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Cohoes - Coke.
Cohoes (spr. kohōs), Stadt im nordamerikan. Staat New York, Grafschaft Albany, bei den Fällen des Mohawk und nahe der Mündung dieses Flusses und des Eriekanals in den Hudson, 5 km von Troy, mit Woll- und Baumwollfabriken und (1880) 19,416 Einw.
Coiba, Insel im Stillen Ozean an der Südküste des kolumbian. Staats Panama, 25 km vom Festland, 518 qkm groß, mit gutem Hafen, aber fast ganz unbewohnt, nur zeitweise von Perlenfischern besucht.
Coiffeur (franz., spr. kŏaför), Haarschneider, Friseur; Coiffure, Haarputz.
Coignet (spr. kŏanjä), Jules Louis Philippe, franz. Maler, geb. 2. Dez. 1798 zu Paris, ging frühzeitig nach Italien und stellte dann von 1824 an zahlreiche, meist nach italienischen Motiven entstandene Landschaften aus. Wiederholte Reisen in Frankreich, dann in die Schweiz und Tirol wie nach Syrien und Ägypten (1845) brachten neue Motive. C. beteiligte sich eifrig an den Bestrebungen der französischen Maler, die Farbe mehr auszubilden, und verstand es, dieselbe harmonisch zu gestalten und dabei doch dem Gegenstand einen idealen Charakter zu wahren. Zwischen den sogen. Idealisten, welche bloß schöne Linien suchen, und den Realisten, denen die Motive gleichgültig sind, hielt er die Mitte. Seine Hauptblüte fällt in die Zeit der Regierung Ludwig Philipps. Er starb 1. April 1860. Ein sehr charakteristisches Ölbild von ihm: die Ruinen von Pästum (1844), bewahrt die Münchener Neue Pinakothek.
Coimbatore, Stadt, s. Koimbatur.
Coimbra (spr. kuíng-), 1) Hauptstadt der portug. Provinz Beira, rechts am Mondego und an der Portugiesischen Nordbahn, welche den Fluß 3 km westlich mit schöner eiserner Brücke übersetzt, liegt teils am Ufer des Flusses, teils an und auf mehreren steilen Hügeln (der Hauptplatz 91 m ü. M.), in sehr mildem Klima und wird von vielen Türmen und imposanten Gebäuden überragt. Im höchsten Teil steht der Turm der Sternwarte. Das Innere der offenen Stadt ist altertümlich. Die schmalen Häuser sind mit hohen Giebeldächern, vorspringenden Erkern und kleinen Fenstern versehen. C. hat eine Kathedrale (ein großes, einfaches Gebäude von edler Architektur), außerdem 8 Pfarrkirchen und 18 Kollegien oder Stifter, die ehedem zur Aufnahme studierender Mönche bestimmt waren. Die größte Merkwürdigkeit Coimbras ist die Universität (Colegio), ein weitläufiges Gebäude mit maurischen Sälen und Höfen. Sie wurde (die einzige in Portugal) 1288 vom König Diniz gestiftet, besteht gegenwärtig aus fünf Fakultäten (Theologie, Jurisprudenz, Medizin, Mathematik und Philosophie) und zählt durchschnittlich 900 Studenten und 74 Professoren. Mit der Universität verbunden sind: eine Sternwarte, ein Museum mit wertvollen ethnographischen und naturhistorischen Sammlungen (z. B. 1263 brasilischen Holzarten), ein chemisches Laboratorium, eine Bibliothek von 60,000 Bänden und ein schöner, groß angelegter botanischer Garten. Als Vorbereitungsanstalt für die Universität dient das Colegio das Artes, außerdem besteht ein geistliches Seminar. Das ehemalige Augustinerkloster Santa Cruz birgt in seiner Kuppelkirche die Grabmäler der ersten Könige von Portugal, Alfons' I. und Sanchos I. Den Wasserbedarf führt der Stadt ein Aquädukt von 20 Bogen zu. Die Zahl der Bewohner betrug 1878: 13,369; sie sprechen das reinste Portugiesisch und leben größtenteils von der Universität, treiben aber auch lebhaften Handel, namentlich mit Wein und Orangen, und fabrizieren