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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Aspirieren; Aspis; Asplenieen; Asplenium

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Aspirieren - Asplenium.

oder Reversionsaspiratoren mit zwei in einem Gestell übereinander befindlichen und durch Röhren miteinander verbundenen Gefäßen, welche derartig um eine Achse drehbar sind, daß das untere Gefäß leicht zum obern und das obere zum untern gemacht werden kann. Nach Mohr bedient man sich einer in Wasser getauchten Glocke, welche durch Gewichte in die Höhe gezogen wird. Ein unter der Glocke mündendes Rohr führt die Luft zu, welche vorher durch beliebige Apparate geleitet werden kann. Der Tropfaspirator (Fig. 2) besteht aus einem ca. 2 cm weiten, in eine Spitze ausgezogenen Rohr a, welches unten in eine 3-4 mm weite Röhre f ausläuft. An diese wird das gleichweite Fallrohr angesetzt. In das obere Ende von a ist das mit f etwa gleichweite Zuflußrohr b eingeschmolzen oder mittels eines durchbohrten Korks luftdicht und derartig eingesetzt, daß seine Achse mit der von f möglichst zusammenfällt. Das Seitenrohr d dient zum Anfügen eines Apparats, aus welchem der Luftstrom in der Richtung von e in den A. tritt. Man läßt durch b Wasser einfließen und zwar so langsam, daß es in gesonderten Tropfen c in den engen Teil des äußern Rohrs tritt. Jeder Tropfen befördert nun eine Quantität Luft aus dem Apparat, und durch d wird um so kräftiger ein Luftstrom angesogen, je tiefer sich das am A. befestigte Fallrohr fortsetzt. Der Apparat verbraucht sehr wenig Wasser, zuletzt aber wirkt er sehr langsam, und wenn man in einem nicht absolut dicht schließenden Gefäß eine einigermaßen erhebliche Luftverdünnung herstellen will, so ist der Bunsensche A. (Wasserluftpumpe, Fig. 3) vorzuziehen. Dieser besteht aus zwei ineinander steckenden Glasröhren, von denen die innere e unten in eine feine Öffnung ausläuft, während die äußere c dieser Öffnung gegenüber einen kurzen, ca. 8 mm weiten Ansatz d und außerdem oben ein kurzes Zweigrohr w besitzt. An erstern wird das als Fallrohr dienende, 8 mm weite Bleirohr angefügt, welches, wenn eine möglichst schnelle und weitgehende Luftverdünnung erzielt werden soll, eine Höhe haben muß, welche die des Wasserbarometers erheblich übertrifft. Das seitliche Zweigrohr wird mit einem Wasserleitungshahn verbunden. Das innere Rohr e steht mit dem Manometer f und dem Gefäß h in Verbindung, an welch letzteres mittels des Gummischlauches g k der Apparat i angeschlossen wird, dessen Luft verdünnt werden soll. Die Quetschhähne a und b dienen zur Regulierung des Wasserzuflusses. Besitzt das in den Apparat einströmende Wasser den richtigen Grad von Geschwindigkeit, so saugt es durch das von ihm umspülte Saugrohr Massen von Luft ein, so daß selbst große Gefäße schnell bis zum erreichbaren Maximum evakuiert werden. Bei zu schnellem Einfließen des Wassers kann leicht ein Teil desselben durch das Saugrohr zurücksteigen, zu dessen Aufnahme das Gefäß h bestimmt ist. Durch schnelles Abdrehen des Wasserhahns läßt sich das regelmäßige Spiel des Apparats sofort wiederherstellen. Hagenbachs Wasserluftpumpe (Fig. 4) besteht aus einem Rohr A, welches an die Wasserleitung angeschraubt wird. B ist das Abflußrohr, c das mit dem luftleer zu machenden Gefäß in Verbindung stehende Rohr. Die Ausflußöffnung bei n ist am besten kreuzförmig, wie die Figur zeigt. Ein derartiger Apparat mit 13 m langem Abflußrohr und unter 3 Atmosphären Druck einströmendem Wasser saugt bei freiem Zutritt der Luft 34 Lit. Wasser in der Minute, während ein Bunsenscher A. nur 2-3 L. saugt. Man benutzt die Aspiratoren nur bei Arbeiten im kleinern Maßstab. Im großen wendet man dagegen Exhaustoren oder Ventilatoren oder Strahlapparate an.

^[Abb.: Fig. 2. Tropfaspirator. Fig. 3. Bunsens Wasserluftpumpe. Fig. 4. Hagenbachs Wasserluftpumpe.]

Aspirieren (lat.), hauchen, mit einem Hauch sprechen; beim Recitieren, Singen etc. an ungehöriger Stelle Atem holen; nach etwas streben.

Aspis, s. Brillenschlange.

Asplenieen, Unterfamilie der Polypodiaceen, s. Farne.

Asplenium L. (Streifenfarn, Strichfarn, Milzfarn), Gattung der Farnkräuter aus der Familie der Polypodiaceen, bei der die Fruchthäufchen in abgebrochenen, geraden Linien stehen und die Schleierchen seitwärts mit dem ganzen äußern Rande dem Nerv angewachsen sind. Diese über die ganze