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Marinetelegraphenschule - Marsch
Universität Padua, loo er Mathematik und Jurisprudenz studierte, wurde 1887 zum Lehrer der Geographie und Geschichte an dem neubegründeten Real-gymnasium (1<6^io I^ttt Mo ^odiniln) zu Udine, wirkte hier für die Errichtung zahlreicher meteorologischer Stationen in den Alpen und verfaßte unter anderm feine ^li NLl'i^Ii p6i' 1'ailim^tliHit^iilrna uud Xomi pi'opri 0t<»^iati^i, ^Ipi ^«,»ni(;Ii6 6 Oiulie« (Ndine187^). Im I. 1879 wurde M.al^ Professor der (Geographie an die Universität Padua berufen und 1886 zum Sekretär der Akademie der Wissenschaften daselbst ernannt. M. ist der Hauptbegrülider der neuen Schule der italienischen Geographie, welche, ohne die historische Richtung ganz zu verlassen, die naturalistische und physische immer mehr zur Hauptsache macht. Von seinen Schriften sind besonders nennenswert: "vkiill. 2'60^'iniiÄ Lcisntific^ 6 äi »I^une gaoi N68»i «t,e. (Rom l879); »l^^^Fio äi s Hitc FtHiig. äklla He^ione Vknkt'g.«; ^a^a ^80ßlll,na. e i I^äi-i llklll^ <Ül!i^8H< (das.
1882; deutsch von Neumann: »Die Erdkunde bei den Kirchenvätern«, Leipz. 1884); »Llr «upor Koik ä^i l^k Fiw ä'It Ält^ (3. Aufl., Rom 1883). Seit 1883 gibt er das große Werk »^6il'ä, t, iü Nü.w iwpolai'O <li ^eo^r^HUi iv6t83.i6« (3)iailand, bis jetzt7 Bde.) lieraus, ferner erschienen von ihm: »1^6 ^.1i)i <^^i nicde« (Turin 1888); >^0d1i Nug'HU6i< (Padua 1888); ein Eiellcentaratlas in 16 Karten, ein historischer in 34 Karten u. a.
Marinetelegraphenschule für die deutsche Marine wurde 1. Apnl 1889 in Kiel zur Ausbildung von Mannschaften der Marineinfanterie und Matrosenartillerie in dreimonatlichem Kursus errichtet. Jährlich finden drei Kurse statt, jeder Kursus hat 40 Schüler. Von den andern Marineteilen sind nur so viel Leute zu kommandieren, wie dies für bestimmte Zwecke, z. B. zur Besetzung der Telegraphenschiffe, notwendig ist. Die M. mit einem Offizier als Direktor ist der Inspektion der Marineartillerie unterstellt.
Marini, Giambattista, ital. Dichter. Seine Biographie schrieb Menghini (Rom l'888).
Maris,)akoo, h0lländ.Maler,geb. 25.Aug.1837 im.Haag, begann frühzeitig seine Studien auf derdortigen Ätaoenlie, um sich zum Landschaftsmaler auözubiloen, und wurde dann Schüler von Ströbel und von Huib van Hove. Alc> van Houe nach Antwerpen übersiedelte, folgte ihm M., bildete sich aber dort bei dem Akademiedirektor de Keyser und bei van Lerius weiter. 18(i6 begab er sich nach Paris, besuchte Heberts Atelier und empfing den Einfluß der Land' schaftsmaler Diaz, Corot, Rousseau, Millet, Dupre und Daubigny, Erst dier kam sein Talent für oie mit Figuren ausgestattete Landschaft zur vollen Entfaltung. 1871 kehrte er in seine Vaterstadt zurück. M.' Auffassung und Malweise sind durch als modern, ohne jeden Anklang an die alten Niederländer; seine breite Pinselführung und seine sichere Berechnung der Lichtuno Schattenwirkungen sind den Franzosen abgelernt.
