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Ora pro nobis - Oratorisch.
von der Transvaal-Republik scheidet, und im Osten durch das Kathlambagebirge (Drakenberge). Sein Flächeninhalt beträgt 107,439 qkm (1951 QM.) mit (1880) 133,518 Einw., wovon 61,022 Weiße (1000 Deutsche) und 72,496 Eingeborne (Korana, Griqua, Buschmänner und Reste zahlreicher versprengter Betschuanenstämme). Von den Weißen waren 51,716 Niederländisch-Reformierte. Der Boden bildet im allgemeinen ein hohes Tafelland, welches sich ganz allmählich gegen W. zu senkt; der westliche und nördliche Teil besteht fast nur aus ungeheuern grasreichen Ebenen, woraus zahlreiche Tafelberge hervorragen; gegen Osten erhebt sich der Boden allmählich zu dem Kathlambagebirge und zu den Wittebergen. Das Land wird von mehreren nicht unbedeutenden Flüssen bewässert, die aber im Sommer meist vertrocknen. Außer den beiden Grenzflüssen, dem Oranje und dem Vaal Rivier, ist der Caledon der bedeutendste, der sich in den Oranje ergießt; in den Vaal münden der Wilge mit dem Liebenberg- und Valshfluß, der Donkin, der Sand- und Vetfluß und der Modder und Rietfluß. Das Klima ist sehr gesund und gemäßigter als man es wegen der Nähe der Tropenzone erwarten sollte. Im Sommer ist es weniger warm als in der Kapkolonie, und im Winter herrscht oft empfindliche Kälte. Die Vegetation ist im allgemeinen spärlich; nur das Weideland ist mit üppigem Gras bewachsen, welches längs der Flußufer mit niederm Mimosen- und anderm Buschwerk abwechselt. Von mineralischen Produkten hat man Steinkohlen an mehreren Orten, auch Eisen und verschiedene andre Metallerze, selbst Gold, im Caledonflußdistrikt gefunden. In den letzten Jahren wurden an der Südostgrenze auch Diamanten entdeckt; 1883 betrug die Ausfuhr 62 Pfd. 4 Unzen an Gewicht. Am meisten eignet sich das Land zur Viehzucht. Hornvieh und Pferde werden in bedeutender Menge gezogen und in großen Herden nach dem Kapland ausgeführt. Die Schafzucht blüht mehr und mehr empor, so daß jetzt schon Wolle den wichtigsten Ausfuhrartikel bildet. Dazu kommen noch Rinderhäute, Schaffelle, Hörner, Straußfedern und Diamanten. Ein starker Verkehr bewegt sich über Port Elizabeth (s. d.). Die Zolleinnahmen beliefen sich 1884 auf 452,288 Pfd. Sterl. Eine Eisenbahn soll von Colesberg nach Bloemfontein gebaut werden; telegraphische Verbindung besteht zwischen Bloemfontein und Fauresmith (119 km) und von dort nach Natal (322 km) sowie zwischen Heilbron und Heidelberg in Transvaal. Ackerwirtschaft kann in dem östlichsten und gebirgigen Teil des Staats mit Erfolg betrieben und Weizen, Mais und Kafferkorn gebaut werden. Die großen Grasebenen sind schon jenseit Smithfield von zahlreichem Wild, von Antilopen, Gnus, Quaggas, Elenantilopen, Rhinozerossen und Elefanten, belebt; selbst Löwen finden sich. Der Freistaat ist eingeteilt in die Distrikte Caledon oder Smithfield, Bloemfontein, Fauresmith, Winburg und Harry Smith. Die Regierung ist in den Händen eines von den Bewohnern auf fünf Jahre frei erwählten Präsidenten, der mit dem Landdrosten von Bloemfontein und drei Bürgern den Uitvoerende Rad (Exekutive) bildet, während der Volksrad die gesetzgebenden Funktionen ausübt. Geistliche und Lehrer sind in allen Distrikten angestellt; die herrschende Kirche ist die reformierte, amtliche Sprache die holländische. Die Einnahmen des Staats bestehen in Steuern auf Grundbesitz, Stempel, Lizenzen u. a. und betrugen 1885: 228,081, die Ausgaben dagegen 229,870 Pfd. Sterl. Die öffentliche Schuld betrug 1885: 170,134, das Staatsvermögen 530,000 Pfd. Sterl. Der Freistaat hat nur eine kleine, aus Freiwilligen gebildete Armee, nämlich eine Batterie mit 14 Armstrong-Geschützen und 45 Mann; im Kriegsfall werden sämtliche Bürger ausgehoben. Hauptstadt und Sitz der Regierung ist Bloemfontein, mit 1800 Einw. S. Tafel "Flaggen". - Noch 1840 war die jetzige O. eine von einzelnen Buschmannhorden und Betschuanen bewohnte Wildnis. 