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Silybum - Simbirsk.
muntgletscher), großartigen Hochthälern und bedeutenden Gipfelerhebungen: Piz Linard (3416 m), Piz Buin (3327 m), Fluchthorn (3396 m), Augstenberg (3182 m), Verstanklahorn (3302 m), Silvrettahorn (3248 m), Großlitzner (3124 m) etc. 2) Die nördliche Vorlage oder Verwallgruppe mit den Patteriolspitzen (3054 m), der Kuchenspitze (3128 m), dem Riffler (3125 m), Blankahorn (3163 m), Kalten Berg (2901 m) und Maderer (2767 m). 3) Der Nordostarm mit ungemein wilden und zerrissenen Gipfeln, deren höchste das Samnaunthal umstehen: Piz Mondin (3163 m), Muttler (3299 m), Stammer Spitz (3236 m), Piz Vadret (3038 m), Bürkelkopf (3028 m), Vesulspitz (3095 m), Hexenkopf (3033 m) etc. 4) Die nordwestliche Vorlage oder der Rätikon (s. d.). Vgl. Waltenberger, Die Rätikonkette, Lechthaler und Vorarlberger Alpen (Gotha 1875).
Silybum Gärtn., Gattung aus der Familie der Kompositen mit der einzigen Art S. Marianum Gärtn. (Marien-, Frauen-, Milch-, Silberdistel). Dies stattliche Gewächs hat große, hellgrüne, milchweiß gefleckte, glänzende Blätter und purpurrote Blüten, ist in den Mittelmeerländern heimisch und wird bei uns als Zierpflanze kultiviert.
Sima, griech. Bezeichnung für die Rinnleiste am dorischen Gebälk (s. Karnies).
Simaba, Gattung der Simarubaceen, Bäume und Sträucher im tropischen Nordamerika, mit einfachen oder geteilten, wechselständigen Blättern, achselständigen Blüten und oft trocknen Steinfrüchten. S. Cedron Planch., ein kleiner Baum mit großen, gefiederten Blättern, in Neugranada, liefert in seiner gänseeigroßen Frucht die Cedronsamen, die in Amerika gegen Schlangenbiß und Wechselfieber dienen. Die Samen sind ungemein geschätzt, und man trägt sie bei sich, um sie stets zur Hand zu haben.
Simancas (das alte Septimanca), Stadt in der span. Provinz Valladolid, am Pisuerga, hat eine römische Brücke von 16 Bogen, ein altes Schloß, in welchem seit König Philipp II. (1563) das spanische Staatsarchiv (von Leon und Kastilien) in 38 Sälen aufbewahrt wird, und (1878) 1247 Einw. Die Umgegend liefert guten Wein. Bei S. 939 Sieg des Königs Ramiro von Leon über die Mauren.
Simaruba Aubl., Gattung aus der Familie der Simarubaceen, im tropischen Amerika heimische Bäume (drei Arten) mit zerstreut stehenden, paarig gefiederten Blättern, ganzrandigen Blättchen, diözischen, kleinen Blüten in achsel- oder endständigen, häufig doldentraubigen Rispen und einsamigen Steinfrüchten. S. officinalis Dec., ein bis 25 m hoher Baum mit unterseits weichhaarigen Fiedern, weißlichen Blüten und olivenähnlichen, schwarzen Früchten, in Guayana, liefert die früher offizinelle Simaruba- oder Ruhrrinde (Wurzelrinde), welche einen dem Quassiin ähnlichen Bitterstoff enthält und auch wie Quassia angewandt wurde. S. excelsa Dec. (Bitteresche, Bittersalzbaum), auf Jamaica, liefert das Jamaicaquassienholz. S. medicinalis Endl., ein baumartiger Strauch in den Wäldern Jamaicas, mit 15-22 cm langen Blättern, liefert eine bisweilen statt der vorigen angewandte Simarubarinde.
Simarubaceen, dikotyle Familie aus der Ordnung der Terebinthineen, Bäume und Sträucher, die sich von den nächstverwandten Rutaceen durch den Mangel der Öldrüsen in den Blättern unterscheiden. Die Familie zählt in wenigen Gattungen ungefähr 110 Arten, welche fast alle dem tropischen Asien, Amerika und Madagaskar angehören und besonders im Holz und in der Rinde einen eigentümlichen Bitterstoff (Quassiin), z. B. bei Quassia amara, enthalten. Vgl. Engler, Rutaceae, Simarubaceae etc. florae brasiliensis (Leipz. 1874).
