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Kehrichtwagen – Keil (Heinrich Gottfr. Theod.)
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kehrichtofen'
Handel gebracht. Der große Gehalt an aufgeschlossener Kieselsäure giebt dem Mörtel gute hydraulische Eigenschaften. Der feine aus den Feuerzügen c
kommende Staub wird, mit Carbolsäure gemischt, als Desinfektionsmittel in den Handel gebracht. Alle Maschinen zum Zerkleinern und Mischen dieser Stoffe
werden durch den vorerwähnten Dampfkessel getrieben. Ein solcher Ofen mit acht Zellen verbrennt bei ununterbrochenem Betrieb jährlich etwa 14400 t (à
1000 kg) Kehricht. – Vgl. Zeitschrift des Architekten- und Ingenieurvereins in Hannover (Hannov. 1890).
Kehrrad, im Maschinenbau eine Art Wendegetriebe (s. d.); ferner ein zur Förderung benutztes Wasserrad (s.
Bergbau, Bd. 2, S. 760 b).
Kehrsalz, das unreine, zusammengekehrte Salz der Salinen, wird entweder gereinigt oder als Gewerbe- und Viehsalz verwertet.
Kei, Großer Kai oder Großer Fluß, in Afrika, an der
Westgrenze des eigentlichen Kaffernlandes (Britisch-Kaffraria oder Transkeidistrikt), entspringt in den Stormbergen, nimmt von links den Indwe auf, hat
gewundenen, nach Regen sturzbachähnlichen, 280 km langen Lauf und mündet nördlich vom Kap Morgan.
Keiat oder Tikul (engl. kyat oder
ticul), birmanische Geldeinheit und Gewichtsgröße, meist ungenau als Tikal
bezeichnet. Sowohl im Münzwesen als auch beim Handels- und Edelmetallgewicht hat der K. eine Schwere von 255½ engl. Troygrän =
16,5561 g. Der Feinsilbergehalt ist 16 g = 1,5 brit.-ostind. Rupien (= 2 M.). Geprägt ist der K.
erst seit 1861. Beim Handelsgewicht ist der K. der 100. Teil des Wiß (vis,
viss) oder Pektha (paiktha), sodaß das Wiß
eine Schwere von 3,65 Pfd. engl. Handelsgewicht oder 1,6556 kg hat.
Keighley (spr. kihslě [kihlě]), Municipalborough in der engl. Grafschaft York, im West-Riding, 15 km im NW.
von Bradford, unweit der Aire, in deren tiefem Thale, hat (1891) 30811 E., gegen 25247 im J. 1881, Lateinschule; Fabrikation von Worstedzeugen,
Baumwollstoffen und Papier; Maschinenbau, hauptsächlich Webstühle, Näh- und Waschmaschinen.
Kei-Inseln, kleine Inselgruppe im östl. Teile der Bandasee, südlich von Neuguinea und westlich von dem Aru-Archipel, zwischen 5
und 6° südl. Br. und etwa unter 133° östl. L., besteht aus den höher sich erbebenden Inseln Groß-Kei (Nuhujund) und Klein-Kei (Nuhuroa) sowie aus einer
Anzahl niedrigerer Inseln von zusammen 1211 qkm, nach anderer Messung 1650 qkm, mit 17–20 000 E., Papua und Alfuren, zu denen sich malaiische und
bugische Einwanderer sowie solche von Amboina und andern Inseln gesellen. Etwa ein Drittel bekennt sich zum Islam. Die größere Insel ist vulkanisch und
trägt ein 600–900 m hohes Gebirge, die kleinere besteht aus Korallenfels. Heftige Erdbeben sind häufig. Gute Ankerplätze sind auf Groß-Kei, Dula, Dula-Laut.
Der Archipel gehört zur niederländ. Residentschaft ↔ Amboina der Molukken. Die K. sind reich an Holz (Teakbäumen), das zum Bootsbau
verwandt wird.
