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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Harpers-Ferry; Harpidae; Harpignies; Harpokrates; Harpokration; Harpune; Harpyia; Harpyie; Harpyie (heraldisch); Harpyien; Harr.; Harra; Harrach

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Harpers-Ferry – Harrach (Adelsgeschlecht)

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Harper and Brothers'

mern), die «Half-Hour Series», die «Handy Series», und besonders die Zeitschriften: «Harper’s New Monthly Magazine» (1850 fg.), «Harper’s Weekly» (1857 fg.), «Harper’s Bazar» (1868 fg.) und «Harper’s Young People» (1879 fg.).

Harpers-Ferry, Städtchen im County Jefferson des amerik. Staates Westvirginien, an der Mündung des Shenandoah in den Potomac herrlich inmitten der Blue Ridge gelegen, mit etwa 800 E., enthielt bis zum Bürgerkriege ein bedeutendes Arsenal und Waffenfabriken. John Brown (s.d.) suchte sich ihrer 1859 zu bemächtigen. Während des Bürgerkrieges bildete H. häufig den Streitpunkt beider Parteien.

Harpĭdae, s. Harfenschnecken.

Harpignies (spr.arpinnjih), Henri, franz. Maler, geb. 1819 zu Valenciennes, war Schüler von Achard in Paris und ging später nach Italien. Er gilt seit Daubignys Tode für den bedeutendsten Landschaftsmaler der franz. Schule. Für seine Landschaften wählt er die Motive aus den Gebieten des Allier und der Yonne und bevorzugt dabei einsame, wolkige Gegenden, auf welchen die kräftig gemalten Bäume die Hauptträger der Stimmung sind. Erwähnenswert sind: Campagnalandschaft bei Abendstimmung (1866), Die Wolfsgrube am Allier (1873), Thal der Aumance (1875), Aufgehender Mond (1884), Sturm im Var (1888, alle im Luxembourg zu Paris), Ufer der Loire (1885), Die Seealpen (1889), Die Ufer der Sarthe bei Alençon (1892).

Harpokrătes, s. Horus.

Harpokratĭon, Valerius, ein alezandrinischer Grammatiker, der wahrscheinlich im 2. Jahrh. n. Chr. lebte, verfaßte ein für das Verständnis der attischen Gerichtssprache sowie das attische Staats- und Gerichtswesen selbst überaus brauchbares Wörterbuch zu den zehn attischen Rednern, «Lexicon decem oratorum graecorum», das am besten von J. Bekker (Berl. 1833) und W. Dindorf (2 Bde., Oxf. 1853) herausgegeben wurde. – Vgl. Boysen, De Harpocrationis lexici fontibus (Kiel 1876).

Harpsichord (spr. -kohrd), in England gebräuchlicher Name des Clavicembalo (s. d.).


Textfigur:

Harpune, das beim Walfischfange gebrauchte, wie ein Pfeil gestaltete, vorn mit Widerhaken versehene, 60-90 cm lange Eisen, an dessen hinterm Ende sich als Handgriff ein 1,2 bis 1,5 m langer Schaft und daneben in einem Ringe die Walfischleine befindet (s. beistehende Figur). Der Harpunierer bedient sich dieses Speers zum Anschießen des Walfisches; kleinere H. werden zur Jagd auf Delphine benutzt. In neuerer Zeit werden von den Walfischfängern sehr häufig die H. aus eigens dafür konstruierten kleinen Geschützen geschossen. Der Harpunierer gehört zu den Unteroffizieren des Schiffs, und von seiner Geschicklichteit hängt hauptsächlich der Erfolg der Jagd ab. Da der Walfisch schlecht hört, aber sehr gut sieht, kommt es darauf an, sich ihm mit dem Boot stets von hinten zu nähern und ihn vom Schwanzende aus zu harpunieren.

Harpyĭa, s. Gabelschwanz.

Harpyĭe (Thrasaëtus harpyia L.; s. Tafel: Adler I, Fig. 1), ein südamerik. zur Familie der Adler (s. d.) gehöriger Raubvogel von 1 m Länge, ↔ wovon 34 cm auf den Schwanz entfallen. Der Schnabel und die Fänge sind ungewöhnlich kräftig, auf dem Hinterkopf bilden die Federn eine aufrichtbare Haube. In der Farbe der Oberseite herrscht Schieferschwarz vor, die Unterseite ist auf Brust und Bauch weiß mit schwarzen Flecken. Die Gattung hat nur diese einzige Art. In europ. Tiergärten ist er ein seltener Gast, für den 700 M. und mehr gezahlt werden. Doch ist es noch nicht gelungen, ihn längere Zeit am Leben zu erhalten.

Harpyĭe (heraldisch), s. Jungfrauenadler.


Textfigur:

Harpyĭen, mythische Wesen von räuberischer Natur, ursprünglich wohl Personifikationen stürmischer Winde oder der Sturmwolken. In der Ilias, wo die Harpyie Podarge dem Zephyros die windschnellen Rosse Achills gebiert, heißt es von ihnen, daß sie Sterbliche zu den Erinyen entraffen. Nach Hesiod, bei dem sie Aello und Okypete heißen, sind sie Töchter des Thaumas und der Elektra, Schwestern der Iris, geflügelt und schneller als der Wind. Als grauenerregende Wesen erscheinen sie in der Geschichte des Phineus (s. d.). Virgil, bei dem die eine der H. Celäno heißt, versetzt ihre Wohnung auf die Strophadischen Inseln, bis wohin sie nach Apollodorus die Söhne des Boreas verfolgt hatten, in einer andern Stelle an den Eingang der Unterwelt. Vor dem Tode durch die Boreaden wurden sie durch die Bitten der Iris oder des Hermes, welcher ihnen als Windgott und Seelenführer nahe steht, bewahrt. Die H. sind gewöhnlich als geflügelte weibliche Wesen mit Vogelkrallen geschildert und dargestellt (s. vorstehende Figur). So erscheinen sie in Reliefs an einem lykischen Grabdenkmal, dem sog. Harpyienmonument von Xanthos im Britischen Museum; hier tragen sie Kindern ähnliche Wesen, die wahrscheinlich Seelen oder Schatten Verstorbener darstellen, in den Armen.

Harr., bei naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für Moses Harris (Entomolog).

Harra oder Harrah, Wüste in Syrien, an der Ostseite des Gebirges Hauran, vier Tagereisen im SO. von Damaskus. Der Boden ist völlig mit basaltischen Blöcken bedeckt, von denen viele grob eingetragene den himjaritischen Inschriften ähnliche Zeichen enthalten. Das Wort H. bezeichnet im Arabischen jeden mit Schlacken bedeckten Landstrich.

Harrach, altes böhm. Adelsgeschlecht, welches 1550 und 1552 den Freiherrenstand, 1559 das Erblandstallmeisteramt in Osterreich ob der Enns, 1624 dasselbe auch unter der Enns sowie 1627 den Reichsgrafenstand erlangte und 1752 Sitz auf der schwäb. Grafenbank erhielt, weshalb ihm auch durch Beschluß des Deutschen Bundes vom 12. März 1829 der Titel Erlaucht zuerkannt worden ist. – Während

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 833.