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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Krause - Krebstiere
^Krause, tt) Gottlieb, Geschichtsforscher, geb. 26. Juni 1804 zu Gustav bei Quaritz in Schlesien, bildete sich für das Lehrfach aus, hörte auch an der Berliner Universität einige Vorlesungen und leitete, nachdem er einige Zeit Lehrer gewesen, die Erziehung der Prinzen von Schönaich-Karolath in Eaabor bei Grünberg, Hierauf wurde er vom herzog Heinrich von Anhalt-Köthen als Nat nach .böthen berufen und mit der Verwaltung der herzoglichen Bibliothek und der Naumannschen Sammlungen betraut; dazu kam später noch das Archiv. Um die Ordnung und Ausbeutung dieser Sammlungen für die anhaltische Geschichte erwarb er sich große Verdienste. 1879 pensioniert, zog er nach Naumburg a. S., wo er 25. Febr.
l888 starb. Er veröffentlichte: »Der Fruchtbringenden Gesellschaft ältester Erzschrein. Briefe, Devisen und anderweitige Schriftstücke hervorragender Männer« (Leipz. 1855); Tagebuch Christians des jüngern, Fürsten von Anhalt (das. 1858); »Urkunden, Aktenstücke und Briefe zur Geschichte der anhaltischen Lande und ihrer Fürstenunterdem Druckdes Dreißigjährigen Kriegs< ^das. 1861-W, 5 Bde.); »Wolf gang Ratichius oder Natke im Licht seiner und der Zeitgenossen Briefe und als Didaktikus in Köthen und Magdeburg« (das. 1872); «Ludwig, Fürst zu Antialt-Köthen, und sein Land vor und während des Dreißigjährigen Kriegs« (Köthen 1877-79, 3 Bde.)
"9) Anton, Klavierpädagog und Komponist, geb.
9. Nov. 1834 zu Geithain ^Sachsen), Schüler von Fr.
Wieck, Spindler und Reissiger in Dresden, 1850-53 des Konservatoriums in Leipzig, ist seit 1859 Dirigent der Konkordienkonzerte, des Städtischen Singvereins und der Liedertafel zu Barmen. Von seinen Kompositionen stehen besonders die instruktiven Klavierwerke (Sonatinen und Sonaten für zwei mw vier Hände, auch einige für zwei Pianofortes, Etüden :c) in hohem Ansehen. Er veröffentlichte auch stimmungsvolle Lieder, ein Kyrie, Sanctus und Benedictus für Soli, Chor und Orchester.
^Krautheim, Stadt im bad. Kreis Mosbach, unweit der Jagst, 300 m ü. M., hat eine kath. Kirche, eine alte Burg. ein Schloß, eine Kreispfleganstalt und u-^) 826 Einw.
Mray, 2) Wilhelm, Maler, geb. 1830 zu Berlin, war ursprünglich Goldschmied, wandte sich aber nach längerer Thätigkeit in diesem Handwerk der Land' schaftsmalerei zu, welche er an der Berliner Akademie bei W. Schirmer studierte. Von diesen: Meister nahm er die Vorliebe für glänzende Lichtwirkungen an, welche später für seine Gemälde charakteristisch wurden.
Nachdem er noch einen zweijährigen Studienaufenthalt in Paris genommen, während dessen er mit den Vertretern der romantischen Richtung bekannt wurde, kehrte er nach Berlin zurück und war hier vorzugsweise als Porträtmaler thätig. Im I. 1867 unternahm er eine Reise nach Italien, und hier lernte er den poetischen Reiz und die magischen Beleuchtungseffekte des südlichen Meers kennen, welche ihm die Motive zu einer Reihe von poetisch-phantastischen Gemälden boten, in denen er das geheimnisvolle Treiben der Najaden und Nixen in den Meereswellen mit glänzendem Kolorit schilderte. Lorelei, Undine lauscht den Erzählungen einer Gespielin, Nacht über dem Golf von Neapel, Irrlichtertanz, Liebestraum, des Fischers Traum, Wintermärchen sind seine Hauptwerke. Er war in den letzten Jahren seines Lebens abwechselnd in Wien, Berlin und München thätig, wo er 29. Juli 1889 starb.
