Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
A, a, lat. A, a, der klangreichste der Vokale,
bei dessen Hervorbringung der Stimmton frei aus den weit geöffneten Lippen hervorkommt, während die Zunge
in eine flache Stellung niedergedrückt wird. Stellt man das Verhältnis der drei Hauptvokale a, i, u durch
eine senkrechte Linie dar, so kommt i als der hellste an das obere, u als der dumpfeste an das untere Ende,
a als der mittelste Vokal genau in die Mitte derselben zu stehen. Außerordentlich häufig ist das
A im Sanskrit, wo es nach neuern Berechnungen 27 Proz. aller
vorkommenden Laute ausmacht. Doch neigt sich das A des Sanskrits,
wenigstens in der heutigen Aussprache, durchaus entweder nach ö, oder
nach o, oder nach e hin. Neuere
wissenschaftliche Untersuchungen haben wahrscheinlich gemacht, daß schon in der Ursprache der
indogermanischen Völker drei verschiedene Nüancen des A existierten.
Bei den Phönikern und Hebräern wurde das A
Aleph genannt und erhielt die erste Stelle im Alphabet, die es auch
in allen spätern Alphabeten behauptet hat. Die Griechen machten aus Aleph
Alpha (α); als Zahlzeichen ist ά = 1, aber ᾳ = 1000.
Alpha privativum (lat., "beraubendes Alpha") bezeichnet in
griechischen und aus dem Griechischen stammenden Wörtern eine Verneinung, gleich der deutschen
Vorsatzsilbe "un", z. B. Aphasie ("Sprachlosigkeit"). Das englische
a hat vier verschiedene Aussprachen, am häufigsten den Lautwert
eines e oder ä. Das deutsche Ä, ä
ist ein im Mittelalter aus a mit darübergeschriebenem e entstandenes Zeichen, das eigentlich nur zur
Bezeichnung des Umlauts dienen sollte, z. B. Männer, aber auch in andre Wörter eingedrungen ist, z. B.
Bär, Käfer. Jetzt wird in der Aussprache nur noch zwischen langem ä und e im größten Teil von Deutschland
ein Unterschied gemacht, z. B. lähmen und nehmen; das kurze ä wird überall wie das kurze e
ausgesprochen, z. B. fällen wie bellen. Das schwedische å klingt dunkel, dem
o ähnlich, etwa wie das
dunkle englische a in law, all.
In der Logik bezeichnet man mit A
irgend einen Gegenstand des Denkens, daher die Formel A = A so viel
heißt wie: jedes Ding ist sich selbst gleich. In der Algebra bezeichnet
a die erste bekannte Größe einer Gleichung, wie
b die zweite bekannte und x die
unbekannte. In sprichwörtlichen Redensarten drückt A den Begriff des
Ersten aus, z. B. von A bis Z, d. h. vom Anfang bis zum Ende. In der Offenbarung Johannis (1, 8) wird nach
dem griech.
↔
Alphabet durch A (Alpha) der Erste, durch O
(Ω, Omega) der Letzte, durch beide zusammen der Begriff des Allumfassenden, Ewigen bezeichnet. -
Endlich dient A oft als Abkürzungszeichen, z. B.:
A. oder a.: auf
Wechseln = acceptiert, angenommen; auf franz. Kurszetteln = argent
(Geld), im Gegensatz zu P. (papier)
und L. (lettre, Brief); auf der
Stellscheibe von Uhren = avancer, bezeichnet die Seite, nach
welcher gedreht werden muß, wenn die Uhr schneller gehen soll; bei Jahresbestimmungen
= anno, im Jahr; als römischer Vorname
A. = Aulus, sonst auf
Inschriften = Augustus, d. h. Kaiser (das umgekehrte
A [∀] aber
Augusta, Kaiserin). Auf Münzen bezeichnet jetzt
A allgemein die erste Münzstätte des Landes, also auf deutschen
Reichsmünzen Berlin, auf österreichischen Wien, auf französischen Paris; franz.
Münzen mit AA sind in Metz, bis 1870 der zweiten Münzstätte
Frankreichs, geschlagen. Endlich ist a die offizielle Abkürzung für Ar.
a. a.
= ad acta, zu den Akten.
a. a. C.
= anno ante Christum, im Jahr vor Christi Geburt.
a. a. O. = am angeführten Ort (in Büchern).
a. c.
= anni currentis, des laufenden Jahrs.
a. Chr.
= ante Christum, vor Christi Geburt.
a. d.
= a dato, von heute an (s.
Dato).
A. D.
= Anno Domini, im Jahr des Herrn (Christi).
a. D. = außer Dienst, z. B. Hauptmann a. D.
A. E. I. O. U.
= Austriae est imperare orbi universo
(od. imperium orbis universi), "alles Erdreich ist Oesterreich
unterthan", Wahlspruch des deutschen Kaisers Friedrich III.; oder
Austria erit in orbe ultima (Österreich wird bestehen bis ans
Ende der Welt).
a. f.
= anni futuri, künftigen Jahrs.
A. L. M.
(auch AA. LL. M.)
= Artium liberalium Magister, Magister der freien Künste
(s. Magister).
a. m.
= ante meridiem, vormittags; auch
= anno mundi, im Jahr (nach Erschaffung) der Welt.
A. M.
= Artium magister, Magister der (freien) Künste.
a. o. c. =
anno orbis conditi, im Jahr nach Erschaffung der Welt.
a. p.
= anni praeteriti, vergangenen oder vorigen Jahrs.
a. p. C.
= anno post Christum, im Jahr nach Christi Geburt.
a. p. R. c.
= anno post Romam conditam, im Jahr nach der Erbauung Roms.
A. SS.
= Acta Sanctorum (s. d.).
a. St. = alten Stils, Zeitrechnung nach dem
julianischen Kalender (s. Kalender).
A. T. = Altes Testament.
a. u. (c.)
= anno urbis (conditae), im Jahr (nach Erbauung) der Stadt (Rom).
a. u. s.
= actum ut supra, geschehen wie oben
(s. Actum).
Alle mehr als den Anfangsbuchstaben enthaltenden Abkürzungen sind an der betr. Stelle des Alphabets
eingereiht und dort aufzusuchen (z. B.
Agass. S. 183).