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Plettenberg - Plieningen.
bet", "Was willst du werden?", "Kleines Volk", "Schnickschnack") erschienen. Seit 1872 lebte P. in Niederlößnitz bei Dresden, wo er 12. Jan. 1888 starb.
Plettenberg, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Altena, in einem anmutigen Thal an der Else und an der Linie Hagen-Betzdorf der Preußischen Staatsbahn, hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, ein Amtsgericht, Eisen- und Stahlwarenfabrikation, Papierfabriken, Gerberei, Schneide- und Mahlmühlen, Branntweinbrennerei, Hammerwerke und (1885) 3239 Einw.
Pleuelstange (Bleuelstange), s. Dampfmaschine, S. 461.
Pleura (griech.), das Brustfell (s. d.).
Pleurālflüssigkeit, s. Seröse Flüssigkeiten.
Pleuralgīe (griech.), Seiten- oder Rippenschmerz.
Pleureuses (franz., spr. plöröhs'), früher auch in Deutschland übliche Bezeichnung für Trauerbesatz etc. an Kleidern, für die schwarzen Ränder am Papier während der Landestrauer etc.; für Klageweiber, welche im Altertum bei Begräbnissen gemietet wurden, um den Toten zu beweinen, und noch jetzt bei vielen Völkerschaften unter verschiedenen Namen üblich sind; endlich auch für die Figuren der Leidtragenden an den Sarkophagen.
Pleurītis (griech.), s. Brustfellentzündung.
Pleurococcus, s. Protococcus.
Pleurodynīe (griech.), Seiten- oder Rippenschmerz.
Pleurokárp (griech.), Bezeichnung einer Abteilung der Laubmoose (s. Moose, S. 791 f.).
Pleuronectes, Scholle; Pleuronectoidei (Schollen), Fischfamilie aus der Ordnung der Weichflosser, s. Schollen.
Pleuroperitoneālhöhle, s. Leibeshöhle.
Pleurosigma Sm., Gattung der Diatomeen, kahnförmige, S-förmig gebogene, einzeln und frei lebende Zellen mit sich kreuzenden feinen Längs- und Quer- oder schiefen Streifen, in der Mitte mit einer Längslinie und einem Knoten; über 50 Arten an den Meeresküste und im Brackwasser, zum Teil auch im süßen Wasser, über die ganze Erde verbreitet. P. angulatum Sm., an den europäischen Küsten und im Süßwasser Deutschlands, dient, wie auch P. balticum, P. attenuatum und P. angulatum, als Probeobjekt für Mikroskope.
Plewen, Stadt, s. Plewna.
Plewlje (Tažlidža), Stadt in Bosnien, Sandschak Novipasar, an der in die Drina mündenden Tschehotina, als Handels- und Garnisonplatz einer der beliebtesten Punkte, hat 7 Moscheen, eine Kirche und 4000 Einw. In der Nähe das serbische Kloster Trojitza, ehemals bischöfliche Residenz.
Plewna (offiziell Plewen), Kreisstadt in Bulgarien, südwestlich von Swischtowa, nahe dem Widfluß, im Kreuzungspunkt mehrerer Straßen, hat 18 Moscheen, 2 alte Kirchen und (1881) 11,474 Einw. Hier fanden 1877 heftige Kämpfe zwischen Türken und Russen statt. Letztere, von Nikopoli gegen Sofia vorrückend, wurden von Osman Pascha im Juli wiederholt geschlagen, worauf dieser mit großer Schnelligkeit und Geschicklichkeit P. in eine starke Festung verwandelte. Die Russen, welche inzwischen Verstärkungen herangezogen hatten, zernierten zu Anfang September unter dem Oberbefehl des Fürsten Karl von Rumänien P. und gingen nach mehreren vergeblichen Sturmversuchen (11. und 12. Sept.) zu einer förmlichen Belagerung über. Als Munition und Proviant erschöpft waren, suchte sich Osman 10. Dez. nach Westen durchzuschlagen, was mißlang. Gegen Mittag mußte er sich mit 40,000 Mann, 2000 Offizieren, darunter 10 Paschas, und 77 Kanonen ergeben. Vgl. v. Trotha, Der Kampf um P. (Berl. 1878); Kuropatkin, Die Blockade Plewnas (deutsch, das. 1887).
^[Abb.: Kärtchen zur Schlacht bei Plewna (11. u. 12. Sept. 1877).]
Plexus (lat., "Geflecht"), in der Anatomie eine eigentümliche Anordnung der Gefäße und Nerven. Ein P. vasculosus (Adergeflecht) entsteht dadurch, daß mehrere in gleicher Richtung nebeneinander laufende Gefäße (meist Venen) durch dicht stehende Seitenäste untereinander in Verbindung treten. Solche Adergeflechte umgeben z. B. den Samenstrang des Mannes, die Wirbelsäule an ihrer äußern Oberfläche, den Rückgratskanal etc. Ähnlich entstehen Nervengeflechte (P. nervosi). Das Sonnengeflecht (P. solaris) ist ein mit vielen Ganglienknoten versehenes Geflecht des sympathischen Nervs in der Magengegend auf der Vorderseite der Aorta.
Pleyel, Ignaz, Komponist, geb. 1757 zu Ruppertsthal bei Wien, war Schüler Joseph Haydns, vollendete seine Ausbildung in Italien und wurde 1787 Kapellmeister am Münster zu Straßburg. Später lebte er längere Zeit in London, von 1796 an in Paris, wo er eine Musikalienhandlung und später daneben die noch heute unter der Firma P., Wolff u. Komp. blühende Klavierfabrik gründete. Er starb 14. Nov. 1831 mit Hinterlassung zahlreicher Kompositionen (meist für Instrumente), welche zeitweilig an Beliebtheit selbst mit den Haydnschen wetteifern konnten, jedoch noch zu Lebzeiten ihres Autors in Vergessenheit gerieten. - Sein Sohn Camille P., geb. 1792, bildete sich unter Leitung seines Vaters und Dusseks zum Klavierspieler aus und übernahm 1825 die väterliche Klavierfabrik, der er bis zu seinem Tod 4. Mai 1855 als Leiter vorstand. Dessen Gattin Marie Felicité P., geb. Moke, geb. 1811, eine Schülerin Kalkbrenners, war eine der bedeutendsten Klavierspielerinnen ihrer Zeit und zugleich durch ihre Schönheit u. Geistesvorzüge eine Zierde der ersten Pariser Kreise. Von 1844 an wirkte sie als Lehrerin am Konservatorium in Brüssel, wo sie 30. März 1875 starb.
Pli (franz., "Falte"), Briefumschlag; gefällige Art des Benehmens, der äußern Haltung. Pliieren, in Falten legen, biegen, besonders von Karten; in der Kriegskunst s. v. w. sich zurückziehen.
Plica polonĭca (lat.), Weichselzopf (s. d.).
Plictolophĭdae (Kakadus), Familie aus der Ordnung der Papageien (s. d., S. 666).
Plieningen, Dorf im württemberg. Neckarkreis, Oberamt Stuttgart, auf der Filder, 336 m ü. M., hat