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Sn - Sniadecki.
welchen "Our inheritance in the great Pyramid" (3. Aufl., Lond. 1880) die vollständigste Übersicht gibt.
Sn, in der Chemie Zeichen für Zinn (Stannum).
Snakeindianer (spr. snehk-), s. Schoschonen.
Snake Island (spr. snehk ailänd), s. Anguilla.
Snake River (spr. snehk riwwer, "Schlangenfluß", auch Lewis' Fork), wichtigster Nebenfluß des Columbiastroms, entspringt im Shoshonesee (2385 m ü. M.) im Yellowstone Nationalpark, durchbricht in gewaltigen Schluchten die seinen westlichen Austritt versperrenden Snake River Mountains, umfließt in weitem Bogen das Basaltfeld der Snake River Plains, wo er die American und die malerischen Shoshone Falls bildet, und wendet sich schließlich nach N., um sich unter 46° 12' nördl. Br. mit dem Columbia zu vereinigen. Nur sein unterer Lauf ist schiffbar.
Snayers, Peter, niederländ. Maler, geb. 1592 zu Antwerpen, war Schüler von S. Vrancx, wurde 1613 Freimeister der Lukasgilde und ging 1628 als Hofmaler nach Brüssel, wo er 1667 starb. Er hat eine große Anzahl von Schlachtenbildern (meist für den österreichischen Hof, zwölf davon in der kaiserlichen Galerie zu Wien), Reitergefechten, kleinern Kriegsszenen und Jagden gemalt, welche durch lebendige Darstellung und kräftige Charakteristik ausgezeichnet sind. Bilder von ihm finden sich in den meisten Galerien (besonders in Brüssel, Madrid, Dresden, Berlin).
Sneek, Stadt in der niederländ. Provinz Friesland, unweit westlich vom gleichnamigen See, an der Eisenbahn Leeuwarden-Stavoren, Sitz eines Bezirksgerichts, hat 5 Kirchen, eine lateinische, eine Industrie- und eine höhere Bürgerschule, mehrere Fabriken, Handel mit Getreide, Butter, Vieh etc. und (1887) 11,037 Einw.
Snehätta ("Schneehut"), der höchste Berg des Dovrefjelds in Norwegen, 2450 m hoch; die Besteigung erfolgt von den über 950 m hohen Gebirgsstationen (Fjeldstuen) Fokstuen, Hjerkin und Kongsvold in ca. 7 Stunden.
Snell, 1) Wilhelm, Rechtsgelehrter, geb. 8. April 1789 zu Idstein, studierte in Gießen und ward sodann Untersuchungsrichter am Kriminalgericht zu Dillenburg. Wegen einer Schrift über das nassauische Domänenwesen auf Betrieb des Regierungspräsidenten Ibel seiner Stelle entsetzt, erhielt er zwar 1819 eine Professur in Dorpat, mußte dieselbe aber auf des Genannten Denunziation hin wieder aufgeben und folgte 1821 einem Ruf als Professor nach Basel. 1833 ging er als Professor nach Zürich, 1834 nach Bern. Hier mit seinem Bruder im Sinn des Liberalismus wirkend, zog er sich den Haß der herrschenden Partei zu und ward ebenfalls auf eine unbegründete Hochverratsanklage hin ohne richterliche Untersuchung seiner Stelle entsetzt und aus dem Kanton verbannt. Er wandte sich hierauf nach Baselland, wo er in den Landrat gewählt ward, kehrte aber nach der Reform der Berner Verfassung nach Bern zurück, wo er 8. Mai 1851 starb. Er ist der Gründer einer neuen, höchst einflußreichen Rechtsschule für die Schweiz. Nach seinem Tod erschien von ihm aus seinen Vorlesungen: "Naturrecht" (Langnau 1857 u. Bern 1859; neue Ausg., das. 1885).
2) Karl, Mathematiker und Physiker, Verwandter des vorigen, geb. 19. Jan. 1806 zu Dachsenhausen, widmete sich naturwissenschaftlichen Studien, ward 1829 Gymnasiallehrer in Dresden, 1844 Professor der Mathemik ^[richtig: Mathematik] und Physik in Jena und starb 12. Aug. 1886 daselbst. Er schrieb: "Einleitung in die Differential- und Integralrechnung" (Leipz. 1846-51, 2 Bde.); "Lehrbuch der geradlinigen Planimetrie" (3. Aufl., das. 1869); "Kreislehre und ebene Trigonometrie" (das. 1858); "Newton und die mechanische Naturwissenschaft" (2. Aufl., das. 1858); "Die Schöpfung des Menschen" (das. 1863) etc.
