Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

442
Huahine - Humphrey
Reichskommission zur Revision der Patentgesetze und 1889 der Jury der Ausstellung für Unfallverhütung an. 1888 wurde er in den Adelstand des Königreichs Bayern erhoben. Er schrieb: »Medizinische Geheimmittel« (Hannov. 1866); »Skizzen aus der Maschinenkunde« (Riga 1874); »Karl Karmarsch, ein Lebensbild ^^ ^Hannov. 1880); »Lehrbuch der vergleichenden mechanischen Technologie« (2. Aufl., Wiesbad. 1888, 2Bde.); »Das Papier/seine Beschaffenheit und deren Prüfung« (Münch. 1882); »Die Fabrikation des Papiers« (Braunschw. 1887); »Technologisches Lexikon«, mechanische Technologie (mit Brelow, Leipz.
1883). Er beteiligte sich auch an mehreren Encyklopädien und an dem »Technologischen Wörterbuch in deutscher, englischer und französischer Sprache^ (Wiesbaden); 1868 - 75 redigierte er das Rigasche Industrieblatt und dann acht Jahre das »Bayrische Industrie- und Gewerbeblatt«.
^Huahine, die östlichste der Inseln unter dem Wind in der polynesischen Gruppe der Gesellschaftsinseln, unter 16" 47' südl. Br. und 151" westl. L. v. Gr., 73 ykm groß mit (1878) 1665 Einw. Die Insel, noch zu Cooks Zeiten eine einzige Landmasse, wirdjetzt durch einen für Boote fahrbaren Kanal getrennt in eine nördlichere bedeutendere Huahine nui und eine südliche kleinere Huahine iti. Beide sind überaus reich und fruchtbar, namentlich in der schmalen Küstenebene, welche das malerische bergige Innere umschließt. Ein Barrierriff mit mehreren meist schmalen Kanälen umgibt die Insel. Der einzige Hafen, welcher große Schiffe zuläßt, ist Fare an der Westküste. Das Deutsche Reich schloß mit H. 28. April 1879 einen Freundschaftsvertrag; 1888 wurde H. mit den übrigen Inseln unter dem Wind von Frankreich seinem Kolonialbesitz einverleibt.
^tzuatin, Handelsgewicht in Japan, s. v. w. Pikul.
Hubbard, Nicolas Gustave, franz. Nationalökonom, starb im Februar 1888 in Paris.
*tzuber, 8) Joseph, Komponist, geb. 17. April 1837 zu Sigmaringen, war zuerst Schüler des Sternschen Konservatoriums in Berlin, später von Edmund Singer und Peter Cornelius in Weimar, wo Liszt mächtig auf ihn wirkte, dann eine Zeitlang Mitglied der Kapelle des Fürsten von Hechingen in Löwenberg,
seit 1865 der Hofkapelle zu Stuttgart, wo er 23. April 1886 starb. Der persönliche Umgang mit dem Dichter Peter Lohmann erweckte hier in ihm eigenartige Bestrebungen auf dem Gebiet musikalischer Formgebung; er verwarf die fertigen, stereotypen (architektonischen) Formen und wollte, daß das musikalische Kunstwerk sich aus dem im Keim gegebenen thematischen Material (Motiv) jederzeit frei und selbständig entwickele (psychologische Form). Versuche, diesen zu den von Wagner einerseits und Liszt anderseits vertretenen, in verwandtschaftlicher Beziehung stehenden modernen Prinzipien gerecht zu werden, sind die beiden Opern: »Die Rose vom Libanon« und »Irene« (beide nach Lohmannschen Texten), ferner vier einsätzige Symphonien, Gesänge, Instrumentalmelodien 2c. Äußerlich zeigen Hubers Kompositionen ein eigentümliches Gewand, da derselbe niemals Tonartvorzeichen zum Schlüssel setzt, sondern scheinbar immer in 0 änr schreibt.
Hübner, 3) Joseph Alexander, Freiherr von, österreich. Diplomat, machte sich als Mitglied des .Herrenhauses seit dem Bestehen des Ministeriums Taaffe wieder in der Öffentlichkeit bemerklich, indem er eine russenfreundliche auswärtige Politik empfahl.
(5'rwurdeimOktober1888indenGrafenstand erhoben.
