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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Sanitätswesen - San Juan.

mitteln ausgestattet. Die bedeutendste S. Berlins wird monatlich etwa 80mal in Anspruch genommen. Gegner der S. befürworten die sogen. Sanitätshilfe, welche darin besteht, daß sich gewisse Ärzte verpflichten, in bestimmten Nächten in ihrer Wohnung zu sein und jedem an sie ergehenden Rufe Folge zu leisten. Erfahrungsgemäß geht aber durch das Aufsuchen der betreffenden Ärzte oft längere Zeit und damit der Nutzen der Sanitätshilfe überhaupt verloren.

Sanitätswesen, s. v. w. Medizinalwesen (s. d.).

Sanitätszug, s. Kriegssanitätswesen, S. 218.

San Jacinto (spr. chhadsinnto), Fluß in Texas, mündet in die Galvestonbai, 150 km lang. Nahe der Mündung 21. April 1836 Schlacht, welche die Unabhängigkeit von Texas entschied.

San Jil (spr. chhil), Stadt im Departement Santander der südamerikan. Republik Kolumbien, am gleichnamigen Fluß, 1099 m ü. M., hat eine höhere Schule, ein Hospital, ein Waisenhaus und (1870) 10,038 Einw. Viel Tabaksbau, Fabrikation von Hüten, Wollen- und Baumwollenzeugen.

San Joaquin (spr. chhoakin), Fluß im nordamerikan. Staat Kalifornien, entspringt in der Sierra Nevada und vereinigt sich 90 km oberhalb der Bai von San Francisco mit dem Sacramentofluß. Er ist auf 240 km seines 560 km langen Laufs schiffbar.

San Jorge de la Mina, Hafenstadt, s. Elmina.

San Jorio, Passo di (Jöripaß), Übergang der Tessiner Alpen, 1656 m hoch, verbindet die Thäler des Lago Maggiore und Comersees (213 m), führt von Bellinzona (222 m) durch das Marobbiathal hinan.

San José (spr. chho-, Valdes), Halbinsel an der Ostküste Patagoniens. Sie erhebt sich bis 60 m steil aus dem Meer und hängt mit dem Festland durch eine schmale Landenge (zwischen Bahia S. und Golfo Nuevo) zusammen. Englische Schafzüchter haben sich auf ihr niedergelassen.

San José (spr. chho-), Departement des südamerikan. Staats Uruguay, nördlich am Rio de la Plata, ist ein fruchtbares Hügelland, 6962 qkm (126,4 QM.) groß mit (1886) 21,516 Einw., deren Haupterwerbszweige Landbau und Viehzucht sind. Die gleichnamige Hauptstadt liegt im Innern, 96 km von Montevideo, und hat 6000 Einw.

San José (spr. chho-), 1) Hauptstadt des zentralamerikan. Staats Costarica, 1180 m ü. M., in fruchtbarer Ebene, im allgemeinen unansehnlich, obgleich Sitz wohlhabender Kaufleute, und mit 30,000 Einw. Unter den öffentlichen Gebäuden verdienen Erwähnung: der recht imposante Nationalpalast, die Kathedrale, die Münze, die dürftig ausgestattete Universität, ein Hospital und ein Theater. An gewerblichen Anstalten gibt es eine Eisengießerei, eine Brauerei und mehrere Seifensiedereien. Eisenbahnen verbinden S. mit Cartago und Alajuela. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls. -

2) Stadt im nordamerikan. Staat Kalifornien, im fruchtbaren Santa Clara-Thal, 70 km südlich von San Francisco inmitten von Weinbergen und Obstgärten, Weizenfeldern und Eichenwaldungen gelegen, mit (1880) 12,567 Einw. Eine 1777 von den Jesuiten angelegte "Alameda" verbindet die Stadt mit dem 8 km entfernten Dorf Santa Clara, wo ein aus der spanischen Mission hervorgegangenes Jesuitencollege und die University of the Pacific der Methodisten sich befinden. Die Missionsstation S. liegt 20 km nördlich. -

3) Europäische Kolonie im argentin. Staat Entre Rios, 1856 von Urquiza gegründet, mit 3000 Einw. und 15,400 Hektar angebautem Land. Hafen ist Colon am Uruguay, 30 km oberhalb Concepcion del Uruguay. -