Keil, ein aus widerstandsfähigem Material, meist Eisen oder Stahl, hergestelltes dreiseitiges Prisma, von dessen drei Kanten die
eine, die Schneide, zum Eindringen in ein zu zerteilendes Werkstück bestimmt ist, während die gegenüberliegende
Fläche, der Rücken, zur Aufnahme von Schlägen dient, wenn nicht ein gleichmäßiger Druck, der oft an einem Stiel
angreift, die Vorwärtsbewegung bewirken soll. Der K. ist als Grundform aller Schneidwerkzeuge anzusehen; Äxte und Messer, Scheren, Sägen, Hobel und
Schaber, Bohrer und Fräser u.s.w. ergeben sich aus den verschiedenen Bewegungsarten eines geschärften K.
Als Maschinenelement dient der K. zur Verbindung von Konstruktionsteilen, z. B. von Achsen oder Wellen mit Rädern
oder Riemenscheiben, oder zur Erzielung langsamer, genauer oder große Kraft erzeugender Bewegungen. Im erstern Fall, als Verbindungskeil, hat er keine
Schneide und nur wenig Anzug; seine Form ist je nach der Gestalt und der Beanspruchung der zu verbindenden Konstruktionsteile verschieden, und die
beiderseitige Befestigung erfolgt mittels Vertiefungen (Keilnuten) in den betreffenden Teilen. Als Bewegungsorgan wird
der K., der dann als schiefe Ebene wirkt, z. B. bei Lagern zum Nachstellen derselben, bei Prägepressen zum Einstellen der Druckplatte, bei Ölsamenpressen zur
Erzeugung des Druckes angewendet. Die bei Befestigungskeilen zum Herausziehen angebrachten Vorsprünge (Keilnasen)
werden, wenn die K. an bewegten Teilen (Wellen) angebracht sind, gegen Unglücksfälle mit Blechhüllen verdeckt. Bei Befestigungs- und Stellkeilen wird ein
Lockern durch eine sog. Keilsicherung verhindert, die am einfachsten durch einen quer durch den K. gesteckten Stift
(Splint) gebildet wird.
Keil, Ernst, Buchhändler, geb. 10. Dez. 1810 in Langensalza, besuchte das Gymnasium in Mühlhausen, erlernte
den Buchhandel und redigierte schon als Gehilfe in Leipzig die Zeitschrift «Unser Planet» (später «Wandelstern»). Auch veröffentlichte er Novellen u. d. T.
«Melancholie» (Bautzen 1845). Im J. 1845 begründete er eine Verlagsbuchhandlung in Leipzig und gab die Monats-, später Wochenschrift «Leuchtturm»
(1846–51) heraus, die wegen ihrer liberalen Tendenz unterdrückt wurde. Ein Preßprozeß brachte K. im April 1851 auf neun Monate ins Gefängnis in
Hubertusburg. Hier faßte er die Idee zur «Gartenlaube» (s. d.), die dann K.s erfolgreichstes Unternehmen wurde.
Außerdem erschienen in seinem Verlag: der «Dorfbarbier», Bocks «Buch vom gesunden und kranken Menschen», Herm. Schmids Erzählungen aus den bayr.
Bergen, Romane von E. Marlitt, E. Werner, W. Heimburg, Schriften von Schulze-Delitzsch, Gedichtsammlungen u. a. Nach K.s Tode (23. März 1878) wurde das
Geschäft Ende 1883 an Adolf und Paul Kröner in Stuttgart verkauft, die es unter
der Firma Ernst Keils Nachfolger in Leipzig fortführen. Die «Gartenlaube» hat unter ihrer Leitung einen neuen
Aufschwung genommen. Dazu traten der «Gartenlaube-Kalender» (1886 fg.) und illustr. Ausgaben der Werke der schon genannten Romanschriftstellerinnen.
1888 trat Alfred Kröner als Teilhaber in die Firma. (S. Kröner, Adolf.)
Keil, Heinrich Gottfr. Theod., Philolog, geb. 25. Mai 1822 in Gressow bei Wismar, machte seine
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 281.
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