Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Amarillas; Amarillfieber; Amarilstein; Amaryllideen; Amaryllis; Amásia; Amasis; Amassette; Amassieren; Amat

441

Amarillas - Amat.

ricordi arabici sulla storia di Genova" (1873) und "Le epigrafi arabiche di Sicilia trascritte, tradotte ed illustrate" (1875).

2) Emerico, Graf, ital. Publizist, geb. 9. Mai 1810 zu Palermo, widmete sich mit Eifer dem Studium der Philosophie, der Jurisprudenz und der Nationalökonomie, gründete 1838 mit Fr. Ferrara in Palermo das "Giornale di Statistica", wurde 1841 Professor des Strafrechts an der dortigen Universität und veröffentlichte in demselben Jahr die Schrift "Trattato sulla teoria del progresso". An der Revolution von 1848 als Vizepräsident und einer der Hauptredner des sizilischen Parlaments wesentlich beteiligt, wurde er 1849 verbannt und wandte sich nach Piemont, wo er bald darauf die Professur des konstitutionellen Rechts an der Universität in Genua erhielt. Im J. 1861 kehrte er nach Sizilien zurück, trat in die neuerrichtete Statthalterei Siziliens und wurde 1867 ins italienische Parlament gewählt. Er starb 21. Sept. 1870. Sein Hauptwerk ist: "Critica di una scienza delle legislazioni comparate" (Genua 1857). Vgl. Sampolo, Commemorazione di Emerico A. (Palermo 1871).

Amarillas (spr. -illjas), Don Pedro Giron, Marques de las, s. Ahumada.

Amarillfieber, s. Gelbes Fieber.

Amarilstein, s. v. w. Schmirgel oder Smaragd.

Amaryllideen, monokotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Liliifloren, meist Zwiebelpflanzen mit scheidigen, einfachen, meist langen und schmalen Blättern und schaftartigem Stengel, der am Ende eine einzige oder mehrere eine Schraubeldolde bildende Blüten trägt, welche von einer häutigen, scheidenartigen Hülle umgeben sind. Die Blüten haben meist ein großes und schön gefärbtes, regelmäßiges oder zur Zygomorphie neigendes Perigon, das im wesentlichen nebst den übrigen Blütenteilen mit den gleichen Teilen der Liliaceen (s. d.) übereinstimmt; von letztern unterscheiden sich die A. nur durch ihr unterständiges Ovarium. Die Gattung Narcissus nebst ihren Verwandten ist durch eigentümliche Anhängsel des Perigonschlundes, die sogen. Nebenkrone, ausgezeichnet. Von den bekannten 400 Arten sind die meisten in der heißen und in der wärmern gemäßigten Zone, zumal auf der südlichen Halbkugel, einheimisch; die europäischen gehören meist dem Süden und den Ländern am Mittelmeer an. In Europa sind viele wegen ihrer prachtvollen Blüten beliebte Zierpflanzen. Vgl. Herbert, Amaryllidaceae (Lond. 1837).

Amaryllis L. (Narzissenlilie), Gattung aus der Familie der Amaryllideen, Zwiebelgewächse mit langen, linienförmigen Blättern und am Ende des Schafts meist doldenartig beisammenstehenden, großen oder sehr großen, fast regelmäßigen oder mehr oder minder zweilippigen Blüten. Zahlreiche Zierpflanzen des Gewächshauses und des Gartens. A. formosissima L. (Sprekelia formosissima Heist., Jakobslilie, spanische Lilie, Lilie von San Jago, s. Tafel "Zimmerpflanzen II"), Ende des 17. Jahrh. aus Südamerika nach Europa gebracht, hat große, einzeln stehende, unregelmäßige Blüten von prachtvoller, dunkel kirschroter, sehr brennender, gleichsam mit Goldstaub überlegter, samtartiger Farbe, blüht im Frühling und Sommer und läßt sich leicht ziehen und zur Blüte bringen. A. sarniensis L. (Nerine sarniensis Herb.), in Japan und am Kap, auf der Insel Guernsey verwildert (daher Guernseylilie), mit kirschroten Blüten, die vor den Blättern erscheinen. A. Belladonna L. (Coburgia Belladonna Herb., mexikanische Lilie, Belladonna-A.), in Westindien und auf dem Kap heimisch, hat wohlriechende, rosenrote, hängende Blüten, die sich längere Zeit vor den Blättern entwickeln, und wird in mehreren schönen Spielarten kultiviert. Die Zwiebel ist scharf und soll schon in kleinen Gaben ein tödliches Gift sein; in sehr kleinen Gaben erregt sie Erbrechen. Auch die Zwiebeln von A. Reginae (Hippeastrum Reginae Herb.) und von A. princeps Salm-Dyck (H. reticulatum Herb.), im tropischen und subtropischen Amerika, sind giftig. A. longifolia, s. Crinum.

