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Krajewstij - Krastel
llitnß) beobachtet, die, Ultl den, Weibchen ihrer Wahl zu gefallen, eine Art Tanz ausführen. Sie stellen sich "auf das dritte oder vierte Fußpaar und eiheben (während das letzte Fußpaar am Körper emporgeschlagen ist) ihre Scheren in die Luft und beginnen sich, wie Tänzer, mit emporgeschwungenen Armen um sich selbst zu drehen. Bisweilen unterbrechen sie den Neigen, um sich abwechselnd auf der einen oder andern Seite zu balancieren, einige Schritte vor-oder zurückzuweichen, und verharren minutenlang in ihren bizarren Stellungen. Sie geben das Spiel erst auf, wenn die Ermüdung sie zwingt, wieder zu ihrer gewohnheitsmäßigen Körperstellung zurückzukehren, oder wenn das Weibchen sich ihm nähert oder ihm seine Scheren entgegenstreckt. Das Männchen nähert sich ihm dann wie im Ireudetaumel schwankend und umfaßt es mit seinen Scheren. Findet es nicht sobald Erhörung, so wiederholt es seinen Vewerbungstanz.
Krajewskij, Andrei Alexandrowitsch, russ.
Journalist, starb 20. Aug. 1889 in St. Petersburg.
^Krämer, Gustav, Schulmann und Philolog, geb. 1. April 1806 zu Halberstadt, studierte seit 1824 in Berlin und Bonn, dort namentlich unter seinem Schwager Karl Ritter, hier unter Niebuhr. Nach der Studienzeit Lehrer am Grauen Kloster zu Berlin, begleitete er einen jungen Frankfurter als Erzieher nach Genf Zur Universität und bezog dann das Archäologische Institut zu Rom (1833-36), besuchte auch noch Griechenland (1837) und Paris (1838), worauf er Lehrer am Köllnischen Gymnasium, 1839 am französischen Gymnasium und 1842 dessen Direktor ward.
Von dort 1853 durch den Minister v. Raumer zum Direktor der Franckeschen Stiftungen nach Halle berufen, hat er diese Anstalten b s 18<8 geleitet, wo er als Ehrendoktor der Theologie und Geheimer Regierungsrat in Ruhestand trat, aber das Ehrenamt eines Direktors der wissenschaftlichen Prüfungskommission noch jahrelang beibehielt. Erstarb I.Aug. 1888. Von seinen Werken sind hervorzuheben: >I51<»Ainm ?6ri/.onii« (Verl. 1828); »Über den Stil und die Herkunft der bemalten griechischen Thongefäße« (das.
1837); »Der Fuciner See« (das. 1839»; »Beiträge zur !^eschichte A.i).Franckes« (Halle 1861 u.1875,2Bde.); Karl Ritter, ein Lebensbild < <2. Aufl.. das. 1875,2 Bde.); Aug. Herm. Francke« (das. 1880-82, 2 Bde.). Auch gab er die Werke Strabons (Leipz. 1844 bis 1852, 3 Bde.; kleinere Ausg. 1852, 2 Bde.) und A. H. Iranckes pädagogische Schriften nebst Darstellung seines Bebens und seiner Stiftungen« (2. Aufl., Langensalza 1885, 2 Bde.) heraus.
^Krämer, 2) Robert von, schwed. Dichter, geb.
6. Febr. 1825 zu Stockholm, studierte in Upsala, trat 1844 in den Militärdienst und nahm 1865 seinen Abschied. Als Senior der Adelsfamilie v. K. war er l850-66 Mitglied des Reichstags, lebte dann vom öffentlichen Leb».n zurückgezogen, bis er 1876 in den neuen Reichstag trat, wo er für einen der besten Redner gilt. Als Schriftsteller trat er zuerst mit einem Band Gedichte unter dem Titel: »Xoiäßns natur« ,1853) auf, für welche er den zweiten Preis der Akademie erhielt; als Ergebnis einer Reise nach Italien iolgte die größere Dichtung >^(i!iukter«, die gleichen Beifall fand. Mit seiner nächsten Arbeit: »Oiamanter i 5wnk"!, reka i ILli^li Mtl ocii Kk"tlaml« (1857), in welcher er die Sprechform der schwedischen Sprache angewandt hatte, rief er indessen eine scharfe Polemik hervor, gegen die er sich in einer Reihe von Artikeln (gesammelt als »kvenska «i>iäki VK^Hii«, 1858) zu verteidigen suchte. Auch in zwei später erschienenen Werken: »^vk i'65or i 8pÄiii6u«
l»Zwei Reisen in Spanien«, l, ^I, und I^n vii^i-1 0i'i6M.6n< (1866), wandte er die Veugungsformen der gesprochenen Sprache an. Trotz dieser Eigentümlichkeit fanden die beiden Bücher großen Anklang.
