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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Lougen; Lough; Loughborough; Loughrea; Louhans; Louis; Louisbourg; Louisdor; Louise; Louisiadenarchipel; Louisiāna

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Lougen - Louisiana.

Eisenbahnen von Tours nach Sables d'Olonne und von Saumur nach Poitiers, hat 3 alte Kirchen, Reste eines festen Schlosses und einer Schanzmauer, (1881) 4039 Einw., Fabrikation von Spitzen und Posamentierwaren, Weinbau und Weinhandel (geschätzter weißer Wein) und ein Kommunalcollège. In dem Vertrag von L. (4. Mai 1616) wurden den Hugenotten ihre Rechte bestätigt.

Lougen, Fluß, s. Laagen.

Lough, s. Loch.

Loughborough (spr. löffböro), Stadt in Leicestershire (England), am schiffbaren Soar, 17 km unterhalb Leicester, mit (1881) 14,803 Einw., ist einer der Hauptsitze für Strumpfwirkerei und Spitzengrundfabrikation, hat auch eine Glockengießerei und Bau von Lokomotiven.

Loughrea (spr. logg-réh), Stadt in der irischen Grafschaft Galway, Sitz des katholischen Bischofs von Clonfert, mit bischöflichem College (St. Brendan's), Besserungsanstalt und (1881) 3159 Einw.

Louhans (spr. lu-āng), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Saône-et-Loire, an der Seille, Kreuzungspunkt der Eisenbahnen von Dijon nach St.-Amour und von Châlon nach Lons le Saunier, hat eine hübsche Kirche aus dem 15. Jahrh., ein Kommunalcollège, ein Handelsgericht, (1881) 3493 Einw., Lohmühlen und Gerberei und bildet ein wichtiges Handelsentrepot für Getreide, Mehl, Vieh etc.

Louis (franz., spr. lūi), s. v. w. Ludwig; in Berlin aufgekommene Bezeichnung für die Zuhälter und Beschützer öffentlicher Dirnen (in Wien Strizzi, in Paris Arthur genannt).

Louisbourg, früher Hauptstadt der Insel Cape Breton (s. d.), 1713 erbaut, 1745 von den Engländern erobert und zerstört; jetzt unbedeutendes Fischerdorf.

Louisdor (franz. meist nur Louis), eine unter Ludwig XIII. 1640 zuerst geprägte franz. Goldmünze, welche auf dem Revers ursprünglich ein aus 4 oder 8 Lilien zusammengesetztes Kreuz, unter Ludwig XV. aber meist ovale und seit Ludwig XVI. eckige Schilde zeigte, weshalb man die Münzen der letzten beiden Könige auch Schildlouisdore nennt. Die Louisdore Ludwigs XVI., welche im Revers die Schilde mit den Lilien und den Ketten von Navarra führen, werden gewöhnlich als Louis neufs bezeichnet. Von allen diesen Sorten gibt es auch doppelte Stücke, Doubles louis oder Doublons. Die 4-, 6-, 8- und 10fachen Louisdore dagegen sind als Medaillen zu betrachten. Der einfache L. war anfangs ein Stück von 10 alten Livres; der L. Ludwigs XV. und Ludwigs XVI. galt 24 vormalige Livres tournois. Nach dem Münzgesetz vom 30. Okt. 1785 wurden aus der französischen Mark 22 Karat feinen Goldes 32 Stück (einfache) geprägt, wonach das Gewicht des Stücks 7,6485 g, die Feinheit 916⅔ Tausendteile, das Feingewicht 7,0111 g, der Wert 19,56 Mk. oder 24 franz. Goldfrank 15 Cent. ist. Seit 1795 traten mit der neuen Frankenwährung an die Stelle der frühern französischen Goldmünzen die 20- und 40-Frankstücke. In Deutschland nannte man unpassend L. die verschiedenen deutschen und dänischen Pistolen oder goldenen Fünfthalerstücke, wovon auch doppelte und halbe geschlagen wurden. In Bremen, wo Goldwährung herrschte, ohne daß man Goldmünzen prägte, bildeten sie das eigentliche Kurantgeld, und die einfachen Stücke galten daselbst 5 Thlr. bremisch. Den Namen L. gab man vorzüglich den nichtpreußischen Stücken. Seit Einführung der Reichswährung verschwinden die Louisdore aus dem Verkehr.

