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Ladislaw – Ladronen
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Ladislaus'
L. III. (1204–5) folgte 3 J. alt seinem Vater Emerich auf dem Thron, wurde aber von seinem Vormunde Andreas II.,
dem Bruder seines Vaters, verdrängt und von seiner Mutter nach Wien gebracht, wo er 7. Mai 1205 starb.
L. IV. (1272–90), geb. 1262, folgte seinem Vater Stephan V.; er unterstützte Rudolf von Habsburg in dem Kriege
gegen Ottokar von Böhmen. Unter ihm hatte Ungarn vielfach durch innere Kämpfe und Kriege mit den Kumanen zu leiden. L. selbst wurde 1290 von
einem Angehörigen dieses Volks erschlagen.
L. V., Posthumus, König von Böhmen und Ungarn und Herzog von Osterreich, geb. 22. Febr. 1440 in Komorn, vier
Monate nach dem Tode seines Vaters, des deutschen Königs Albrecht II., wurde von seiner Mutter
Elisabeth (s. d.), der Tochter des Kaisers Sigismund, die ihn bald nach seiner
Geburt zum König von Ungarn hatte krönen lassen, nach Österreich zu dem Kaiser Friedrich III. gebracht, weil eine Gegenpartei Wladislaw III. von Polen
zum König gewählt hatte. Nach dessen Tod (1444) wurde L. jedoch allgemein als König anerkannt; Johann Hunyady übernahm für ihn die Regentschaft
und suchte Friedrich 1446 durch einen Einfall in Osterreich zu zwingen, ihm L. auszuliefern. Erst 1452 mußte Friedrich seine Vormundschaft über L.
niederlegen, worauf dieser sich nach Ungarn begab, um die Regierung zu übernehmen. In Böhmen hatte indessen Georg Podiebrad die Gewalt an sich
gerissen, und L. sah sich gezwungen, ihn als Reichsverweser zu bestätigen, obgleich er den Utraquisten abgeneigt war. In Ungarn wurde seine
Regierung durch beständige Einfälle der Türken beunruhigt. Er starb bereits 23. Nov. 1457 in Prag.
Ladismith, Bezirk in der südwestl. Provinz der Kapkolonie, nördlich durch die Zwarteberge und östlich von dem Flusse Gouritz
begrenzt, im Binnenland, hat 3253 qkm, (1891) 6706 E., darunter 3653 Weiße, und Weinbau. Der Hauptort L. hat 596 E.
Ladmirault (spr. lammiroh), Louis René Paul de, franz. General, geb. 17. Febr. 1808 zu Montmorillon
bei Vienne (Rhône), trat 1829 in die Militärschule von St. Cyr und ging 1831 als Unterlieutenant nach Algier, wo er sich zum Divisionsgeneral aufschwang.
1852 erhielt er eine Division der Armee von Paris und zeichnete sich 1859 bei Melegnano und bei Solferino aus. Im Deutsch-Französischen Kriege führte
er 1870 das 4. Korps der Rheinarmee, kämpfte bei Metz und that sich 18. Aug. bei Amanvillers und 31. Aug. durch Erstürmung des Dorfes Servigny
hervor. Durch die Kapitulation von Metz geriet L. in Kriegsgefangenschaft, übernahm danach 6. April 1871 den Befehl über das 1. Korps der Armee von
Versailles, drang 22. Mai in Paris ein und nahm tags darauf die Höhen des Montmartre. L. wurde 1. Juli 1871 zum Militärgouverneur von Paris ernannt und
trat 1878 aus dem aktiven Dienst. 1876–91 gehörte er dem Senat an, wo er sich zur Rechten hielt. Er schrieb
«Bases d'un projet pour le recrutement de l'armée de terre» (Par. 1871).
Ladò, Ort im Sudan, Hauptstadt der frühern ägypt. Äquatorialprovinz (s. d.), am Weißen Nil,
unter 5° nördl. Br., wurde 1875 von Gordon statt des verlassenen Gondokoro gegründet.
Ladŏgasee, der größte Landsee Europas, im nordwestl. Rußland, zwischen den Gouvernements
Petersburg, Olonez und dem Großfürstentum Finland, 5 m über dem Niveau des Finnischen ↔ Meerbusens, ist von N. nach S.
