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Gobi - Goblet d'Alviella.
mehrere seiner Gefechte 1836 und 1870'71 veröffentlichte er in der "Allgemeinen Militärzeitung" vortreffliche Aufsätze. Seit dem Frieden befehligte er das 8. Armeekorps in Koblenz und starb 13. Nov. 1880 daselbst. 1883 wurde ihm in Koblenz ein Denkmal gesetzt. Vgl. die Biographien von Zernin (Darmst. 1881) und Hänisch (Berl. 1881).
Gobi (mongol., "Wüste"; chines. Schamo, "Sandmeer"), das östliche Becken des Hanhai in der südlichen Mongolei (s. Karte "China"), eine meist gewellte, von den Rändern ansteigende und von Gebirgsrippen, die vielfach kesselartige Vertiefungen einschließen, durchzogene Wüstensteppe, erstreckt sich in der Richtung von SW. gegen NO. vom Nanschan- bis zum Chingangebirge und umfaßt nach F. v. Richthofen das östliche Becken des großen Binnenmeers, welches einst ganz Zentralasien bedeckte. Die nördliche G. bildet mit ihren den Anbau lohnenden und im O. durch Chinesen der Kultur gewonnenen Rändern die östliche Mongolei und ist in den letzten Jahrzehnten von russischen Forschern und Kaufleuten nach verschiedenen Richtungen durchzogen worden. Der Boden besteht aus grobkörnigem roten Sand, dem bisweilen verschiedenes Gerölle beigemengt ist. Die Ränder der G. liegen im N. bei 700-1000 m, im S. viel höher; der Wüstensand dringt hier zwischen alle von den hohen Gebirgsrücken auslaufenden Thäler ein, man trifft ihn in Höhen von 1800 m und noch höher hinauf. Im östlichen Teil ist die G. fast durchgängig 1200 m hoch, weiter westlich steigt sie noch mehr an. Die Bergzüge im Innern erheben sich im Zacharland auf der Linie Kiachta-Peking zu 2100, im südöstlichen Teil bei den Uroten zu 1800 m; die Depressionen haben eine Tiefe von 600 m ü. M. Da der Umgebung dieses Beckens die hohen, in die Schneeregion hinaufragenden Gebirge fehlen, so besitzt sie keinen einzigen das Jahr hindurch ausdauernden Strom, hat aber vor Ostturkistan eine größere atmosphärische Feuchtigkeit voraus, welche die Steppen so weit mit Vegetation bekleidet, daß sich Nomaden in ihr aufhalten können. Wald fehlt der G. gänzlich, nur hier und da steht am Fuß eines Bergs oder am Rand eines ausgetrockneten Flußbettes ein einsamer Baum, bei den Mongolen ein Gegenstand religiöser Verehrung. Auf durchaus vegetationslose Flächen stößt man selten; dagegen erreicht an vielen Stellen die Grasdecke kaum 1/3 m Höhe, so daß sie den Boden nur notdürftig verhüllt. Längs der Thalgesenke, wo zur Regenzeit das Wasser abläuft und sich in Pfützen oder Seen sammelt, wächst in Büschen von 1½ m Höhe das drahtartige Dirissu der Mongolen (Lasiagrostis splendens). Hier kommt auch in feinem Flugsand die Erika vor, welche samt dem Argal, dem getrockneten Pferde- und Kuhmist, der sporadischen Bevölkerung das Brennmaterial bietet. Die Winterstürme sind ebenso heftig wie häufig und treiben Pflanzen, in mächtige Haufen zusammengeworfen, vor sich her. Das Tierleben ist nur spärlich vertreten; weite Flächen sind eine leblose Öde ohne Säugetiere, ohne Vögel. Unter den wilden Tieren trifft man Dseren (Antilope gutturosa), Hasen, Füchse, Wölfe und kleine Nager am häufigsten an; unter den größern Tieren sind hervorzuheben im Lande der Ordo wilde Bullen, Ovis Argali, Cervus Elaphus (in den Nadelhölzern am Alischangebirge) und westlich vom Kuku-Nor wilde Kamele. Eine seßhafte Bevölkerung gibt es in der G. nur an ihrem gegen China gelegenen Rand; hier wird die Steppe durch arbeitsame Chinesen von Jahr