Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Haxo; Haxthausen; Hayange; Hayden; Haydenit; Haydn

246

Haxo - Haydn.

snow-image, and other tales" (Bost. 1852); "The Blithedale-romance" (das. 1852, 2 Bde.; deutsch von Peters, Brem. 1870); "The wonderbook, for girls and boys" (1851); "Grandfather's chair, true stories from history and biography" (1851); "Tangle wood tales" (1853) u. a. Auch schrieb er um jene Zeit eine Biographie des ihm befreundeten Generals Pierce: "Life of Franklin Pierce" (Bost. 1852). Zur Herstellung seiner leidenden Gesundheit hatte H. eine Reise nach Italien unternommen, die ihm Stoff zu dem phantastischen Roman "Transformation" (Lond. 1860; deutsch u. d. T.: "Mirjam, oder Gras und Künstlerin" von Klara Marggraff, Leipz. 1862) lieferte. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er sein letztes Werk: "Our old home" (Boston 1863, 2 Bde.), eine Reihe von lebenswahren Schilderungen des englischen Landes und Volkes. Er starb 19. Mai 1864 zu Plymouth in Massachusetts. Nach seinem Tod erschienen noch der Roman "Septimius" (1872) und das halbvollendete Werk "Dr. Grimshawe's secret" (1882). H. zeichnet sich durch vollendeten Stil und scharfe Charakteristik aus und bekundet ein tiefes moralisches Gefühl bei unbegrenzter Liebe zur Natur. Mit Vorliebe behandelt er das Seltsame, Geheimnisvolle und Schreckliche. Gesamtausgaben seiner Werke erschienen zu Boston in 12 Bänden (1883), in 24 Bänden (1884) und in 6 Bänden (1886). Vgl. Page, Memoir of Nathaniel H. (Lond. 1872); Lathrop, A study of H. (Bost. 1876); H. James, N. H. (New York 1880). - Seine Gattin Sophia, die sich ebenfalls als Künstlerin und Schriftstellerin einen Namen erworben hat, lebte nach seinem Tod erst in Dresden, dann in London, vorzugsweise mit der Herausgabe der von ihrem Mann hinterlassenen "Note books", einer reichen Sammlung von Notizen, Sentenzen und Brieffragmenten des Dichters, beschäftigt, die in einer Reihe von Bänden (1868-71) erschienen; starb 26. Febr. 1871 in London. Sein Sohn Julian H., geb. 22. Juni 1846 zu Boston, welcher in Dresden Ingenieurwissenschaften studierte, schrieb das biographische Werk "Nathaniel H. and his wife" (Lond. 1884, 2 Bde.), außerdem "Saxon studies" (1876) und mehrere Novellen ("Bressant", "Idolatry", "Fortune's fool", "Beatrix Randolph" u. a.).

Haxo, François Nicolas Benoît, Baron, franz. Genieoffizier, geb. 24. Juni 1774 aus polnischer Familie zu St.-Dizier in Lothringen, focht im revolutionären Heer am Rhein, in der Vendée und Schweiz, befestigte Bitsch und Genf. Im J. 1807 wirkte er bei der Befestigung der Dardanellen mit, war 1808 in Italien, leitete 1809 die zweite Belagerung von Saragossa und darauf die Belagerungen von Lerida, Mequinenza und Tortosa. Zum Brigadegeneral ernannt, begleitete er Napoleon als Adjutant auf dem Feldzug nach Rußland und ward für Mohilew Divisionsgeneral. Nachdem er 1813 Hamburg befestigt hatte, wurde er Kommandant des Geniekorps und nach der Schlacht bei Dresden Vandamme beigegeben, mit dem er bei Kulm in Gefangenschaft fiel. Ludwig XVIII. stellte ihn an die Spitze der königlichen Garde. Bei Napoleons Rückkehr schloß sich H. aber diesem wieder an und zeichnete sich bei Waterloo aus. Die zweite Restauration ließ ihn in seinen Ämtern, ja er ward in der Folge Generalinspektor des Ingenieurkorps. 1832 leitete er die Belagerung der Citadelle von Antwerpen. Von Ludwig Philipp zum Pair ernannt, nahm er an den Kammerverhandlungen über die Befestigung von Paris regen Anteil. Er starb 25. Juni 1838. Der Festungsbau verdankt ihm mehrfache wesentliche Verbesserungen.