Snellaert (spr. -lart), Ferdinand Augustyn, vläm. Schriftsteller, geb. 21. Juli 1809 zu Courtrai, studierte auf der Militärarzneischule in Utrecht, ward 1829 Militärarzt zu Antwerpen, blieb bis 1835 in holländischen Diensten und ließ sich 1838 als praktischer Arzt zu Gent nieder, wo er 3. Juli 1872 starb. Um die Liebe zur nationalen Litteratur wieder zu beleben, stiftete er schon 1836, während er noch in Gent studierte, mit Gleichgesinnten die litterarische Gesellschaft De tael is gansch het volk und gründete 1840 die Zeitschrift "Kunst- en Letterblad", welche er bis 1843 redigierte. Gemeinschaftlich mit Blommaert (s. d.) veranlaßte er 1840 die erste allgemeine Petition um Aufhebung der Sprachbeschwerden und blieb seitdem mit Wort und Schrift der unermüdlichste Agitator für die vlämische Sache. Seine "Schets eener geschiedenis der nederlandsche letterkunde" (3. Aufl., Gent 1855) ist noch immer der brauchbarste Abriß der niederländischen Litteraturgeschichte und seine "Vlaemsche bibliographie" (das. 1851 u. 1857) das beste und ausführlichste Werk dieser Art. Seit 1847 Mitglied der Akademie zu Brüssel, besorgte er nach dem Tod von Willems (s. d.) die Herausgabe der 2. Auflage von dessen "Reinaert de Vos" (Gent 1850) sowie eine Volksausgabe der "Oude en nieuwe liedjes" (das. 1864). Ferner gab er in der von der Akademie veranstalteten Sammlung altvlämischer Dichter die "Alexanders geesten" von Maerlant (1860-61, 2 Bde.) und die "Nederlandsche gedachten uit de 14. eeuw" (1869) heraus und veröffentlichte außerdem zahlreiche kleinere Schriften, Reden und Gedichte.
Snellius, Willebrord, Mathematiker, geb. 1591 zu Leiden, studierte daselbst, bereiste dann Deutschland, wo er mit Kepler und Tycho Brahe in Verbindung trat, und starb 30. Okt. 1626 als Professor der Mathematik zu Leiden. S. entdeckte zuerst das konstante Verhältnis zwischen den Sinus des Einfalls- und des Brechungswinkels bei der Brechung der Lichtstrahlen, wodurch er den Grund zur wissenschaftlichen Bearbeitung der Optik legte, und führte eine Gradmessung von Alkmar nach Bergen op Zoom aus, bei der zuerst die Triangulation angewandt wurde, und die er in seinem "Eratosthenes Batavus" (Leid. 1617) beschrieben hat. Außerdem schrieb er: "Cyclometricus sive de circuli dimensione" (Leid. 1621); "Doctrinae triangulorum canonicae libri IV" (das. 1627) u. a.
Sniadecki (spr. -détzki), Jan Baptist, Astronom und Philosoph, geb. 21. Aug. 1756 zu Znin im Posenschen, ward 1781 Professor der Astronomie und Mathematik in Krakau, 1806 Observator an der Universität Wilna, später Rektor derselben und lebte seit 1824 im Ruhestand zu Jaszuni bei Wilna, wo er 1830 starb. Außer zahlreichen astronomischen Beobachtungen veröffentlichte er (in polnischer Sprache): "Theorie der Algebra" (Krak. 1783, 2 Bde.), "Sphärische Trigonometrie" (Wilna 1820; deutsch von Feldt, Leipz. 1828); "Discours sur Nic. Copernic" (franz. Ausg. von Tegoborski, Warsch. 1803). Seine philosophischen Schriften sind teilweise gegen Kant gerichtet. Eine Gesamtausgabe seiner Werke mit Biographie von Balinski erschien in 8 Bänden (Warsch. 1838-39). - Sein Bruder Andreas, geb. 1768, gest. 1838 in Wilna, war lange Zeit Arzt und Professor der Chemie daselbst. Vgl. Libelt, Bracia Sniadeccy ("Die Gebrüder S.", Posen 1866).