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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Port Foulke - Portland.

à l'histoire contemporaine" zu Hamburg (1836, 2 Bde.) nachgedruckt; auch erschien davon eine deutsche Übersetzung.

Port Foulke (spr. fuhk), Station des Polarforschers Hayers 1860-61, am Smithsund, 78° 18' nördl. Br. und 73° westl. L., mit auffällig mildem Klima (vgl. Nordpolarländer, S. 226).

Port Glasgow (spr. port glásgo), Stadt in Renfrewshire (Schottland), am Clyde, 30 km unterhalb Glasgows, wurde 1668 als Vorhafen Glasgows gegründet, hat aber seit der Vertiefung des Clyde sehr an Bedeutung verloren. P. hat große Docks, Schiffswerften, eine Zuckersiederei, Segeltuchfabriken und (1881) 13,224 Einw.

Port Hamilton, ein durch zwei größere Inseln (Kömundo und Kujukdo) und die kleine Observatoryinsel gebildeter, wohlgeschützter und geräumiger Hafen in der Nanhowgruppe an der Südküste von Korea, welche 1883 von England in Besitz genommen, aber bald darauf wieder aufgegeben wurde. Holz ist selten, aber gutes Trinkwasser reichlich. Der Hafen wurde 1845 von Belcher entdeckt und benannt.

Porthan, Heinrich Gabriel, finn. Geschichtschreiber, geb. 1739 zu Wütasaari (Gouvernement Tawastehus), wurde 1770 Bibliothekar und 1777 Professor der römischen Litteratur an der Universität zu Abo und starb daselbst 16. März 1804. Durch eine vielseitige litterarische Wirksamkeit hatte P. einen großen Einfluß auf die Ausbildung der finnischen Nationallitteratur. Er war die Seele und der Hauptredakteur der ersten periodischen Zeitschrift Finnlands: "Tidningar utgifna of ett sállskáp" (Abo 1771 u. ff.). Seine mit scharfsinnigen kritischen Anmerkungen versehene Ausgabe von P. Juustens "Chronicon episcoporum Finlandensium" (Abo 1784-99) bildet die Grundlage der Geschichte Finnlands im Mittelalter, wie er anderseits durch seine Arbeiten und Sammlungen zur finnischen Sprache und Volksdichtung Begründer der finnischen Sprachforschung wurde. Seine "Opera selecta" wurden von der Finnischen Litteraturgesellschaft herausgegeben (Helsingf. 1859-1874, 5 Bde.). Porthans Erzstatue (von Miller in München gegossen) wurde 1864 zu Abo enthüllt.

Port Henri, Stadt, s. Port au Prince.

Porthesĭa, s. Goldaster.

Port Hope (spr. hohp), Stadt in der britisch-nordamerikan. Provinz Ontario, malerisch am nördlichen Ufer des Ontariosees gelegen, mit sicherm, aber seichtem Hafen und (1881) 5584 Einw.

Port Hudson (spr. hödds'n), Dorf im nordamerikan. Staat Louisiana, am Mississippifluß, von den Konföderierten befestigt und 9. Juli 1863, nach dem Fall von Vicksburg, den Unionstruppen übergeben.

Port Huron (spr. juhron), Stadt im nordamerikan. Staat Michigan, am Südende des Huronsees, mit Sägemühlen, lebhaftem Handel u. (1885) 10,390 Einw. Die Ausfuhr (1885: 7,287,083 Dollar) besteht aus Weizen und Weizenmehl, Baumwolle, Vieh etc.

Portici (spr. pórtitschi), Stadt in der ital. Provinz Neapel, am Golf von Neapel, am Fuß des Vesuvs und an der Eisenbahn Neapel-Salerno, hat einen großen, 1738 von Karl III. erbauten königlichen Palast (jetzt landwirtschaftliche Schule) mit Gemälden, Mosaikfußböden und ausgedehnten Gartenanlagen, ein kleines Fort (Granatello) mit herrlicher Aussicht auf das Meer und den Vesuv, zahlreiche Villen, Seebäder, einen kleinen Hafen, starke Fischerei, Seidenzucht, Bandfabrikation und (1881) 12,272 Einw.