Haxthausen, August Franz Ludwig Maria, Freiherr von, bekannt durch seine Schriften über die russische u. deutsche Agrarverfassung, geb. 3. Febr. 1792 auf dem Gut Abbenburg im Paderbornischen, widmete sich seit 1811 auf der Bergschule in Klausthal dem Bergfach, studierte, nachdem er die Freiheitskriege mitgemacht, 1815-18 in Göttingen und verwaltete dann die väterlichen Güter, mit Studien für ein umfassendes Werk über Agrarverfassung beschäftigt, wovon indessen nur der erste Teil: "Über die Agrarverfassung in dem Fürstentum Paderborn und Korvei" (Berl. 1829), erschien. Infolgedessen zum Geheimen Regierungsrat ernannt, bereiste er im Auftrag der Regierung neun Jahre lang den preußischen Staat, um die ländliche Verfassung in den verschiedenen Provinzen zu erforschen, und später (1843-44) zu gleichem Zweck Rußland auf Wunsch des Kaisers Nikolaus. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen veröffentlichte er in folgenden Schriften: "Die ländliche Verfassung in der Provinz Preußen" (Königsb. 1839), wozu "Die ländliche Verfassung in der Provinz Pommern" (bearbeitet von A. Padberg, Stett. 1861) als zweiter Teil gehört; "Studien über die innern. Zustände, das Volksleben und insbesondere die ländlichen Einrichtungen Rußlands" (Berl. 1847-1852, 3 Bde.), aus deren drittem Bande "Die Kriegsmacht Rußlands" (das. 1852) besonders abgedruckt ward; "Transkaukasia" (Leipz. 1856, 2 Tle.). Das von ihm herausgegebene Werk "Das konstitutionelle Prinzip" (Leipz. 1864, 2 Tle.) enthält Monographien von K. Biedermann, Held, Gneist, Waitz und W. Kosegarten. Seine letzte Arbeit: "Die ländliche Verfassung Rußlands" (Leipz. 1866), bezog sich auf die inzwischen vollendete Bauernemanzipation. Er starb 31. Dez. 1866 in Hannover.

Hayange (spr. äjangsch), s. Hayingen 2).

Hayden, Ferdinand Vandeveer, Geolog, geb. 7. Sept. 1829 zu Westfield (Massachusetts), wanderte früh nach Ohio aus, studierte auf der Oberlin-Universität und promovierte 1853 auf der Albany-Universität in New York als Doktor der Medizin. In demselben Jahr besuchte er die Bad Lands in Dakota und machte dort große paläontologische Sammlungen. In den beiden folgenden Jahren gewann er noch größere Ausbeute am obern Mississippi. Bis 1861 begleitete er als Geolog die unter Führung von Warren nach dem Nordwesten gesandte Expedition. Während des Sezessionskriegs diente er freiwillig als Arzt. 1865-72 war er Professor der Mineralogie und Geologie in Philadelphia. 1866 machte er eine sehr erfolgreiche Reife an den obern Missouri und 1867 begann er für die Regierung der Vereinigten Staaten die Erforschung der westlichen Territorien und führte dieselbe mit größtem Erfolg durch. In den Jahren 1870-72 entdeckte und durchforschte er die merkwürdige Geiserlandschaft im Quellgebiet des Yellowstone. Außer etwa 50 "Memoirs" hat H. 10 Jahresberichte veröffentlicht, außerdem verschiedene Bände von "Miscellaneous memoirs", 8 Quartbände wissenschaftlichen Inhalts und "Pictures of Rocky Mountains scenery" und "The Yellowstone National Park" (1877), "North America" (mit Selwyn, Lond. 1883). H. wirkt zur Zeit an der Smithsonian Institution zu Washington.

Haydenit, s. Chabasit.

Haydn, 1) Joseph, Komponist, geb. 31. März 1732 zu Rohrau, einem Dorf in Niederösterreich unweit der ungarischen Grenze, war der Sohn eines armen Stellmachers (das älteste von 20 Kindern) und erhielt seinen ersten Unterricht in Haimburg beim Schul-^[folgende Seite]