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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

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Balsamum. Balsam.

Bálsamum tolutánum.

Tolubalsam.

Myróxylon toluíferum. Papilionacéae. Neugranada.

Fliesst, gleich dem Terpentin, aus den Stämmen oben genannten Baumes; frisch zähflüssig, klebrig, gelb bis rothbraun, später zu einer klaren, bräunlichen Harzmasse erhärtend. Geruch angenehm, dem Perubalsam ähnlich, jedoch feiner; Geschmack ebenfalls, weniger kratzend wie beim Perubalsam. Leicht in Alkohol, zum Theil in Aether, fast gar nicht in Benzin löslich. Der erstarrte Balsam wird bei 30 ° wieder weich, bei 60 ° schmilzt er. Exportirt wird er gewöhnlich in Blechbüchsen von 2 bis 3 kg. Seltener kommt er, wie der Carthagenabalsam, fest in den Handel.

Bestandtheile. Tolen (äth. Oel, beim Destilliren mit Wasser übergehend) 20-30 %; Zimmtsäure; Benzoesäure; Harze.

Anwendung in der Parfümerie.

Prüfung. Beimischung fremder Harze lässt sich durch Ausziehen mit Benzin nachweisen. Konzentrirte Schwefelsäure färbt reinen Tolubalsam schön kirschroth, bei Gegenwart von Harz schwarz.

Bálsamum styrácis oder Styrax líquidus.

Styrax oder Storax.

Liquidámber orientále. Balsamiflúae. Kleinasien, Syrien.

Wird aus der inneren, zerkleinerten Rinde des sehr grossen Baumes durch Auskochen mit Wasser und nachheriges Auspressen gewonnen. Er bildet eine dicke, zähe, schmierige Masse, durch eingemengtes Wasser trübe, frisch von graugrüner Farbe, allmälig, namentlich an der Oberfläche mehr braun werdend. Geruch sehr angenehm, vanilleartig; Geschmack bitter, scharf. In Alkohol, Terpentinöl und Benzin ungefähr zu 60 % löslich; hart wird er nur in sehr dünnen Schichten. Der Balsam kommt in Fässern über Constantinopel und Smyrna in den Handel. Die nach dem Pressen der ausgekochten Rinde verbleibenden Rückstände kamen früher als Storax calamita in den Handel; heute wird diese Waare, wenn verlangt, meist durch Mischen von Styrax mit Sägespähnen hergestellt. Die Rinde des Styraxbaumes war früher als Cortex thymiatis offizinell.

Bestandtheile. Styrol (ein äth. Oel); Zimmtsäure in bedeutenden Mengen, an diese gebunden ein krystallinischer Körper, Styracin; Harze.

Anwendung. Aeusserlich, ähnlich dem Perubalsam, gegen Hautkrankheiten, namentlich Krätze; ferner in der Parfümerie und zu Räuchermitteln.

Terebínthinae.

Terpentine.

a) Terebinthina communis, gemeiner Terpentin. Wird durch Anhauen, Anreissen oder Anbohren verschiedener Koniferen Europas und Nordamerikas gewonnen und entweder in untergestellten Gefässen oder in