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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Konchylien - Kondensationswasserableiter

Newton brauchte die K. zur geometr. Auflösung der Gleichungen des dritten und vierten Grades, weil dieselbe in Beziehung auf ihre Konstruktion nach dem Kreise die einfachste von allen krummen Linien ist. Auch brauchte man diese Linie zur Verjüngung der Säulenschäfte, was zuerst von Vignola geschah, und zur Messung des Inhalts der Fässer, indem man annahm, daß die Faßdauben nach dieser Linie gekrümmt seien.

Konchylĭen, s. Weichtiere.

Konchyliolŏgie (grch.), derjenige Teil der Naturgeschichte der Weichtiere, welcher allein die Schalen oder Gehäuse dieser Tiere zum Gegenstande der Betrachtung hat, während man die Anatomie und Physiologie der Tiere als Malakologie bezeichnet. Häufig werden beide Ausdrücke gleichbedeutend genommen.

Koncínn (lat.), ebenmäßig und gefällig zusammengefügt, besonders in Bezug auf den Satzbau.

Koncīs (lat.), kurzgefaßt, bündig.

Kondemnation (lat.), Verurteilung. K. eines Schiffs ist im Seehandelsrecht die Autorisation zur Vornahme des öffentlichen Verkaufs des Schiffs, im Seekriegsrecht das von einem Prisengericht (s. d.) abgegebene Urteil, wodurch ein genommenes feindliches Kauffahrteischiff als gute Prise, d. h. als nach völkerrechtlichen Grundsätzen wohlerworben erklärt wird.

Kondemnieren (lat.), verurteilen.

Kondensation (lat.), im allgemeinen die Verdichtung oder Zusammendrängung der Materie in ein kleineres Volumen; im engern Sinne die Verdichtung von Dämpfen und Gasen zu tropfbaren Flüssigkeiten durch Druck oder Abkühlung oder beides (s. Dampf, Koercibel). über K. bei Dampfmaschinen s. Kondensator.

Kondensationselektroskop, s. Leidener Flasche.

Kondensationsflasche, soviel wie Leidener Flasche (s. d.).

Kondensationshygrometer, ein Hygrometer (s. d.), das in seiner einfachsten Form aus einem fingerhutartigen dünnwandigen Silbergefäß mit gut polierter Oberfläche besteht. Man gießt in das Gefäß Äther, senkt ein Thermometer in diesen und bläst mittels eines einfachen Handgebläses Luft durch den Äther. Bei dem hierdurch bewirkten raschen Verdampfen des Äthers kühlt sich die ganze Vorrichtung ab mit einer Geschwindigkeit, die man durch die Stärke des Luftstroms regulieren kann. Sowie die Temperatur bis zum Taupunkt (s. d.) gesunken ist, beschlägt sich das Gefäß. Bei einiger Übung kann man diesen Beschlag rasch erkennen und so die Lage des Taupunktes direkt ermitteln. Die Einrichtung wird Döbereiner und Regnault zugeschrieben. Hierher gehört das Daniellsche Hygrometer, ein vorzüglicher Demonstrationsapparat, aber kein Meßinstrument.

Kondensationsmaschine, im Gegensatz zur Auspuffmaschine (s. d.) eine Dampfmaschine, bei welcher der Dampf, nachdem er Arbeit geleistet hat, durch eine Kondensationsvorrichtung (s. Kondensator) verdichtet wird.

Kondensationstopf, s. Kondensationswasserableiter.

Kondensationswasserableiter (Dampfentwässerungsapparat), soviel wie Dampfsparapparat (s. d.). Man unterscheidet zwei Anordnungen, deren erste durch den in nachstehender Fig. 1 dargestellten Kusenbergschen K. zur Anschauung gebracht ist. Derselbe besteht in seinen

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Hauptteilen aus zwei gekrümmten Röhren a und b, welche durch das Verbindungsstück c miteinander kommunizieren; durch eine starre Eisenstange s und eine Gegenplatte p werden a und b in ihrer Lage erhalten. Tritt bei d der Dampf ein und bei d1 aus, so wird zunächst die in dem Apparat enthaltene Luft durch ein Ventil e entweichen. Infolge der gleichzeitig eintretenden Erwärmung der Röhren streben diese sich auszudehnen; da sie aber an der Verlängerung durch die Platte p gehindert sind, erleiden sie eine derartige Ausbiegung, daß das entsprechend angeordnete Ventil e geschlossen wird. Sobald sich eine

^[Abb.: Fig. 1.]

genügende Menge Kondensationswasser im Apparat gesammelt hat, werden die Röhren abgekühlt, ziehen sich infolgedessen wieder zusammen und öffnen so das Ventil e, durch welches der Dampfdruck das vorhandene Kondensationswasser austreibt. Der Dampf füllt alsdann wieder die Rohre, dehnt dieselben aus und das Ventil schließt sich wieder, bis durch eine weitere Wasseransammlung das gleiche Spiel veranlaßt wird. Diese Apparate funktionieren indes nur bei sehr exakter Ausführung richtig.

Häufiger findet der in nachstehender Fig. 2 dargestellte sog. Kondensationstopf Anwendung, bei dem die Stellung eines durch das Kondensationswasser selbst in Thätigkeit gesetzten Organs (eines Schwimmers) den Wasserabfluß reguliert. An den Stutzen a wird das Dampfleitungsrohr angeschraubt. Das hier eintretende Kondensationswasser sammelt sich in dem Raum außerhalb des in C enthaltenen kupfernen Schwimmtopfes c an.

^[Abb.: Fig. 2.]

Durch den Druck dieses Wassers wird letzterer so nach oben gedrückt, daß ein Plattenventil v geschlossen erhalten wird. Nimmt die Menge des Kondensationswassers zu, so wird sich auch Wasser über den Rand in den Schwimmtopf ergießen; dieser wird dadurch schwerer, senkt sich und öffnet das Ventil v, dem Wasser freien Eintritt in das in ihn hineinragende Steigrohr d gestattend. Durch den im Apparat herrschenden Druck wird das Wasser durch dieses Rohr und eine bei b anzufügende Rohrleitung auf eine nach Maßgabe der Dampfspannung bestimmte Höhe gedrückt. Nach Entleerung des Topfes hebt sich der Schwimmtopf wieder und schließt das Ventil v, und es wiederholt sich dieses Spiel des Apparats in bestimmten Intervallen. Das sauber gedrehte, zugleich als Führung des Schwimmtopfes dienende Steigrohr d

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