Louise, s. Luise.

Louisiadenarchipel (Massimsinseln), eine Kette bergiger Inseln, die eine Fortsetzung der schmalen Halbinsel des östlichen Neuguinea bilden, von dessen Ostkap sie ein von Moresby 1873 durchfahrener Kanal trennt. Die Gruppe besteht aus drei größern Inseln: St.-Aignan, Südostinsel u. Rossel, nebst 165 kleinern und hat ein Areal von 2200 qkm (40 QM.). Mit Ausschluß einiger Koralleneilande sind die Inseln hoch und bergig und mit üppiger Vegetation bedeckt, Neuguinea durchaus ähnlich. Schon Torres sah 1606 den Archipel; Bougainville, welcher ihn für einen Teil des östlichen Neuguinea hielt, gab ihm 1768 den Namen, doch erst Owen Stanley stellte 1849 seine Inselnatur fest. Man rechnet zuweilen die Kirviraiinseln (s. d.) und die Woodlarkinseln (s. d.) zum L.

Louisiāna (spr. lu-, abgekürzt La.), einer der Südstaaten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, liegt zwischen 29-33° nördl. Br. und 88° 41'-94° westl. L. v. Gr. und wird begrenzt im N. von den Staaten Arkansas und Mississippi, im O. vom Staat Mississippi, im S. von dem Golf von Mexiko, im W. von Texas (s. Karte "Vereinigte Staaten"). Das Land, mit einer Küstenlänge von 2080 km, ist im ganzen eben und übersteigt nirgends eine Meereshöhe von 60 m. Nahezu ein Viertel des ganzen Areals, das Küstengebiet, liegt nur 3¼ m hoch und wird durch die Springfluten und im Frühjahr durch die austretenden Flüsse überschwemmt. Die Mitte des Staats erfüllen weite Prärien; im N. und W. erhält die Landschaft durch niedrige Hügelreihen einen etwas weniger eintönigen Charakter. Das Ufergelände des Mississippi ist von Baton Rouge ab so niedrig, daß künstliche Dämme vor den Überschwemmungen schützen müssen; nach N. hin steigt es bis zu einer Höhe von 60 m (bei Natchez) an. Das südliche Tiefland ist Alluvialboden, in dem sich zahlreiche Süßwassermuscheln und Mastodontenknochen finden; im nördlichen Teile lagern unter dem Alluvium Tertiärbildungen der eocänen Periode, in beträchtlichen Mengen Braunkohlen und Salzquellen enthaltend. Die Bewässerungsverhältnisse von L. sind bei der bedeutenden Anzahl großer Flußläufe sehr günstig. Der Mississippi begleitet die Ostgrenze des Staats bis südlich von Natchez, tritt dann inden Staat ein und durchströmt ihn in südöstlicher Richtung bis zu seiner Mündung; 1336 km seines Laufs gehören dem Staat an. Schon da, wo er in das Land tritt, beginnt er Seitenarme auszusenden, so daß der ganze Südosten von L. bereits zu seinem Delta gehört. Die ganze nördliche Hälfte des Staats wird vom Red River bewässert, und die Vereinigung desselben mit dem Mississippi findet dort statt, wo dieser den Atchafalaya nach dem Golf entsendet. Der Sabine im W. und der Pearl River im O. sind die Grenzflüsse. Das Küstengebiet ist reich an Seen und Haffen (meist buchtenartigen Erweiterungen der Flüsse), deren bedeutendste Pontchartrain und Maurepas im SO., Chetimaches in der Mitte, Calcasieu- und Sabinesee im W. sind. Die Küste selbst ist reich an Buchten und Einschnitten, doch fehlt es an guten Häfen. Das Klima des Landes kann kaum als ein günstiges bezeichnet werden, denn während die Temperatur im Winter durch kalte. Nordwinde (die sogen. Northers) oft tief herabgedrückt wird, erreicht sie im Sommer eine fast unerträgliche Höhe und erzeugt in den ausgedehnten Sümpfen die gefährlichsten Miasmen, in deren Gefolge das gelbe Fieber fast regelmäßig in jedem Jahr auftritt. Bei New Orleans ist die mittlere Jahrestemperatur 21° C., die des Januars 12,6°, die des Juli 29° C. In den höher gelegenen Prärien sind Schnee