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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: C; ca.; Ca; Caacati; Cab; Cabadilla; Caballeria; Caballero; Caballus; Cabal-Ministerium; Cabanas; Cabane; Cabanel

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C - Cabanel.

C, in der Musik der Name eines der sieben Stammtöne, nach moderner Oktavenordnung der erste, nach älterer der dritte (s. Buchstabentonschrift). C ist einer von den Buchstaben, welche seit Erfindung der Notenlinien (10. Jahrh.) als Schlüssel für die Bedeutung der Linien benutzt wurden. Man wählte zu Schlüsselnoten solche, unter denen das Semitonium in der Grundskala liegt, d. h. zunächst f und c (e-f, h-c), um beim Gesang immer an den Unterschied des Ganztons und Halbtons gemahnt zu werden. Diese Wirkung wurde noch dadurch verstärkt, daß die Linie des f und c farbig gezogen wurde (f rot, c gelb). Im 11.-13. Jahrh. war die Bedeutung des f- und c-Schlüssels noch nicht auf das (kleine) f und (eingestrichene) c' beschränkt, sondern kommt ebensowohl für das (eingestrichene) f' und (kleine) c vor; die Farbe fiel dann in ein Spatium. Die Form unsers c-Schlüssels hat sich aus einem wirklichen c allmählich entwickelt:

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In Italien, Spanien, Frankreich etc. heißt der Ton jetzt einfach ut oder do (s. d.). ^[img], ^[img] (in ältern Drucken auch wohl ^[img]) sind Taktvorzeichnungen (s. d.), das C ist eigentlich ein Halbkreis.

ca., Abkürzung für circa (lat.), ungefähr.

Ca, in der Chemie Zeichen für Calcium.

Caacati, Stadt der Argentinischen Republik, Provinz Corrientes, zwischen den Seen von La Maloya und Ibera, mit (1882) 4000 Einw.

Cab (engl., spr. käbb), Abkürzung von Cabriolet, ursprünglich leichter, zweiräderiger Wagen mit beweglichem Verdeck und hinten herausgebautem Kutschersitz; jetzt eine vierräderige, viersitzige Droschke.

Cabadilla, s. Sabadilla.

Caballeria (spr. -waljeria), früheres Feldmaß in Kastilien, = 38,637 Hektar; im spanischen Amerika = 20,25 Landfanegas = 13,41 Hektar; in Mittelamerika = 64 Manzanas = 44,72 Hektar.

Caballero (span., spr. -waljero, v. lat. caballus), Ritter, Kavalier.

Caballero (spr. -ljero), 1) Fernan (mit dem wahren Namen Cecilia de Arrom), span. Novellistin, geb. 1797 zu Morges in der Schweiz, war die Tochter eines Deutschen, des durch Herausgabe einer lyrischen Blumenlese: "Floresta de rimas antiguas" (Hamb. 1821-25, 3 Bde.), und eines "Teatro español" (das. 1832) um die spanische Litteratur verdienten Joh. Nik. Böhl v. Faber (gest. 1836 in Puerto Santa Maria bei Cadiz; vgl. seine Biographie von Julie Campe, Leipz. 1858), erhielt ihre erste Erziehung in Deutschland und folgte 1813 ihrem Vater nach Spanien, wo derselbe ein Handelshaus besaß. Nach einer ersten Vermählung schon nach wenigen Jahren Witwe geworden, heiratete sie den Marquis von Arco-Hermoso und, nachdem auch dieser 1835 gestorben, den Advokaten Arrom in Sevilla, wo sie seitdem lebte. Sie starb 7. April 1877. Als Schriftstellerin war sie zuerst 1849 mit dem Roman "La Gaviota" aufgetreten, welchem in den nächsten Jahren eine Reihe andrer, z. B. "La familia de Alvareda", "Un verano en Bornos", "Clemencia", "Lagrimas", "Elia", "Pobre Dolores", "Lucas Garcia" u. a., sowie verschiedene Sammlungen kleinerer Erzählungen folgten, die insgesamt außerordentliches und gerechtes Aufsehen machten. C. ist dadurch die Schöpferin des modernen realistischen Romans in Spanien geworden, dessen Natur und Volksleben sie mit bewundernswürdiger Wahrheit und Lebendigkeit darzustellen wußte. Dabei verfolgte sie jedoch eine streng katholische und extrem konservative Richtung und legte den Spaniern das Festhalten an der alten Sitte und dem alten Glauben dringend ans Herz. Auch hat sie die erste Sammlung spanischer Volksmärchen und Volkslieder unter dem Titel: "Cuentas y poesías populares andaluces" (Sevilla 1859), ferner: "Coleccion de articulos religiosos y morales" (Cadiz 1862) und "La mitología contada á los niños" (Barcel. 1873) veröffentlicht. Nach ihrem Tod, aber von ihr selbst vorbereitet, erschienen noch: "Cuentos, adivinos, oraciones y refranes populares é infantiles" (Madr. 1877) und "Cuadros de costumbres" (Valencia 1878). Auch einige hinterlassene Novelletten wurden, verbunden mit einer kurzen Biographie, als "Ultimas producciones" herausgegeben. Eine Sammlung ihrer Werke, von ihr selbst veranstaltet, erschien in 13 Bänden (Madr. 1860-61); eine deutsche Übersetzung der Hauptwerke besorgten Lemcke, Clarus und Hedwig Wolf (Paderb. 1859-64, 17 Bde.).

