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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Salpicon - Saltholm.

hineingeleitet, um sie auszufüllen. An der südöstlichen Spitze sind Salinen im Betrieb.

Salpicon (franz., spr. ssalpikóng), Ragout aus Fleisch, Fisch, Zunge, Pilzen etc. zum Füllen von Pasteten etc.

Salpinx (griech.), bei den Griechen die der römischen Tuba ähnliche lange Trompete (s. Abbild.), mit welcher beim Heer die Signale gegeben wurden; sie wurde auch bei Kultushandlungen angewendet.

^[Abb.: Krieger mit der Salpinx.]

Salsen, s. Schlammvulkane.

Salsette, Insel an der Westküste Vorderindiens, nördlich von Bombay, 624 qkm groß mit (1881) 108,149 Einw. (meist Hindu), berühmt durch ihre buddhistischen Höhlentempel und Mönchszellen, fast 100 an Zahl, aus dem 9.-10. Jahrh.

Salso, einer der größten Flüsse der Insel Sizilien, entspringt im Nebrodischen Gebirge in der Provinz Palermo, durchfließt die Provinz Caltanissetta in südlicher Richtung, nimmt hier den aus dem Madoniagebirge kommenden Petraliafluß auf und mündet bei Licata, 105 km lang, ins Afrikanische Meer.

Salsola L. (Salzkraut), Gattung aus der Familie der Chenopodiaceen, kraut-, seltener strauchartige Gewächse mit wechselständigen, ungestielten, dicken, fetten Blättern, kleinen, unscheinbaren, ungestielten, achselständigen Blüten, wachsen nur auf salzhaltigem Boden meist in der gemäßigten Zone der Alten Welt, an den Küsten oder auf Salzsteppen. S. Kali L. (Sodakraut) ist ein einjähriges, blaß blaugrünes, 30-45 cm hohes Kraut an den Küsten von ganz Europa, auch hier und da in Asien und Amerika, mit stark verzweigtem Stamm, pfriemenförmigen, rundlichen, stechenden, abwechselnden, 2,5 cm langen Blättern und rundlichem, knorpeligem Fruchtkelch. S. Soda L. (Kali majus), bis 60 cm hoch, ebenfalls einjährig, an den Küsten Nordafrikas, des südlichen Europa und an den ungarischen Salzseen, mit längern, ziemlich stumpfen, nicht stechenden Blättern, wird bisweilen als Salat gegessen und im südlichen Europa häufig angebaut, um eingeäschert und auf Soda verarbeitet zu werden.

Salsomaggiore (spr. -maddschohre), Flecken in der ital. Provinz Parma, Kreis Borgo-San Donnino, hat ergiebige Salzquellen mit besuchten Solbädern und (1881) 726 Einw. Im Gemeindegebiet befinden sich noch mehrere Mineralquellen, darunter die Schwefelquellen von Tabiano mit Badeanstalt. S. ist der Geburtsort des Philosophen Romagnosi.

Salt (es-Salt), Stadt im ostjordan. Palästina, Hauptort eines Sandschaks im türk. Wilajet Suria, mit ca. 8000 Einw. (2/5 Christen, 3/5 Mohammedaner), starkem Acker- und Weinbau und Export von Korn und Rosinen nach Jerusalem und Nabulus.

