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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Polygonatum; Polygoneen; Polygonum; Polygramm; Polygráph; Polygynie; Polygynus; Polyhalit

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Polygonatum - Polyhalit.

lassen, wie nebenstehende Figur für die Pentagonalzahlen zeigt. Für p = 3 ergeben sich die Trigonalzahlen 1, 1 + 2 = 3, 1 + 2 + 3 = 6, 1 + 2 + 3 + 4 = 10, deren allgemeine Form n/2 (n + 1) ist; für p = 4 die Tetragonalzahlen (Quadratzahlen) 1, 1 + 3 = 4, 1 + 3 + 5 = 9, 1 + 3 + 5 + 7 = 16, allgemein n²; für p = 5 die Pentagonalzahlen 1, 1 + 4 = 5, 1 + 4 + 7 = 12, 1 + 4 + 7 + 10 = 22, allgemein n/2 (3n - 1); für p = 6 die Hexagonalzahlen 1, 1 + 5 = 6, 1 + 5 + 9 = 15, allgemein n (2n - 1); für p = 7 die Heptagonalzahlen 1, 1 + 6 = 7, 1 + 6 + 11 = 18, allgemein n/2 (5n - 3). Die allgemeine Form einer p-Eckszahl ist n/2 [(n - 1) (p - 2) + 2]; vgl. Progression.

^[Abb.: Pentagonalzahlen.]

Polygonatum Tourn., Gattung aus der Familie der Liliaceen, ausdauernde Kräuter mit kriechendem, fleischigem Rhizom, endständig blühendem, mit vielen Laubblättern besetztem Stengel und mittelgroßen, hängenden Blüten in achselständigen, ein- oder wenigblütigen Trauben. Die Beere ist kugelig und enthält wenige Samen. Etwa 20 Arten in der nördlichen gemäßigen ^[richtig: gemäßigten] Zone. P. officinale All. (Convallaria Polygonatum L.), mit abwechselnd zweizeiligen, länglich-eiförmigen bis elliptisch-lanzettlichen Blättern, weißen, einzeln oder zu zweien stehenden Blüten und blauschwarzen Beeren. In Laubwäldern. Ihr Rhizom besitzt von den frühern blühenden Stengeln zurückgebliebene, eingedrückte Narben, enthält Convallarin und Convallamarin, war früher als Radix Sigilli Salomonis (Salomonssiegel) offizinell und wird jetzt noch als Volksmittel benutzt. P. multiflorum All. (italienische Maiblume), mit drei- bis fünfblütigen Blütentrauben, in ganz Europa und Nordasien, wird als Zierpflanze kultiviert.

Polygoneen (Knöterichpflanzen), dikotyle Familie aus der Ordnung der Zentrospermen, Kräuter, wenige Sträucher, mit knotig gegliedertem Stengel, der bei einigen windend ist, und meist wechselständigen, einfachen, in der Knospenlage mit den Rändern umgerollten Blättern, deren Stiel am Grund eine stengelumfassende Scheide bildet, welche sich oben in eine scheidenförmige Nebenblattbildung, Tute (ochrea) genannt, fortsetzt. Die vollständigen oder durch Fehlschlagen eingeschlechtigen, oft nach der Zwei- oder Dreizahl gebauten Blüten stehen einzeln oder büschel- oder quirlförmig und sind meist in Ähren oder Trauben oder Rispen vereinigt. Das Perigon ist kelch- oder blumenkronenartig und besteht aus 4-6 freien oder am Grund verwachsenen Blättern, von denen gewöhnlich die drei innern größer sind, und welche meist an der Frucht stehen bleiben oder sich vergrößern. Die Staubgefäße sind am Grunde des Perigons inseriert, in derselben Zahl vorhanden wie die Perigonblätter oder vor den äußern paarweise oder zu dreien, vor den innern einzeln stehend. Der oberständige, einfächerige Fruchtknoten ist aus 2 oder 3 verwachsenen Karpellen gebildet und mit ebenso vielen Griffeln oder sitzenden, kopf- oder pinselförmigen Narben versehen; er enthält eine einzige grundständige, orthotrope Samenknospe. Die Frucht ist eine linsenförmig zusammengedrückte oder drei-, selten vierseitige Karyopse oder Achene, welche von dem oft vergrößerten, verschiedenartig gebildeten Perigon bedeckt wird. Der Same hat dieselbe Gestalt wie die Frucht, eine häutige Schale, ein mehliges Endosperm und einen geraden, entweder an der Seite oder im Zentrum des Endosperms liegenden Keimling mit linealischen oder blattartigen und gebogenen Kotyledonen. Vgl. Meißners Monographie in De Candolles "Prodromus", Bd. 14. Man zählt ungefähr 700 Arten, welche, über alle Erdteile verbreitet, in größter Anzahl in der nördlichen gemäßigten Zone vorkommen. Ihre grünen Teile werden mehrfach, besonders von Rumex- und Polygonum-Arten, als Futter und als Speise verwendet. Wegen der mehlreichen Samen werden einige Arten von Polygonum (Buchweizen) wie Getreide angebaut. Die Wurzeln mehrerer Arten der Gattung Rheum (Rhabarber) liefern wichtige Arzneistoffe.