^ßüffer, 2) Franz, Musikschriftsteller, geb. 1845 zu Münster in Westfalen, studierte romanische Philologie, wandte sich darauf nach London, wo er als Musikkritiker eine erfolgreiche Thätigkeit, besonders auch für das Verständnis der Musik Richard Wagners, entwickelte und 19. Jan. 1889 starb. Er schrieb: Der Trobador Guillem de Cabestangh < (Verl. 1869); »1k6 troudkäoui-Z, a, w'Ltor^ of provenoai lile anä 1it6ratnr6 in tk6 inicläle g.^68 - (Lond. 1878); »Hi Hard ^Va^ner anci t!w nmsi« ol tli6 iutur6< (das.
1874; deutsch zuerst u. d. T.: »Die Poesie in der Musik«, Leipz. 1875, neue Ausg. unter dem erstern Titel, 1876); »Nu8ica1 8t.uäi68«, eine Sammlung seiner Aufsätze aus der »Times«, der »Fortnightly Review« 2c. (1880); »Italien anä ottisr 8w<U68« (1883); »llg.1t g. csntui^ ok iuu8io in Nn^Ig.u<1 1837-87« (1889). Für die »Nno^wpkkäia Llit^ nica.« bearbeitete er unter anderm die Artikel über Beethoven und Händel und in dem von ihm herausgegebenen biographischen Sammelwerk »(^sat mu» 8ioian8< den Band über Richard Wagner (1881).
"Hugli, Distrikt der Division Bardwan der britisch-ind. Provinz Bengalen, 3167 ykiu. (58 QM.) groß mit (188I) 1,012,768 Einw., darunter 188,798 Mohammedaner, welche auf dem völlig ebenen, vom Huglifluß durchzogenen Land große Mengen von Reis erzeugen und Seiden- und Baumwollenzeuge, Papier, Töpferwaren, Öl, Seilerwaren u. a. anfertigen. Hauptort ist die Stadt H. (f. d., Bd. 8).
*Hühnerleder (englische Haut, franz. c Nnspin), dünnes, feines, weißgares Schaf- und Ziegenleder für Damenhandschuhe.
Hülsen, Botho von, Theaterintendant. Aus seinem Nachlaß veröffentlichte seine Gattin: »Unter zwei Königen; Erinnerungen« (Verl. 1888).
^Hultzsch, Eugen, Sanskritforscher, Neffe des Philologen Friedrich Hultsch, geb. 29. März 1857 zu Dresden, studierte in Leipzig, Bonn und wiederum in Leipzig, wo er promovierte, klassische und orientalische Philologie, besonders Sanskrit. Nach einem zweimaligen längern Aufenthalt in London wirkte er als Privatdozent für orientalische Sprachen an der Universität Wien. Während dieser Zeit veröffentlichte er eine Ausgabe von Bandhäyanas Gesetzbuch (Leipz. 1884) und wurde von G. Bühler in das Studium der indischen Epigraphik eingeführt. Die meisten seiner Aufsätze über Sanskritinschriften erschienen in der Bombayer Zeitschrift »Ii Man ^ntiynary«.
Seine Lehrthätigkeit wurde unterbrochen durch eine sechsmonatliche Reise durch Nordindien und Kaschmir (1884-85), während welcher er Handschriften und Inschriften sammelte (vgl. »Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft«, Bd. 40, S. 1 bis 80). Im 1.1886 wurde er auf Antrag des Generaldirektors der archäologischen Untersuchungen in Indien, G. Burgeß, zum Epigraphisten für die Präsidentschaft Madras ernannt und bekleidet zugleich das Amt eines Examinators für Sanskrit an der Universität Madras. Als Ergebnis der von ihm gesammelten Sanskrit- und Tamilinschriften veröffentlichte er 80ut.k-I11ai2.11 iu8cliM0ii8« (Madras 1889, Bd. 1).
*Humphrey (spr. hömmfrl, Manahiki), Insel im Manahikiarchipel der Südsee, unter 10" 20' südl.Vr., 161" 1/ westl. L. v. Gr., eine dreieckige Laguneninsel, auf deren Riff sich mehrere kleine, schmale Inseln voll Kokospalmen hinziehen, 10 ykiu groß mit 380Einw., welche in einem Dorf an der Westküste wohnen. In die Lagune führt nicht einmal ein Bootkanal, ein Ankerplatz fehlt, und die Landung ist sehr beschwer-