Thonwaren, Hornarbeiten u. a. C. ist Bischofsitz. In der Umgebung der Stadt verdienen besondere Erwähnung: das Kloster Santa Clara mit Kirche aus dem Jahr 1132, den Gräbern mehrerer Könige von Portugal, insbesondere dem schönen Grabmal der Gründerin des Klosters, Elisabeth, mehreren Skulpturwerken und prachtvollem Park und die Quinta das Lagrimas ("Landhaus der Thränen") zwischen Orangenhainen, wo einst Ines de Castro, die Geliebte des Infanten Pedro (nachmals Peter der Grausame), gefangen saß und 1530 ermordet ward. - C. soll seinen Namen von der Römerstadt Conimbria erhalten haben, die etwas südlicher lag, und von der noch jetzt Ruinen einer Wasserleitung und einer Brücke zu sehen sind. Später war die Stadt längere Zeit die Residenz der portugiesischen Könige. Einige portugiesische Prinzen führten von ihr den Titel "Herzöge von C." 1755 litt die Stadt durch das Erdbeben großen Schaden. Am 17. Sept. 1810 wurde hier eine Abteilung der französischen Armee unter Masséna durch die Engländer gefangen genommen. 1834 verlegte Dom Miguel seinen Sitz hierher, und 7. Juli 1846 brach zu C. ein miguelistischer Aufstand aus, welcher 4. Jan. 1847 den Einzug des Herzogs von Saldanha nach dessen Sieg bei Torres-Vedras zur Folge hatte. -
2) (Forte de C.) Fort in der brasil. Provinz Matogrosso, am Paraguay (19° 55' südl. Br.), 1775 erbaut, 1864 von den Truppen des Lopez aus Paraguay eingenommen.
Coína, Bezirksstadt in der span. Provinz Malaga, in herrlicher Lage, mit Marmorbrüchen und (1878) 10,065 Einw.
Coir, s. v. w. Kokosfaser, s. Cocos.
Coire (spr. kŏahr), franz. Name für Chur.
Coïtus (lat.), Beischlaf; C. anticipatus, Beischlaf vor der Ehe; C. damnatus, illicitus Blutschande.
Coix L. (Thränengras), Gattung aus der Familie der Gramineen, ostindische Gräser, wovon einige als Getreide brauchbar sind. C. Lacryma L. (Hiobsthränen), mit 1,25 m hohem, markigem Halm, ziemlich breiten Blättern, männlichen Blüten in schlaffen, ästigen Ährchen, an deren Grunde die kleinen weiblichen Ährchen hervorkommen, und fast kugeligen, knochenharten, weiß- oder bläulichgrauen, glänzenden, einer rollenden Thräne ähnlichen Körnern, wird in Ostindien, China und Afrika häufig als Getreide, bei uns als Zierpflanze kultiviert und findet sich in Südeuropa verwildert. Die Samen werden auch zu Rosenkränzen, Halsbändern benutzt. C. agrestis Lour., ein ausdauerndes, gegen 2 m hohes Gras in Ostindien, mit eßbaren Körnern, wird um die Reisfelder gesäet und gibt, wenn die Halme abgeschnitten werden, zwei Ernten. Die erbsengroßen Körner schmecken süß und angenehm und werden häufig, wie Reis gekocht, als Gemüse genossen.
Cojédes (spr. -chhēdes), Stadt im Staat Zamora der südamerikan. Republik Venezuela, am schiffbaren Fluß gleichen Namens.
Cojutepeque (spr. -chutepēke), Stadt im zentralamerikan. Staat San Salvador, an der Straße von San Salvador nach San Vincente, mit zwei bedeutenden Jahrmärkten und (1878) 4154 Einw.
Coke (spr. kohk), 1) Sir Edward, engl. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. 1. Febr. 1552 zu Mileham in der Grafschaft Norfolk, ward 1592 Solicitor general der Königin Elisabeth, 1593 Sprecher im Haus der Gemeinen und 1594 Attorney general. Unter Jakob II. erwarb er sich die Gunst des Königs durch sein Verhalten im Prozeß Raleighs und bei der Untersuchung gegen die Teilnehmer der Pulververschwörung, so daß er 1606 zum Oberrichter im Ge-^[folgende Seite]
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