Simbach, Dorf im bayr. Regierungsbezirk Niederbayern, Bezirksamt Pfarrkirchen, am Inn, Knotenpunkt der Linien Ulm-München-S. der Bayrischen und Neumarkt-S. der Österreichischen Staatsbahn, 333 m ü. M., hat eine kath. Kirche, ein Amtsgericht, ein Hauptzoll- und ein Forstamt, eine Dampfbrauerei und (1885) 2455 Einw.
Simbirsk (Ssimbirsk), russ. Gouvernement in der mittlern Wolgagegend, grenzt an die Gouvernements Kasan, Nishnij Nowgorod, Pensa, Saratow und Samara und hat ein Areal von 49,493,6 qkm (898,86 QM.). Es bildet eine wellenförmige Ebene mit steil zur Wolga abfallenden Uferlandschaften. Hauptfluß ist die Wolga, der hier die Flüsse Sura, Swiaga und Ussa zufließen. Das Klima ist ganz kontinental, die mittlere Jahrestemperatur beträgt +3,7° C. (Extreme +46 und -44°). Die Bevölkerung beläuft sich auf (1885) 1,527,762 Seelen (31 pro QKilometer) und besteht außer den Russen aus Tataren, Mordwinen und Tschuwaschen. Der Religion nach befinden sich unter ihnen hauptsächlich Orthodoxe, ferner Sektierer, Mohammedaner und wenig Juden. Die Zahl der Eheschließungen war 1885: 13,027, der Gebornen 73,259, der Gestorbenen 48,958. An Lehranstalten zählte man 1885: 481 mit 24,650 Schülern, darunter 13 Mittelschulen und 5 Fachschulen. Das Areal besteht aus 51,2 Proz. Acker, 33,6 Wald, 10 Wiesen und 5,2 Proz. Unland. Geerntet wurden 1885: 9,6 Mill. hl Roggen, 4 Mill. hl Hafer, andres Getreide, Hülsenfrüchte und Kartoffeln in kleinern Mengen. Der Viehstand ist wegen Mangels an Wiesen unbedeutend; er bezifferte sich 1883 auf 305,033 Stück Rindvieh, 703,048 Schafe, 322,905 Pferde, 87,148 Schweine und 5453 Ziegen. Bienenzucht treiben die Mordwinen mit vielem Fleiß. In den waldreichen Teilen des Gouvernements beschäftigen sich die Bewohner mit Stellmacherei, Tischlerei und Bereitung von Holzgerätschaften und Bastsäcken. Die industrielle Produktion ist nicht ansehnlich und bezifferte sich 1885 auf 8½ Mill. Rubel. Sie besteht vorzugsweise in Branntweinbrennerei (4,3 Mill. Rub.) und Tuchfabrikation (2,3 Mill. Rub.). Der Handel, dessen Hauptsitz die Hauptstadt ist, wird durch die Wolga befördert, und die Waren nehmen den Wasserweg nach St. Petersburg, Rybinsk, Moskau, Nishnij Nowgorod und Astrachan. Das Gouvernement enthält acht Kreise: Alatyr, Ardatow, Buinsk, Karsun, Kurmysch, Sengilejew, S., Sysran. S. bildete einst einen Teil des tatarischen Chanats Kasan und fiel mit diesem 1552 an das Großfürstentum Moskau. - Die Hauptstadt S., zwischen der Wolga und Swiaga gelegen, hat 17 russ. Kirchen, 2 Klöster, eine protestantische und eine kath. Kirche, Synagoge, Moschee, ein Gymnasium, geistliches Seminar, eine Irrenanstalt, ein Theater, eine Landwirtschaftliche Gesellschaft, Filiale der Reichsbank, einen großen Kaufhof, eine vielbesuchte Messe, Tuchfabriken, lebhaften Handel mit Getreide, Pottasche und Früchten und (1885) 39,047 Einw. S. ist Sitz eines griechischen Bischofs. Auf dem hochgelegenen sogen. adligen Stadtteil befindet sich der im Frühling vielbesuchte Nikolai-Stadtgarten. Nach dem neuntägigen Brand 1864, der fast die ganze Stadt einäscherte, begann eine starke Auswanderung; jedoch ist S. nach einem neuen Plan stattlicher wieder aufgebaut worden. S. wurde 1648 gegründet und 1670 von den Räuberbanden Stenka Rasins lange um-^[folgende Seite]