fast gänzlich von den Gebirgen und Hochebenen der Cordilleren erfüllt; man baut Weizen, Kartoffeln, Mais und Tabak. Der Viehstand betrug 160000 Schafe, 100000 Rinder, 50000 Pferde; erzeugt wurden 3,5 Mill. kg Wolle. Die mineralischen Schätze sind noch unberührt. - 2) Hauptstadt des Departamento C., liegt 135 km vom Ocean entfernt, durch Bahn mit Pacasmayu verbunden, in 2860 m Höhe, auf der Ostseite der Westcordillere, an einem Nebenflusse des Amazonas. Die Temperatur ist nie unter 0° und nie über 20° C. Die Stadt ist regelmäßig angelegt, hat (1889) 12000 E., breite Straßen, eine schöne Hauptkirche, die Kirche von San Antonio, beide mit unvollendeten Türmen, ein Nonnenkloster, ein Colegio, Ruinen des Palastes des Kaziken Astopilco, in welchem man noch unlängst das kleine Gemach zeigte, in dem Pizarro den Inka Atahualpa gefangen hielt. C. liefert sehr gute Stahlarbeiten, Waffen, Pferdegebisse, Woll- und Baumwollstoffe sowie Strohhüte. In der Nähe finden sich Reste altperuan. Bauwerke; so 5 km östlich die berühmten, noch heute besuchten Inkabäder. Das schwefelhaltige Wasser (54° C.) kommt aus einem 4 m im Durchmesser haltenden Trichter, in den der Sage nach die Indianer Atahualpas goldenen Thron versenkten.

Cajānus Spr., Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen (s. d.), Abteilung der Papilionaceen, mit nur einer in Ostindien einheimischen

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