Aus der großen Zahl seiner Werke sind hervorzuheben: strickendes Mädchen an einem Haus, Ansicht vom I mit Amsterdam, eine Strandansicht, ein Gemüse putzendes Mädchen, Ansicht von Schiedam, hollänoi sche Stadtansicht, am Meeresufer, Mutter und Kinder (eine Ente mit ihren Jungen), die Mühle, die Brücke und Kanal in Rotterdam. Er hat sich auch als Aquarellmaler und Radierer ausgezeichnet. ^^ Sein Bruder Willem M ist ebenfalls Landschaftsmaler, welcher feine Bilder zumeist mit Tieren belebt (Weide bei Sonnenschein, watende Kühe, Kühe an der Tränke, Enten, ein Sommertag, am Flußufer). Er lebt in Ryswyk bemi Haag. Beide Brüder besitzen die erste
MedaillederMünchener Kunstausstellung.' Eii: älterer Bruder der vorigen, MatthijsM., (geö. 1835im Haag) bildetesich anfangs aufden Atadenueniin Haag und in Antwerpen uud seit 1869 in Paris zum Genremaler aus und lebt jetzt in London, wo seine durch ein zartiges, dusliges Kolorit und durch poetische Auffassung ausgezeichneten Genrebilder (Mädchen mit Tauben, vlämische Köchin, häusliche Geschäfte) großen Beifall finden.
Martemitsch, Boleslaw Michailowitsch, russ.
Schriftsteller, geboren 182^ zu St. Petersburg, machte seine Studien im Lyceum und auf der Universität in Odessa und trat dann in den Staatsdienst, aus welchem er als Mitglied des Konseils im Ministerium der Volksaufklärung infolge eines Konflikts 1875 scheiden mußte. Jetzt erst wandte er sich vollständig der Litteratur zu, nachdem er bis dahin nur mit einigen Erzählungen hervorgetreten war.
Er starb 8. Nov. (a. St.) '1884 in St. Petersburg.
In den Jahren 1878-84 erschien sein Hauptwerk, die Romantrilogie »^»cliet^vsir w.iuka n Hskll^ (Vor fünfundzwanzig Jahren«), »?6l6l0M5 (»Die Umwälzung«) und >"N65<1nI.« (»Der Abgrund«).
Die ersten Teile enthalten eine talentvolle Schilderung des Lebens der höhern und mittlern russischen Gesellschaft, indem der Verfasser, namentlich im Roman »I^kr^iöm«, auch die nihilistische Bewegung der 70 er Jahre in seine Kreise zieht. Der dritte Roman: ^8(In9., ist der schwächste, da er auf direkte Bestellung Katkows und mit vorgezeichneter Tendenz der Bloßftellung und Verspottung der liberalen Strömung unter Graf Loris-Melikow im I. 1880 geschrieben worden ist. Eine sehr willlürllche deutsche Bearbeitung dieser Trilogie hat W. von Lankenau (der in Sse'mewvkijs »Album ,, Petersb. 1888, sich vergeblich darüber zu rechtfertigen versucht hat) geliefert. Eine Gesamtausgabe der Werke M.' erschien in 11 Bänden (Petersb. 1885).
Marlborough, 6) Charl es Spencer-Churchill achter Herzog von, vermählte sich 1888 zum zweiten Mal mit Lilian W. Price, Tochter eines amerikanischen Obersten und Witwe eines Mr. tzammersley in New ))ork.
Marlitt, E., Schriftstellerin, s. John (Bd. 17).
"Marochetli'spr.-toni), Carlo, Baron, Bllohauer, geb. 1805 zu Turin, wurde zuerst in seiner Vater^ stadt, dann in Paris auf dem Lycee Napoleon gebildet, in der Folge ein Schüler Bosios, ging nach Italien und kehrte von da 1827 nach Frankreich zurück. Seine hervorragendsten Werke der Pariser Zeit sind: der gefallene Engel (1831), die Schlacht bei Jemappes^ Relief am Ärc de l'Etoile, das Grabdenkmal Bellinis auf dem Pere la Chaise, der Hauptaltar der Kirche Ste.-Madeleine. Im I. 1848 siedelte er nach London über, schuf ein Reiterbild des Königs Richard Löwenher), eine 1854 enthüllte Reiterstatue der Königin Viltoria für Glasgow, das Denkmal des Lord Elyde am Waterlooplatz u. a. Für Turin führte er die Reiterstandbilder Emanuel Philibens und Karl Alberts von Savoyen aus. Im Porträt hat M. das Beste geleistet; im ganzen erhob er sich aber nicht über die Bedeutung eines eleganten Modebildhauers, der noch der Richtung Canovas huldigte.
Er starb 4. Jan. 1d68 in Paris.'
Marokko. Nber neuere Forschungsreisen in M. vgl. Afrika (Bd. 17, S. 9).
Marsch (Musikstück). Einzelne Militär- oder Armee m ärs ch e haben historische Bedeutung und werden deshalb in der preußischen Armee in Ehren gehalten, ihr Spielen bei besonderer Gelegenheit als Äuszeich-