Portier (franz., spr. -tjeh), Pförtner, Thürhüter in Gasthöfen; auf Bahnhöfen Gepäckbewahrer.

Portière (franz., spr. portjähre), Pförtnerin; Kutschenschlag; Thürvorhang.

Portiert sein (sich portieren, franz.), für jemand, für etwas Vorliebe hegen.

Portĭkus (lat.), Säulengang, -Halle (s. Halle).

Portĭo gratiālis (lat.), Gnadengehalt.

Portĭo legitĭma (lat.), Pflichtteil (s. d.).

Portion (lat.), abgemessener Teil, besonders von Speisen etc. Kanonische P. (Portio canonica), das Einkommen eines Kanonikus aus den Einkünften des Stifts sowie der Anteil von hinterlassenen Einkünften eines Geistlichen, den der Prälat oder Bischof empfängt. Statutarische P. (P. statutaria), s. Güterrecht der Ehegatten, S. 948.

Portiŭnkula-Ablaß wird beim Einweihungsfest (2. Aug.) der Kirche der Madonna degli Angeli (Unsrer Lieben Frau von den Engeln) oder der Portiunkula-Kirche bei Assisi, die 1569 über dem Bethaus des heil. Franziskus (Portiunkula, wovon ihr Name) errichtet wurde, gespendet. Nach der Legende soll nämlich der heil. Franziskus von Christus erbeten haben, daß allen, die in dieser Kirche beichten würden, die Vergebung ihrer Sünden zu teil werden möchte, und Christus soll dies gewährt haben. Es wurde dieser "Ablaß des heil. Franziskus", welcher zum Unterschied von allen andern Ablässen auch dann in Kraft bleibt, wenn ein päpstliches Jubiläum (s. Jubeljahr) beginnt, anfangs nur denen erteilt, welche vom 1. Aug. abends bis zum nächstfolgenden Abend in der Portiunkula-Kirche beichteten. Später wurde er jedoch von Innocenz XII. auf alle Tage des Jahrs und vom Papst Gregor XV. auf alle Klöster der Franziskaner (s. d.) ausgedehnt. 1847 hatte die Kongregation der Ablässe entschieden, daß man, so oft als man die Schwelle der Portiunkula-Kirche oder einer andern Kirche oder Kapelle des Franziskanerordens überschreiten den P. gewinnen kann.

Port Jackson (spr. port dschäcks'n), große, vollkommen sichere und tief ins Land einschneidende Bucht des Stillen Ozeans an der Ostküste von Australien (Neusüdwales), welche 1770 von Cook gesehen und benannt, aber erst 1788 von Phillip untersucht und zur Anlage der von ihm zu gründenden Kolonie gewählt wurde. Der Eingang ist durch Leuchttürme und Batterien gesichert; an einem der sehr zahlreichen Arme der Bucht, dem südlichen Sydney Cove, liegt die Stadt Sydney, an dem sich weit ins Land ziehenden Parramatta River das Städtchen Parramatta.

Port Jervis (spr. dschérwis), Stadt im nordamerikan. Staat New York, am Delaware, dicht bei der Grenze von Pennsylvanien, mit lebhaftem Kohlenverkehr und (1880) 8678 Einw.

Port Kennedy, Station der engl. Polarexpedition von M'Clintock 1858-59, am Ostausgang der Bellotstraße, 72° 1' nördl. Br. und 94° 14' westl. L. v. Gr. Mittlere Winterkälte (Dezember bis Februar) -37,4° C., Jahresmittel -16,8° C.

Portland, in der Geologie eine der Juraformation angehörige Schichtenfolge.

Portland (spr. portländ), 1) Isle of P., eine Halbinsel von Dorsetshire (England), hängt durch die 15 km lange Chesilbank, eine kiesige Nehrung, mit dem Festland zusammen, ist 6 km lang, 2 km breit, bis 140 m hoch und endet im sogen. Bill ("Schnabel") of P., auf welchem zwei Leuchttürme stehen. P. liefert berühmte Bausteine und vorzügliches Hammelfleisch, hat eine Strafanstalt für 1500 Verbrecher und in mehreren Ortschaften (1881) 10,061 Einw. Die Reede von P., zwischen P. und der gegenüberliegenden Hafenstadt Weymouth (s. d.) mit Melcombe Regis,