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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Yukon; Yukon (Distrikt); Yule; Yuma; Yumruktschal; Yunka; Yün-nan; Yuruari; Yurumi; Yuscaran; Yverdon; Yverdon-Ste. Croix; Yvetot; Yvorne; Z

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Yukon – Z (Buchstabe)

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Yuga'

fähr dieselbe Rolle spielen wie das goldene, silberne, eiserne und eherne Zeitalter bei den klassischen Völkern, ohne daß darum ein geschichtlicher Zusammenhang zwischen diesen Vorstellungskreisen, welche in Indien erst in späterer Zeit auftreten, anzunehmen wäre. – Vgl. Roth, Über den Mythus von den Menschengeschlechtern (Tüb. 1860).

Yukon, Strom in Alaska, s. Jukon.

Yukon, Jukon, Distrikt in Canada (s. d.).

Yule (spr. juhl), Sir Henry, geogr. Schriftsteller, geb. 1. Mai 1820 zu Inveresk bei Edinburgh, ging 1840 nach Indien, wo er im Sekretariat des Gouvernements angestellt wurde, 1855 als Ingenieurkapitän mit der Gesandtschaft Arthur Phayres nach Birma und kehrte 1862 mit dem Titel eines Colonel nach Europa zurück. Er starb 30. Dez. 1889 zu London. Über seine Reise schrieb er «A narrative of the mission to the Court of Ava in 1855» (Lond. 1858). Später widmete er sich ganz histor.-geogr. Forschungen, veröffentlichte «Cathay and the way tither, being a collection of mediæval notices of China» (2 Bde., Lond.1866, gedruckt für die Hakluyt Society, eine mit höchst wertvollem Kommentar versehene engl. Übersetzung des Marco Polo («The book of Ser Marco Polo», 2 Bde., ebd. 1871, 2. Aufl. 1875), ein Wörterbuch der engl.-ind. Ausdrücke, zum Teil gemeinschaftlich bearbeitet mit dem 1882 verstorbenen Dr. Burnell, u.d.T. «Hobson-Jobson: being a glossary of Anglo-Indian colloquial words and phrases» (ebd. 1886). Sein letztes Werk war «The diary of William Hedges» (3 Bde., Lond. 1887–89; Hakluyt Society).

Yuma, Indianerstamm, s. Amerikanische Rasse.

Yumruktschal, Jumručkal, höchster (2374 m) Gipfel des Balkans (s. d.), nördlich von Philippopel.

Yunka, die Urbewohner der heißen Tiefländer sowohl im O. wie im W. der peruan. Cordillerenketten. Sie waren den Bewohnern des Hochlandes, den Inkaperuanern oder Quechua, in Bezug auf Kultur ebenbürtig. Es werden von N. nach S. längs der Küste folgende Stamme aufgeführt: die Callana, Eten, Catacao, Sechura, Morrope, Chimu, Mochica und Chanca. Von den Sprachen (Yunkasprachen) der nördl. Stämme werden einige noch heute gesprochen, z.B. die von Eten. Die Sprache der Mochica scheint nur ein Dialekt der Chimu (s. d.) gewesen zu sein. Desgleichen die Sprache der Chanca, die zerstreut längs der Pacifischen Küste als Fischer bis nach Chile hinunter wohnen.

Yün-nan, chines. Provinz, s. Jün-nan.

Yuruari, früheres Territorium in Venezuela, zwischen dem Caroni und der Wasserscheide zwischen Cuyuni und dem Atlantischen Ocean, genannt nach dem zum Cuyuni fließenden Rio Y., enthält die reichen Goldminen von Callao und ist jetzt mit dem Staate Bolivar vereinigt.

Yurumi, in Brasilien Name des Ameisenbärs (s. d. und Tafel: Zahnarme Säugetiere I, Fig. 1, beim Artikel Zahnarme). ↔

Yuscarán, Hauptstadt des Departamento El Paraiso (s. d.) der Republik Honduras, unweit des Flusses Choluteca, 1730 infolge der Entdeckung reicher Erzlager gegründet, hat etwa 8000 E.