2) Don Fermin Agosto de, span. Schriftsteller auf politischem, historischem und besonders geographischem Gebiet, geb. 7. Juli 1800 zu Barajas de Melo (Provinz Cuenca), studierte Rechtswissenschaft, daneben Geschichte, Geographie und Litteratur, ließ sich 1823 als Advokat in Madrid nieder, mußte aber seiner liberalen Gesinnungen wegen unter der Regierung Ferdinands VII. die Hauptstadt verlassen. Nach dem Sturz Ferdinands zurückgekehrt, gründete er 1833 die liberale Zeitung "Eco del comercio" und erhielt eine Professur der Geographie und Geschichte an der Universität zu Madrid. Später war er zweimal Minister des Innern, wurde 1870 zum Mitglied der Geschichtsakademie, 1875 zum ersten Präsidenten der Spanischen Geographischen Gesellschaft ernannt und starb 17. Juni 1876 in Madrid. Von seinen zahlreichen, durch meisterhafte Kritik ausgezeichneten Schriften erwähnen wir: "El dique crítico contra el torrente" (1827-29); "Nomenclatura geográfica de España" (1834); "Fisonomía natural politica de los diputados á Cortes" (1836); "El gobierno y las Cortes del Estatuto" (1837); "Pericia geográfica de Cervantes" (1840); "Interrogatorio para la descripcion de los pueblos" (1841); "Diccionario manual geográfico de España" (1844); "Sinopsis geográfica" (1848); "Biografía del Dr. Don Vicente Asuero" (1873) und "Conquenses ilustres" (1875, 4 Bde.).

Caballus (mittellat., Kaball), Pferd.

Cabal-Ministerium, berüchtigte Ministerium des Königs Karl II. von England, so genannt nach dem aus den Anfangsbuchstaben der Namen der Mitglieder (Clifford, Ashley, Buckingham, Arlington und Lauderdale) gebildeten Akrostichon Cabal ("Kabale"). Die Minister, welche seit 1670 die politische und kirchliche Freiheit Englands bedrohten, indem sie die Wiederherstellung des Katholizismus und der absoluten Königsgewalt anstrebten, mußten 1674 auf die energische Forderung des Parlaments zurücktreten.

Cabanas, Stadt an der Nordküste der Insel Cuba, 35 km westlich von Havana, mit gutem Hafen und Ausfuhr von Tabak etc.

Cabane (franz.), Hütte, Badekarre; französisches Flußfahrzeug mit leichtem Bretterdach zum Transport von Gütern und Passagieren.

Cabanel (spr. -nell), Alexandre, franz. Maler, geb. 28. Sept. 1823 zu Montpellier, steht durch seinen Lehrer Picot mit der klassischen Schule Davids in Verbindung und hielt sich in seinen ersten Bil-^[folgende Seite]

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