Später veröffentlichte er noch ein Bändchen »lMlki'« (1867) und ^ü! cxli im-6lirli »>»> ^5, ^'nrl .loklnis lÖrbunä6t8 Ijöl>tiä8ll^<.'^i'<. (1876). - Seine Schwester Charlotte Lovisav. K., geb. 6. Aug. 1828 zu Stockholm, machte sich ebenfalls als Schriftstellerin bekannt mit den (»Ge danken in der religiösen Sache«, 1866), den Reisebildern v Lianä ftkotskn, l) L!^' Mi ksüar'' (1870), Gedichten (^ckm'äsi'«, 1870; »^H äikter^ 1882), einem Drama (»^eli«a,«, 1882) und als Herausgeberin der Zeitschrift > Bär '1'ill': (»Unsre Zeit', 1877-79). Sie begründete auch ein Stipendium für Studentinnen an der Universität Upsala.
Krampa S, Dorf im preuß. Regierungsbezirk Stralsund, Kreis Insel Rügen, auf der Halbinsel Jasmund, hat ein Seebad und (188-.) 349 Einw.
Kran. Ein K. von bisher nicht erreichten Dimensionen ist in Hamburg dem Betrieb übergeben wor? den. Seine Tragkraft beträgt 150 Tons (150,000k55.> und ist auf 180 T. geprüft worden. Er hebt diese Last in 15 Min. 6 m hoch und dreht sie in 5 Min. um 360". Er ruht mittels Rädern auf einer Dreh scheibe von 13 m, die Ausladung beträgt 10 m im Lichten, resp. 17,3 m, vom Mittelzapfen gerechnet, die Ausbalancierung geschieht durch einen mit250,000ko Sand gefüllten Ballastkasten, und die höchste Rolle am K. liegt 30,5. m über dem Kai.
Krany, Jules, franz. Admiral, geb. 29. De^.
1821 zu Arches (Vogesen), trat 1837 in die Marine, ward 1847 Schiffsfähnrich, 1848 Schiffsleutnant, 1861 Fregattenkapitän und 1867 Linienschiffskapitän.
Während der Belagerung von Paris 18< 0/71 war e: Kommandant des Aorts von Ivry, ward im Februar 1871 Kabinettschef des Marinemimsters Pothuau und Konteradmiral, 1873 Kommandant des ostasia tischen Geschwaders und Gouverneur von Kotschinchina, 1877 Vizeadmiral und Chef des Generalstabs der Marine und 1888 Marineminister. Er schrieb:
»^16M61N8 (16 !Htli«0l i6s1U!MVir6< (1852)UNd »(^0N 5iät>!'nt,i"N8 8Ul 168 I'ouli^ äsis datiine Ms« (1867).
^Krajchllitz, Dorf im preuß. Regierungsbezirk Bres.^ lau, Kreis Militsch, an der Linie Öls-Gnesen der Preußischen Staatsbahn, hat ein deutsches Samariter-Ordensstift (Pfleganstalt für Idioten, Epileptische, Sieche und Krüppel) und ,i8«5) 872 Einw.
^Kraslrl, Friedrich, Schauspieler, geb. 6. April 1839 zu Mannheim, war anfangs Balletttänzer am Hoftheater in Karlsruhe, widmete sich aber bald der schauspielerischen Laufbahn unter Ed. Devrients Lei. tung an derselben Bühne und wurde nach kurzer, er folgreicher Thätigkeit als .Heldendarsteller 1865 an das Hofburgtheater zu Wien engagiert, an welches er später auf Lebenszeit gebunden wurde. Anfang lich beherrschte er das gesamte Fach der jugendlichen Liebhaber und Helden und spielte daneben auch Naturburschen und humoristische Rollen, zog sich aber seit dem Beginn der 80er Jahre auf die Rollen der ältern Helden zurück. Seine Hauptrollen sind die jugendlichen Helden in den Schillerschen Dramen, Orest, Egmont. Iason, Jaromir, Sigismund ( Le oen ein Traum«), Ingomar, Tempelherr. In seinem Vortrag schließt er sich an den getragenen Stil der ältern Schule an. Er hat auch lyrische Gedichte und ein historisches Trauerspiel: »DerWinterkönig«(Wien 1884), geschrieben. 1888 wurde er zum Regisseur des Hofburgtheaters ernannt. ?.^^ ^..^ , ^,^