Yverdon (spr. iwerdóng), deutsch Ifferten. 1) Bezirk im schweiz. Kanton Waadt, hat (1888) 16257 E., darunter 992 Katholiken und 48 Israeliten, in 39 Gemeinden. -

2) Hauptstadt des Bezirks Y., 28 km nördlich von Lausanne, bei der Mündung der Orbe (oder Thièle) in den Neuenburger See, in 439 m Höhe, an den Linien Biel-Neuenburg-Lausanne und Y.-Payerne-Freiburg (51 km) der Jura-Simplon-Bahn und der Schmalspurbahn Y.-St. Croix (21 km), hat (1888) 6330 meist evang. französisch sprechende E. (901 Deutsche, 103 Italiener), darunter 676 Katholiken und 48 Israeliten, Post, Telegraph, Pestalozzidenkmal, reform. und kath. Kirche, viertürmiges Schloß, 1135 von Herzog Konrad von Zähringen erbaut, 1536–1798 Sitz der bernischen Landvögte, 1805–25 Erziehungsanstalt Pestalozzis, jetzt Bibliothek und Museum mit kelt. und röm. Altertümern, schönes Rat- und Kollegienhaus, neues Schulhaus (Gymnasium), Spital, Wasserwerk, Denkmal Pestalozzis; Eisenindustrie, Seifen- und Tabaksfabrikation, Gießereien, Eisenbahnwerkstätten, Brauerei, Feldbau, Kleingewerbe und Handel. Etwa 1 km südöstlich das Bad Y. mit Schwefelquelle. Y. ist das Eburodunum der Römer; von dem Castrum sind noch Mauerreste vorhanden. – Vgl. Crottet, Histoire et Annales de la ville d'Y. (Genf 1859).

Yverdon-Ste. Croix, von der Jura-Simplon-Bahn betriebene schmalspurige Eisenbahn (21,27 km, Spurweite 1 m) in der Schweiz, ist 27. Nov. 1893 eröffnet. (S. Schweizerische Eisenbahnen.)

Yvetot (spr. iw'toh). 1) Arrondissement im franz. Depart. Seine-Inférieure in der Normandie, hat auf 1155,64 qkm (1806) 100165 E., 10 Kantone und 168 Gemeinden. –

2) Hauptstadt des Arrondissements Y. und früher eines kleinen, bis 1681 souveränen Fürstentums, genannt Königreich von Y., an der Linie Rouen-Le Havre der Westbahn, hat (1896) 6458, als Gemeinde 7545 E., einen Gerichtshof erster Instanz, Schiedsgericht, Gewerbe- und Ackerbaukammer, Seminar, Spital, Sparkasse, Theater; Fabrikation von Kaliko, Leinwand, Strumpfwaren, Leder und Körben, Spedition und Handel mit Holz, Getreide, Wein, Branntwein und Baumwollwaren. – Vgl. Beaucousin, Histoire de la principauté d'Y. (Rouen 1884).

Yvorne (spr. iwórn), Dorf im Bezirk Aigle des schweiz. Kantons Waadt, 1½ km nördlich von Aigle, rechts vom Rhônethal in 465 m Höhe, hat (1888) 869 meist franz. E. (56 Deutsche), darunter 51 Katholiken, und ist bekannt durch seinen Weinbau, der die geschätztesten Weißweine der Waadt (beste Sorten Clos du Rocher, Maison blanche) liefert. Am 4. März 1584 wurde ein großer Teil des Dorfs durch einen Bergsturz zerstört, bei dem 122 Menschen umkamen.

Z

Z, der letzte Buchstabe unsers Alphabets entspricht seiner Gestalt nach (lat. Z) dem 7. altphöniz. Buchstaben (Zain; zwei Wagerechte durch einen schrägen Strich verbunden, daraus griech. Z, als Zahlzeichen 7 bedeutend, s. Schrift). Auch in der ältesten ↔ lat. Inschrift ist das Z vorhanden; dann haben die Lateiner diesen Buchstaben als überflüssig entfernt. Erst als sie griech. Lehnwörter in größerer Menge gebrauchten, haben sie es für diese angewendet und ihm den letzten Platz in ihrem Alphabet gegeben.

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 902.