Salta, Provinz im Nordwestteil der Argentinischen Republik, 84,215 qkm (1529 QM.) groß mit (1887) 200,000 Einw., ist im W. gebirgig, von vier den Kordilleren parallel laufenden Gebirgsketten durchzogen, im O. aber wüstes Flachland. Den Westen bewässern die Quellbäche und Nebenflüsse des Bermejo und Salado, und die Thäler sind fruchtbar. Etwa 72,840 Hektar sind bebaut und erzeugen namentlich Mais, Weizen, Alfa, Zuckerrohr und Wein. Auch die Viehzucht ist von Bedeutung, und Maulesel, Häute und Vicunnawolle werden ausgeführt. Dagegen ist der Bergbau ganz vernachlässigt, obgleich Kupfer, Silber und Gold vorkommen und auch früher ausgebeutet wurden. Die gleichnamige Hauptstadt liegt 1152 m ü. M., am Paqueros, einem Quellfluß des Bermejo, der sie öfters überschwemmt, hat eine höhere Schule, ein Waisenhaus, ein Hospital und 20,000 Einw., die lebhaften Handel mit Bolivia treiben; derselbe beschäftigt 27,000 Maultiere und 3000 Treiber. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls. Eine Eisenbahn verbindet die Stadt mit Buenos Ayres. Dieselbe wurde 1582 gegründet; General Belgrano gewann 1812 seinen ersten Sieg über die Spanier.

Saltaire (spr. ssahltär), musterhafte Fabrikanlage in Yorkshire (England), am Aire, bei Bingley (s. d.), 1853 von Sir Titus Salt gegründet, der die Fabrikation von Alpaka zuerst in England einführte, und dem zu Bradford ein Denkmal errichtet wurde.

Saltanat (arab.), das Sultanentum, die Herrscherwürde oder Regierung, als dessen legale Attribute das Recht, Münzen mit eignem Namen zu prägen (Sikke), und die Einschaltung seines Namens ins Freitagsgebet (Chutbeh) gelten.

Saltarello (Springtanz), röm. Volkstanz in hüpfender Trippelbewegung, welcher, der Tarantella ähnelnd, mit immer wachsender Schnelligkeit ausgeführt wird, und wozu gewöhnlich nur ein Paar antritt. Die Bewegungen sind unendlich mannigfaltig; die Melodie hat einen lebhaften Charakter und steht gewöhnlich im 2/4- oder 6/8-Takt. Auch ein tokkaten- oder tarantellenartiges Tonstück, welches diesen Rhythmus stark zur Geltung bringt, wird S. genannt.

Saltash (spr. ssáltäsch), Stadt in der engl. Grafschaft Cornwall, unfern Plymouth, mit großartigen Treibhäusern für die Kultur von Trauben, einer 683 m langen, in einer Höhe von 30 m über den Tamar führenden Eisenbahnbrücke und (1881) 2563 Einw.

Saltation (lat.), das Tanzen; Saltator, Tänzer.

Saltato (ital., "hüpfend"), Spielmanier bei Saiteninstrumenten, bei welcher der Bogen locker gegen die Saite geworfen wird und durch seine eigne Elastizität wieder von dieser zurückspringt.

Salt Cay (spr. ssáhlt ke), brit. Insel in Westindien, zu den Turksinseln (s. d.) gehörend, 6 qkm (0,11 QM.) groß mit 700 Einw., die sich namentlich mit Salzgewinnung beschäftigen.

Saltcoats (spr. ssáhlt-kohts), Hafenstadt im nördlichen Ayrshire (Schottland), dicht bei Ardrossan, mit großen chemischen Fabriken, Baumwollweberei und (1881) 5096 Einw. Die früher wichtige Salzsiederei hat fast gänzlich aufgehört.

Saltenfjord, eine Meeresbucht an der Küste des norweg. Amtes Nordland (Vogtei Salten), ist lang und breit, wird aber an der Mündung bei der kleinen Stadt Bodö durch die beiden Inseln Godö und Ströme fast ganz erfüllt, so daß nur drei schmale Sunde zum innern Teil, der Skjerstadfjord heißt, hineinführen. Hier bilden Ebbe und Flut den großartigsten aller Ströme an der norwegischen Küste, den Saltstrom. Am Ostende des Fjords die Gemeinden Skjerstad und Saltdalen und der 1875 m hohe Sulitjelma.

Saltholm, kleine, zum dän. Amt Kopenhagen gehörige Insel im Sund, östlich von der Insel Amager, 7 km lang und 3 km breit, größtenteils unbewohnt, im Sommer als Weideland benutzt.