zu Jahr mehr eingeengt. Das Innere durchziehen Mongolen (s. d.) mit ihren zahlreichen Herden; hier trifft man nur Zelte (Jurten). Karawanen durchschneiden die G. am häufigsten im NO., insbesondere auf der Linie Kiachta-Kalgan; auf ihr verkehrt auch die russische Post. Nach russischen Vermessungen hat die G. hier eine Breite von ca. 6400 km; die Entfernung zwischen den beiden Orten beträgt 1570 km, die Reisezeit im Winter 37 Tage. - Die ersten Nachrichten über die Wüste G. verdanken wir dem Jesuiten Gerbillon, welcher von 1688 bis 1698 acht Missionsreisen daselbst unternahm, dem Holländer Ysbrand Ides (1692-94) und Lorenz Lange, den Peter d. Gr. nach Peking entsandte. Im 19. Jahrh. bereisten die Wüste G. Timkowski (1819 und 1821), der Botaniker Bunge und der Astronom Fuß (1830-31), welch letztere eine Gesandtschaft griechischer Mönche nach Peking begleiteten, der Engländer Grant (1861), Pjewzow (1878-79), namentlich aber Prschewalskij (s. d.), über dessen Reisen "Petermanns Mitteilungen" 1873 ff. Berichte brachten. Vgl. v. Richthofen, China, Bd. 1 (Berl. 1877).
Gobineau (spr. gobbinoh), Joseph Arthur, Graf von, franz. Orientalist, geb. 1816 zu Bordeaux, trat 1849 in den diplomatischen Dienst und wurde 1855 der Gesandtschaft beigegeben, welche Napoleon III. nach Persien schickte. 1859 ging er von dort als kaiserlicher Kommissar nach Nordamerika, kehrte 1861 als außerordentlicher Gesandter nach Persien zurück und wurde endlich 1864 in gleicher Eigenschaft nach Athen versetzt. Später bekleidete er Stellen in Rio de Janeiro und in Stockholm; seit den letzten Jahren lebte er in Paris, wo er 17. Okt. 1882 starb. Von seinen Schriften sind besonders zu erwähnen: "Essai sur l'inégalité des races humaines" (Par. 1853-1855, 4 Bde.; 2. Aufl. 1884, 2 Bde.); "Lecture des textes cunéiformes" (1858); "Traité des écritures cunéiformes" (1864, 2 Bde.); "Les religions et les philosophies dans l'Asie centrale" (2. Aufl. 1866) und "Histoire des Perses d'après les auteurs orientaux, grecs et latins" (1869, 2 Bde.), sein bedeutendstes Werk. Auf anderm Gebiet veröffentlichte er: "L'abbaye de Typhaine" (Roman, 1867); "Souvenirs de voyages" (Novellen, 1872); "Les Pléiades" (1874); "Nouvelles asiatiques" (1876); "La Renaissance. Savonarole. César Borgia" (1877); "Histoire d'Ottar Jarl" (1879) u. a.
Gobio, Gründling.
Gobius, Grundel.
Goblet, Rene, franz. Politiker, geb. 26. Nov. 1828 zu Aire sur la Lys, studierte die Rechte, ließ sich in Amiens als Advokat nieder und half daselbst das liberale Journal "Le Progrès de la Somme" begründen. Nach dem Sturz des Kaiserreichs ward er 7. Sept. 1870 zum Generalprokurator am Appellhof in Amiens ernannt und 2. Juli 1871 zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt, in welcher er sich der gemäßigt republikanischen Partei anschloß und sich als Redner auszeichnete. 1877 ward er zum Mitglied der Deputiertenkammer gewählt und trat der Linken bei. Im Februar 1879 wurde er zum Unterstaatssekretär im Justizministerium ernannt. Unter Freycinet übernahm er 30. Jan. 1882 das Ministerium des Innern und bemühte sich, die gambettistische Wahlorganisation zu zerstören und durch eine Dezentralisation der Verwaltung die Institutionen der Republik zu befestigen, mußte jedoch schon 29. Juli nach dem Sturz Freycinets zurücktreten. Im April 1885 wurde er Unterrichtsminister.
Goblet d'Alviella, Albert Joseph, Graf, belg. General, geb. 26. Mai 1790 zu Tournai, erhielt seine Bildung in französischen Militärschulen,