1842 wanderten die von den Engländern aus Natal vertriebenen holländischen Kolonisten (Buren) unter Pretorius in dieses Gebiet ein und gründeten die O. Auch dies Land aber wurde durch des Kapgouverneurs Harry Smith Proklamation vom 3. Jan. 1848 für das britische Reich in Anspruch genommen und, nachdem die Buren 29. Aug. 1848 bei Boom Plaats besiegt worden und der größte Teil nach Transvaal ausgewandert war, mit der Kapkolonie vereinigt. Am 23. Febr. 1854 wurde aber die Orange River Sovereignty wieder als unabhängiger Freistaat anerkannt, dem, als die Diamantenentdeckungen am Vaalfluß stattfanden, von den Engländern der äußerste Westzipfel, an der Vereinigung des Vaal und Oranje, abgenommen ward, um zu Westgriqualand der Kapkolonie geschlagen zu werden. S. Karte bei Artikel "Kapland".
Ora pro nobis (lat.), "bitte für uns", Gebetformel der katholischen Kirche beim Anruf der Heiligen.
Ora Tepe, s. Ura Tjube.
Oratio (lat.), Rede; O. pro domo, "Rede für das (eigne) Haus", worin man für seine eignen Interessen auftritt; auch s. v. w. Gebet, daher O. dominica, "Gebet des Herrn", das Vaterunser.
Oratorĭaner (Priester vom Oratorium, in Italien gewöhnlich Philippiner genannt, ursprünglich Brüderschaft der heiligen Dreieinigkeit), von Filippo Neri (s. d.) 1548 in Rom nach der Regel des heil. Augustin gestiftete Brüderschaft, widmete sich der Pflege hilfsbedürftiger Pilger, erbaute ein Hospiz und ein der Dreieinigkeit geweihtes Bethaus, Oratorium. In dem Oratorium hielt Neri geistliche Übungen und vielbesuchte Abendandachten. Daher erhielt die Verbrüderung den Namen "Priester vom Oratorium", der aber erst seit der Kanonisation Neris durch Gregor XV. (1622) in Aufnahme kam. Gregor XIII. bestätigte 1574 den Verein. Neri erhielt später ein großes Oratorium in Florenz und verbreitete seine Stiftung in ganz Italien. 1875 soll das bedeutend dotierte Hospiz der O. über 200,000 Pilger unterstützt haben. Aus dem Orden gingen mehrere Kardinäle und namhafte Schriftsteller, z. B. Baronius (s. d.), hervor. Vgl. Marciano, Memorie istoriche della Congregazione dell' Oratorio (1693, 2 Bde.). Verschieden davon ist die in Frankreich einheimische Kongregation der Priester des Oratoriums Jesu, nach dem Muster der italienischen durch Peter von Berulle gestiftet und 1613 von Paul V. unter dem Namen "Priester vom Oratorium Jesu" sanktioniert. Zweck der ebenfalls nicht auf Klostergelübde verpflichteten Stiftung war, das gesunkene Ansehen der Geistlichen durch Veredelung derselben wieder zu heben. Der Verein verbreitete sich namentlich in Frankreich, besonders nachdem der Stifter, der 1627 Kardinal wurde, 1629 gestorben war, und zählte unter seinen Mitgliedern ausgezeichnete Gelehrte, wie Richard Simon, Malebranche, Thomassin, Massillon.
Oratōrisch (lat., "der Rede angemessen, rednerisch") bezeichnet alle Eigenschaften, durch welche die Rede sowohl in Bezug auf Anordnung der Gedanken und Ausdrucksweise als auf Art des Vortrags sich