4) S. de Guatemala, Hafenstadt im mittelamerikan. Staat Guatemala, am Stillen Ozean, 128 km von der Hauptstadt, mit der sie eine Eisenbahn verbindet, mit offener Reede, eisernem Molo und 1500 Einw. Im J. 1883 liefen 80 Schiffe ein (66 amerikanische, 6 deutsche, 2 englische); die Einfuhr belief sich auf 1,548,549 Pesos. Ausgeführt wurden Kaffee, Häute, Horn, Zucker, Sassaparille etc. -

5) S. de los Corras (S. del Cabo), Stadt im mexikan. Territorium Niederkalifornien, nahe der Südspitze, mit unsicherm Hafen, der viel von Walfischfängern besucht wird, und 2500 Einw. -

6) S. de Cúcuta, Stadt in Kolumbien, s. Cúcuta. -

7) S. de Curicó, Hauptstadt von Curicó (s. d.).

San Juan (spr. chhuan, Rio de S.), 1) Fluß in der Argentinischen Republik, entsteht im schneegekrönten Acongagua, tritt bei San Juan (604 m ü. M.) in die Ebene ein, fließt durch die Lagune von Guanacache (in welche auch der Rio Bermejo und der Rio de Mendoza münden), verläßt diese Lagune als Desaguadero, berührt die Laguna Bebedero, setzt sich südlich derselben als Rio nuevo Salado oder Chadileufu fort und mündet schließlich nach einem Laufe von 1350 km, und nachdem er noch den Bittersee Urre Lauquen oder Laguna amarga durchflossen hat, in den Rio Colorado. Doch nur nach der Schneeschmelze erreicht er diesen Fluß. -

2) Fluß in Zentralamerika, Ausfluß des großen Sees von Nicaragua, bildet die Grenze zwischen Nicaragua und Costarica und mündet nach 190 km langem Lauf bei San Juan del Norte (Greytown) in das Karibische Meer. Der S. ist bis auf eine Stelle schiffbar und bildet ein wichtiges Glied in der Passagestraße über den Isthmus von Nicaragua.

San Juan (spr. chhuan), Provinz der Argentinischen Republik, 86,204 qkm (1566 QM.) groß mit (1887) 125,000 Einw., zieht sich längs der Kordilleren von 29-32° südl. Br. hin und ist teils Gebirgsland mit parallelen, von Norden nach Süden gerichteten Zügen und fruchtbaren Thälern, teils (im Osten) dürre, fast wasserlose Salzsteppe (Travesio). Der Rio de S. ist der bedeutendste Fluß. Das Klima ist trocken, aber angenehm; obwohl Regen selten und Tau gar nicht fällt, so ist die Hitze doch nicht übermäßig. Wald fehlt gänzlich. Etwa 90,650 Hektar sind landwirtschaftlich verwertet und tragen namentlich Luzerne, Weizen, Mais und Weinreben. Bei künstlicher Bewässerung soll der Boden den 50- bis 200fältigen Ertrag an Weizen geben. Wein und Oliven sowohl als die Produkte der Viehzucht kommen zur Ausfuhr. Silber, Blei und Gold werden gewonnen; Eisen und Steinkohlen kommen vor. Die gleichnamige Hauptstadt (S. de la Frontera) liegt 604 m ü. M., am Rio de S., hat eine Kathedrale, eine Bergbauschule, einen botanischen Garten und 15,000 Einw., die Vieh und getrocknete Früchte nach Chile ausführen und Handel mit Wein und Branntwein treiben. Die Stadt ist Sitz eines deutschen Konsuls; sie wurde 1561 gegründet.

San Juan (spr. chhuan), 1) (S. Bautista de Puerto Rico) Hauptstadt der spanisch-westind. Insel Puerto Rico, an der Nordküste, auf einem Inselchen, welches durch Brücken mit dem Hauptland zusammenhängt. Die Stadt ist stark befestigt, hat ein Palais des Gouverneurs (im alten Fort Santa Catalina), einen von Ponce de Leon 1525 erbauten Palast, ein stattliches Rathaus, eine Kathedrale, ein Seminar, ein Theater, Klöster, Schulen und (1877) 23,414 Einw. Der Hafen ist 8-14 m tief, der Handel lebhaft. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls. - ^[GEDANKENSTRICH!]