Polygonum L. (Knöterich), Gattung aus der Familie der Polygoneen, ein- oder mehrjährige Kräuter oder Halbsträucher mit häufig stark knotig gegliedertem Stengel, oft drüsig punktierten und rotbraun gefleckten Blättern, weißen oder roten Blüten und linsenförmiger oder dreikantiger, vom Perigon völlig eingeschlossener Frucht. Etwa 150 Arten. P. Bistorta Tourn. (Natter-, Drachen-, Krebswurz, Wiesenknöterich), mit 60-90 cm hohem, einfachem Stengel, langgestreiften, bauchigen Blattscheiden, eilanzettförmigen Blättern und purpurnen Blüten in ährenförmiger, dichter Traube, wächst auf Wiesen in Europa und Nordasien und liefert die zweimal gebogene (daher der Name Bistorta) Natterwurzel, welche früher als tonisch-adstringierendes Mittel offizinell war. Das Kraut ist als Futterkraut von Wert, während das an feuchten Stellen wachsende pfefferartig scharfe Kraut von P. Hydropiper L. (Wasserpfeffer), dessen glänzende Blätter oft schwarz gefleckt, und dessen grünrote Blüten in eine ährenförmige, nickende Traube gestellt sind, auf Schafe giftig wirkt. P. persicaria L. (Flöhkraut), einjährig, mit ästigem, bis 1,25 m hohem Stengel, eilanzettförmigen, häufig schwarz gefleckten Blättern, rosa oder grünlichweißen, in eine dichte, ährenförmige Traube gestellten Blüten und flohähnlichen Samen, wächst auf Äckern als Unkraut und gibt ein schlechtes Futter. P. tinctorium L. (Färberknöterich) ist dem vorigen sehr ähnlich, wächst in Ostasien und liefert dort Indigo. In Frankreich und Deutschland vor 40-50 Jahren angestellte Kulturversuche ergaben indes wenig befriedigende Resultate. Mehrere Arten werden bei uns als Zierpflanzen benutzt, namentlich P. cuspidatum C. Koch (P. Sieboldi hort.), aus Japan, welches jährlich eine Anzahl 2-3 m hoher, eleganter, mit leichtem Laub sich bedeckender, verästelter Stengel und weiße, aufrechte Blütenähren treibt. Man benutzt diese Art zum Befestigen des Flugsandes. P. fagopyrum und P. tataricum, s. Buchweizen.

Polygramm (griech.), eine von vielen Seiten begrenzte Figur.

Polygráph (griech.), Vielschreiber, meist in tadelndem Sinn; auch s. v. w. Kopiermaschine.

Polygynie (griech.), s. Polygamie.

Polygynus (griech.), vielweibig, von Blüten mit zahlreichen Griffeln; daher Polygynia, Ordnungsbezeichnung im Linnéschen System für Pflanzen mit vielweibigen Blüten.

Polyhalit, Mineral aus der Ordnung der Sulfate, kristallisiert rhombisch, säulenförmig, findet sich in parallelstengeligen bis faserigen, auch stengelig-blätterigen Aggregaten, ist farblos, fleisch- bis ziegelrot,