'Krebs, 2) Hugo, Schriftsteller, geb. 17. Mai 1847 zu Brieg in Schlesien, besuchte das Matthias gymnasium zu Breslau, ward dann Schauspieler und widmete sich nach dem Erfolg seiner ersten Dichtungen der litterarischen Thätigkeit. Er lebt als Redakteur des > Anhaltischen Tageblattes« in Dessau.
Außer einer Sannnlung Gedichte^ (Dessau 1877), den weitern Sammlungen »Funken und Flammen < (das.
1880) und »Nirwana^ (Tilsit 1886) sowie humoristischer und satirischer Gedichte »Diste Mütew (Bresl. 1880) schrieb er das mehrfach mit gutem Er folg aufgeführte Trauerspiel »Der Bürgermeister von Breslau< (das. 1878), die Dramen: »Kaiser Otto 111.« und Columbia oder die Söhne der Freiheit«.
Krebstiere. Die höchste Gruppe der K., die Krad? ben (Brachyuren), setzt sich zum überwiegendsten Teil aus Formen des seichten Wassers zusammen; nur wenige Arten finden sich in der Abyssalzone, unter 500 Faden, und unter 2000Faden werden keine Krabben gefunden. In ihrer horizontalen Verbrei tung sind sie am stärksten in dem großen indopazi fischen Gebiet vertreten; sehr wenig Krabben finden sich in der antarktischen Region; einzelne Arten haben eine sehr weite horizontale Verbreitung.
Die Anomuren sind zum großen Teil weit aus gesprochenere Tiefenbewohner; besonders die beiden großen Gruppen der Paguriden und Galatheiden gehen von der Küstenzone bis in die größten Tiefen.
Eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit zeigt die Tie fenoerbreitung der I^itlwllea-Arten; während diese Anomuren in den gemäßigten nördlichen und südlichen Breiten Strandtiere sind, leben sie in tropischen Meeren in Tiefen bis zu 1000 Faden. Auch die langschwänzigen Krebse, die Makruren, haben eine sehr weite batliymetrische Verbreitung, obwohl sie im ganzen in erster Linie Bewohner echter Küstengebiete sind. Manche Gattungen haben eine ausfallende chathymetri'.che Energie«, indem sich ihre Arten über eine weite vertikale Zone hin finden. Die Schizopoden, Spaltfüßer, eine an Formenreichtum den Dekapoden weit nachstehende, wahrscheinlich sehr alte Gruppe der K., zeichnet sich jedoch nicht weniger durch eine welte horizontale und vertikale Verbreitung aus.
So finden sich gleiche Arten im Atlantischen und Stillen Ozean, und ihre vertikale Verbreitung geht bis nahe 3000 Faden, während allerdings die Mehr^ zahl sich an der Oberfläche des Meers findet. Da gegen sind die Stomatopoden, die Maulfüßer, eine Ordnung räuberischer, gefräßiger Krebse, welche am besten durch den.Heuschreckenkrebs, 8<Mi1a mantis, bekannt sind, ausgesprochene Küstenliere, die jedoch eine auffallend weite horizontale Verbreitung haben. Diese erklärt sich durch das sehr lang andauernde Larvenstadium dieser Kruster, indem sie während demselben leicht über weite Strecken verschleppt werden können. Zu den weitverbreitetsten Krebsen gehören die Kumaceen; besonders reich an Gattungen und Arten sind sie im arktischen Meer, hier bis an die Grenze des ewigen Eises (89" nördl.
Br.) gehend, während sie im antarktischen Meer bei 50" südl. Br. gefunden werden. Gegen den Äquator hin nimmt die Artenzahl beträchtlich ab. In der Tiefenverbreitung bewegen sie sich von der Flutmarke bis zu 2600 Faden, wooei vielen Arten eine so ausgedehnte bathymetrische Verbreitung zukommt, daß sie gegen Tiefendifferenzen von mehr als 1000 Faden indifferent sind.
Die Verbreitung der Meeresasseln ist eine sehr verschiedene nach den einzelnen Familien. Während z. B. die Gattung ^6i'oli8 in allen ihren Vertretern auf die Meere der südlichen Hemisphäre beschränkt ist, finden sich andre Arten über viele Langem und