215,5, von O. nach W. 165,4 km lang und hat 944,1 km
Umfang und 18121 qkm Flächenraum, wovon 433 qkm auf Inseln kommen. Die Tiefe ist im südl. und mittlern Teil gering, im nördlichen 130–140,
stellenweise 260 m. Die Ufer sind niedrig, nur im NW. Felsig. Von den Inseln sind die wichtigsten Harskian-saari, Mantschin-saari, Lungula, Walaam,
Konewez. Das Wasser ist trübe und sehr kalt, aber reich an Fischen. Auch finden sich Robben. Der L. nimmt auf die Abflüsse des Saimasees (den
Wuoren), des Onega- (den Swir) und des Ilmensees (den Wolchow), den Sjaß und noch 70 andere Quellenflüsse, hat aber nur einen Abfluß, die Newa im
SW. Im Sommer gehen Dampfschiffe von Petersburg durch die Newa über den L. nach Serdobol. Im allgemeinen wird die Schiffahrt sehr erschwert durch
Untiefen, Klippen, Sandbänke, häufige Wirbelwinde. Zur Erleichterung sind am südl. und südöstl. Ufer Kanäle angelegt worden:
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1) Der Kanal Peters des Großen (bis 1866 Ladogakanal genannt; von
Schlüsselburg bis zur Mündung des Wolchow, 1718–31 erbaut, 110 km lang, 25 m breit).
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2) Nördlich davon zur Verstärkung des vorigen der Neue Ladogakanal, auch
Kanal Alexanders II. genannt (1861–66 erbaut).
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3) Der Sjassische Kanal (von der Mündung des Wolchow bis zur Mündung des Sjaß; 1764–1802 erbaut).
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4) Parallel dem letztern der Kanal der Kaiserin Maria Feodorowna (1883).
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5) Der Swirkanal (s. Swir).
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6) Parallel dem letztern der Kanal Alexanders III.
Sie stellen die Verbindung mit Petersburg, dem Onegasee, der Wolga und der Dwina her.
La Dominica, Insel, s. Hiwaoa.
La Dominique (spr. -nik), der franz. Name der Antilleninsel
Dominica (s. d.).
Ladon, heute Ruphiá, der bedeutendste Nebenfluß des Alpheus im Peloponnes,
entspringt im nördl. Arkadien als unterirdischer Abfluß des Phoniasees und mündet im Hügelland von Elis.
Ladon, ein hundertköpfiger Drache, der als Sohn der Gaia oder des Phorkys und der Keto oder des
Typhon und der Echidna bezeichnet wurde und den Garten mit den goldenen Äpfeln der Hesperiden (s. d.) bewachte. Er wurde von
Herakles erschlagen, als dieser auf Befehl des Eurystheus die Äpfel holte, und von Hera unter die Sterne versetzt.
Ladritscher Brücke, Brücke über die Eisack, unweit der Franzensfeste (s. d.), im Gerichtsbezirk Sterzing
der österr. Bezirkshauptmannschaft Brixen in Tirol, ist bekannt durch den Sieg der Tiroler unter Haspinger über die Franzosen und Sachsen unter
Lefebvre (4. und 5. Aug. 1809).
Ladrōnen oder Diebsinseln, span. Inselgruppe im Großen Ocean, zwischen 144 und
146° östl. L. und 13–21° nördl. Br., zerfallen in eine südl. und eine nördl. Hälfte. Zu der südlichen gehören Guam (s. d.), die größte,
Rota (Sarpan) und Seypan. Die zehn nördl. Inseln (Gani) sind sämtlich unbewohnt und meist noch thätige Vulkane. Der Flächeninhalt beträgt 1140 qkm
mit (1887) 10172 E. Das Klima ist kühler als auf den Philippinen. Gräber und Ruinen, namentlich auf Tinian, sprechen noch jetzt für eine ehemalige
kultiviertere Bevölkerung. Die Eingeborenen, Chamorro genannt, haben große Ähnlichkeit mit den Tagalen der
Philippinen und sind jetzt, nach der gewaltsamen Christianisierung, die Empörungen zur Folge hatte, und anhaltender Mißregierung durch
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 882.