Amásia, Stadt im türk. Wilajet Siwas in Kleinasien, liegt malerisch in einem tiefen, von Gärten und Maulbeerwaldungen umgebenen Bergkessel am Jeschil Irmak (Iris), über dem auf hoher Felsenklippe eine uralte Feste thront, hat zahlreiche Moscheen, einen wohlversehenen Bazar, eine alte Wasserleitung, berühmte Seidenzucht, Mühlenindustrie, eine durch Schweizer angelegte Zündhölzchenfabrik und ca. 25,000 Einw. Auf den 18 reichdotierten Medressen studieren über 2000 Studenten (Softas), die von den Einkünften der Anstalten erhalten werden. Neuerbaute Chausseen führen nach der Hafenstadt Samsun am Schwarzen Meer und nach Siwas. A. (Amaseia) war im Altertum die blühende Residenz der Könige von Pontos, deren Grabgrotten, in die senkrechten Felswände eingearbeitet, sich erhalten haben. Seit Bajesids II. Eroberung blieb es im Besitz der Osmanen und geriet in Verfall. A. ist Geburtsort des Geographen Strabon.

Amasis (Amosis), 1) König von Ägypten 1684-1659 v. Chr., residierte in Theben, entriß den Hyksos Memphis und das untere Ägypten wieder und beschränkte sie auf das östliche Delta.

2) König von Ägypten 570-526 v. Chr., aus einem niedern Geschlecht zu Siuph bei Sais geboren, von lockern Sitten, aber voll Verstand und Ehrgeiz, stieg im Dienste des Königs Hophra zu hohen Ämtern auf und ward von demselben 570 den Truppen entgegengeschickt, welche sich wegen der Begünstigung der griechischen Söldner empört hatten, um dieselben zum Gehorsam zurückzuführen. Statt dessen ließ er sich von ihnen zum König ausrufen, besiegte die griechischen Söldner unter Hophra bei Momemphis und gab den gefangenen König der wütenden Menge preis, die ihn erwürgte. Obwohl auf den Thron erhoben, um den Einfluß der Fremden zu beseitigen, setzte er doch das Streben seiner Vorgänger, Ägypten durch Aufnahme der Griechen neu zu beleben und zu einer höhern Kultur zu führen, fort, machte die ionischen Söldner zu seiner Leibwache, nahm zwei Griechinnen zu Frauen, begünstigte die milesische Kolonie Naukratis, erlaubte, dort den griechischen Göttern Tempel zu bauen, und brachte ihnen selbst Weihgeschenke dar. Aber auch die ägyptischen Gottheiten ehrte er und errichtete große Bauten. Ebenso förderte er Handel und Gewerbe und mehrte den Wohlstand des Landes. Seine Regierung war gerecht und mild. Das gefährliche Emporwachsen der persischen Macht wußte er freilich weder durch sein Bündnis mit Krösos noch durch das mit Polykrates von Samos zu hindern; er suchte sich bloß selbst durch die Besetzung von Kypros zu schützen. Ein Jahr nach seinem Tod (526) mußte sich sein Sohn, König Psammetich III., den Persern unterwerfen.

Amassette (franz., spr. -sett), s. Spatel.

Amassieren (franz.), anhäufen; Amassement (spr. -ass'mang), An- oder Aufhäufung.

Amat, Handelsgewicht auf Java, Borneo, Banda (Holländisch-Ostindien), = 2 Pikuls = 123,042 kg.